Über 555.000 ETH, knapp 1,2 Milliarden US-Dollar, will die Krypto-Börse Kraken aus dem Staking-Topf des Ethereum-Netzwerks auszahlen lassen. Das zeigen Daten der Blockchain-Analyseplattform Nansen. Die Anfrage kommt kurz nach dem erfolgreich durchgeführten “Shanghai”-Upgrade. Dieses ermöglicht Nutzern nun die Auszahlung ihrer Staking Rewards und finalisiert damit den Umstieg Ethereums auf Proof of Stake endgültig.
Laut Nansen ist Kraken für knapp 63 Prozent aller Auszahlungsanfragen verantwortlich. Zum Vergleich: die Krypto-Börsen Coinbase und Huobi folgen erst weit abgeschlagen mit 11 beziehungsweise fünf Prozent.
Der hohe Wert überrascht allerdings nicht, angesichts der rechtlichen Verwerfungen mit der US-Börsenaufsicht SEC. Die Behörde belegte Kraken im Februar mit einer Strafzahlung von 30 Millionen US-Dollar und forderte die Handelsplattform auf, ihren Staking-Service für US-Kunden einzustellen. Kraken kündigte daraufhin an, ETH nach Vollzug des Shapella-Updates aus dem Staking-Prozess zu entfernen. Der Anteil macht fast die Hälfte der Gesamtmenge aus, die die Kryptobörse im Netzwerk von Ethereum staked.
Ether Abverkauf bleibt vorerst aus
Allgemein blieb es nach Shapella aber ruhig für Ethereum. Manche Experten rechneten mit einem Abverkauf der zweitwertvollsten Kryptowährung. Der Daten-Dienstleister CryptoQuant begründet die ausgebliebene Verkaufswelle damit, dass der Großteil der Ethereum-Investoren sich nach wie vor in der Verlustzone befände. “Normalerweise, ergibt sich ein Verkaufsdruck, wenn Marktteilnehmer auf extremen Gewinnen sitzen. Bei den gestakten Ether ist das momentan nicht der Fall.”
Stattdessen stieg der ETH-Kurs seit Einführung des Updates und durchbrach erstmals seit Mai 2022 die Marke von 2.000 US-Dollar. Auch BTC-ECHO-Marktexperte Stefan Lübeck sieht die Sorge eines möglichen Abverkaufs bisher unbegründet. Die günstige Marktlage würde Anleger eher auf höhere Kurse hoffen lassen, meint er. “Sollte ETH die 2.700 US-Dollar erreichen, könnte es nochmal spannend werden.”
