Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche die folgenden Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Die letzte Handelswoche begann vielversprechend und sorgte am Aktien- wie auch am Kryptomarkt zunächst für positive Stimmung. Bitcoin erreichte mit einem Wochenhoch von 25.256 US-Dollar den höchsten Wert seit 15. August 2022. Die Krypto-Leitwährung und der Gesamtmarkt konnten so sogar stärker als der US-Aktienmarkt ansteigen. Während die Aktienindizes S&P 500 sowie Nasdaq seitwärts tendierten und zum Wochenschluss hier vermehrt Gewinnmitnahmen einsetzten, konnte sich der Kryptomarkt von dieser korrektiven Tendenz loslösen. Ein Grund dafür ist im Rücksetzer des US-Dollarindex DXY zu sehen.

Der DXY konnte seine Stärke der Vortage nicht bestätigen und fiel zu Wochenschluss wieder in seine Handelsrange der Vorwochen zurück. Damit Bitcoin die positive Tendenz der Vorwoche bestätigen kann und den starken Widerstand im Bereich der 25.000 US-Dollar nachhaltig überwindet, bedarf es Unterstützung durch gute US-Wirtschaftsdaten sowie fallende Inflationsdaten aus Europa und den USA. In der aktuellen Bitcoin-Analyse sind alle relevanten Kursniveaus zusammengefasst.

Folgende Wirtschaftsdaten stehen diese Woche im Fokus

Am Dienstag, dem 21. Februar, steht die Veröffentlichung neuer Verkaufszahlen von US-Bestandsimmobilien an. Einen Tag darauf folgt die Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls des Fed-Meetings vom 1. Februar. Am Donnerstag werden zunächst die neuesten EU-Verbraucherpreise bekannt gegeben. Am Nachmittag des 23. Februars steht die Präsentation des US-Bruttoinlandsprodukts an. Die Handelswoche wird abgerundet von den neusten Daten zum PCE-Preisindex für die USA.

Neue Verkaufszahlen für US-Bestandsimmobilien

Dienstag, 21. Februar 2023: Um 16:00 Uhr (MEZ) werden die aktualisierten Verkaufszahlen für Bestandsimmobilien im Monat Januar präsentiert. Die erhobenen Daten beschreiben die Verfassung des Häusermarktes in den USA. Liegen die Verkaufszahlen oberhalb der Expertenerwartungen, deutet das auf steigende Verbraucherausgaben in den USA. Werden die Prognosen verfehlt, wäre das eine Bestätigung für eine Abkühlung des so wichtigen US-Immobiliensektors. Die Expertenprognose liegt für den Vormonat Januar bei 4,10 Millionen Hausverkäufe und damit oberhalb der letzten Zahlen von 4,02 Millionen.

Erreichen die veröffentlichten Zahlen den prognostizierten Wert oder liegen sogar darüber, ist könnte der US-Dollar wie schon bei der letzten Veröffentlichung am 20. Januar korrigieren. Positive Zahlen aus dem Immobiliensektor gaben dem Aktien- und Kryptomarkt im Vormonat Rückenwind. Schwache Daten vom Häusermarkt könnten sich hingegen negativ auf den Finanzmarkt auswirken. Die US-Notenbank Fed hatte mehrfach wiederholt, ihre Geldpolitik trotz schlechter Wirtschaftsdaten nicht ändern zu wollen.

Fed-Protokoll gibt genauere Informationen zur Geldpolitik

Mittwoch, 22. Februar 2023: Um 20:00 Uhr (MEZ) wird das Sitzungsprotokoll zur vergangenen Leitzinsentscheidung veröffentlicht. Nimmt man die Marktreaktion auf die jüngste Zinserhöhung der Federal Reserve als Anhaltspunkt für die Stimmung unter den Investoren, scheinen die Marktteilnehmer zunehmend mit der Inflation abgeschlossen zu haben. Was der Markt von der Federal Reserve hören will und was die US-Zentralbank kommunizieren möchte, divergierte zuletzt deutlich. Die Anleger scheinen wieder vermehrt Risiko affin agieren zu wollen, obwohl die Fed nach aktuellem Stand bis auf Weiteres keine Zinssenkungen anstrebt.

Zuletzt hatten mehrere Fed-Mitglieder die bullishe Marktinterpretation der Investoren jedoch zurückgewiesen und darauf hingewiesen, dass die Zinsen nach aktuellem Stand länger höher bleiben dürften als von Anlegern erhofft. Ob das neue Statement aktualisierte Erkenntnisse beinhaltet, wie lange die Fed-Vertreter die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau halten werden oder ob sie die im Dezember präsentierten Zinsprojektionen für 2023 angepasst haben, bleibt abzuwarten. Sollte die Fed ihre Meinung im neusten Zinsprotokoll verändert haben, wird der Aktien- und Kryptomarkt nicht unbeeindruckt bleiben. Es ist mit erhöhter Volatilität am Mittwochabend zu rechnen.

EU-Verbraucherpreise und Bruttoinlandsprodukt für die USA

Donnerstag, 23. Februar 2023: Um 11:00 Uhr (MEZ) werden zunächst die finalen Verbraucherpreise für den Euroraum für den Monat Januar präsentiert. In der Vorabveröffentlichung am 1. Februar lagen die Inflationsdaten in Europa mit 8,5 Prozent deutlich unter den Erwartungen von 9,0 Prozentpunkten. Diese Prognose korrigierten die Marktexperten nun auf 8,6 Prozent. Liegen die Zahlen für den Vormonat auf diesem Niveau, dürfte der Markt positiv darauf reagieren.

Sollte die Teuerungsrate hingegen oberhalb der Analystenerwartungen notieren, könnte die Kurse an den Finanzmärkten jedoch korrigieren. Da die Kernpreise zuletzt wider Erwarten von 5,1 Prozent auf 5,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen waren, zeigt sich, dass der Druck auf die Gesamtpreise zwar insgesamt nachgelassen hat, es aber kaum Anzeichen dafür gibt, dass die Kern-Inflationsrate ebenfalls nachlässt. Ein Indiz dafür lieferten die deutsche Verbraucherpreisindizes, welche zuletzt höher als erwartet ausfielen, obwohl die Preise für Erdgas seit Monaten stark rückläufig sind.

Um 14:30 Uhr (MEZ) veröffentlicht folgt die Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts für das Schlussquartal 2022. Nach einem schwachen ersten Halbjahr konnte sich die US-Wirtschaft trotz mehrerer Zinserhöhungen mit einem starken Wachstum im dritten und vierten Quartal gut behaupten. Die Vorabveröffentlichung für das vierte Quartal ergab ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozentpunkten, und lag damit 0,4 Prozent über der Prognose von 2,5 Prozent. Bestätigen die finalen Zahlen den Wert von 2,9 Prozent, dürfte die Marktreaktion erneut positiv ausfallen. Auch der Bitcoin-Kurs sollte dann bullishe tendieren. Seit Jahresbeginn bewertet der Finanzmarkt positive US-Wirtschaftsdaten wieder vermehrt bullish, eine Umkehr des 2022er Mantras Bad News sind Good News und Good News sind Bad News.

Veröffentlichung der PCE-Kerninflationsrate in den USA

Freitag, 24. Februar 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) wird die Kern-Inflationsrate (PCE) für die USA im Monat Januar präsentiert. Prognostiziert wird ein wie schon im Vormonat ein erneuter Anstieg auf nun 0,4 Prozent. Werden die Erwartungen der Experten getroffen oder liegen gar darüber, dürften sich die hawkishen Mitglieder der Federal Reserve in ihrer Strategie weiterer Zinsanhebungen bestätigt sehen.

Beim nächsten Fed-Meeting am 22. März dürfte die Fed den Leitzins sodann abermals erhöhen. Der Kryptomarkt dürfte in der Folge gen Süden konsolidieren. Sollte der PCE-Preisindex wider Erwarten bei 0,3 Prozent oder sogar darunter liegen, bekäme das Disinflations-Narrativ weitere Unterstützung. In der Folge dürfte der US-Aktienmarkt weiteren Rückenwind erhalten, was sich ebenfalls bullish auf Bitcoin und Co. auswirken sollte.

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