Libra-Konkurrenz Es wird eng für Facebook

Der Libra-Konkurrent Celo hat die „Celo Alliance for Prosperity“ gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören einige Unternehmen, die zuvor am Facebook-Projekt beteiligt waren. Für dieses könnte es nun eng werden. 

Phillip Horch
Teilen

Beitragsbild: Shutterstock

Libra hatte denkbar ungünstige Startbedingungen. Nachdem die zum Facebook-Konzern gehörende Libra Association im vergangenen Jahr verkündet hatte, den Stable Coin Libra herausgeben zu wollen, hat es von vielen Seiten Kritik gehagelt. Eine digitale internationale Währung in der Hand eines privaten Konzerns stieß bei Kryptonauten und Regulierungs-Behörden weltweit auf Stirnrunzeln. Auch vor dem deutschen Bundestag hatten Libra-Vertreter zur Verteidigung ihres Projekts angesetzt, waren dabei jedoch wenig erfolgreich.

Ehemalige Libra-Mitglieder laufen über

Mit Celo tritt nun ein weiteres Projekt an, dass die Facebook-Pläne durchkreuzen könnte. Die Celo Foundation besteht bereits seit 2017 und arbeitet seitdem an einer Smart-Contract-Plattform, die eine Reihe an Stable Coins auf ERC-20-Basis unterstützt. Das Celo-Netzwerk zielt auf Zahlungen und Micro-Lending-Services ab und unterstützt humanitäre Spenden.

Nun verkündete die Celo Foundation am 11. März die Gründung der 50 Mitglieder starken „Alliance for Prosperity“. Darunter sind mit Coinbase Ventures, Andreessen Horowitz, Anchorage Mercy Corps und Bison Trails auch Mitglieder, die zuvor an Bord des Konkurrenten Facebook waren.

Celo wartet mit eigenem Stable Coin auf

Celo hat den Celo Dollar (cUSD) lanciert, ein Stable Coin, der den Wert des US-Dollars abbildet. Die Herausgabe funktioniert dabei ähnlich wie bei anderen Stable Coins. Wenn Nutzer US-Dollar an Celo senden, bekommen sie den entsprechenden Betrag in cUSD gutgeschrieben. Wenn man seine US-Dollar zurückfordert, werden die cUSD wieder verbrannt.

Die darunter liegende Celo Blockchain verwendet den Proof-of-Stake-Mechanismus, um Konsens im Netzwerk herzustellen.

Facebooks Libra hat einen schweren Stand

Ende Januar war bekannt geworden, dass Facebooks Libra seinen Kurs ändern würde. Aufgrund des Drucks der Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit fühlte sich die Foundation offenbar dazu gezwungen, den Kurs zu ändern. Danach gingen Libra-Vertreter dazu über, verschiedene Versionen des geplanten Stable Coins zu entwickeln. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte das Projekt bereits mit schwerwiegenden Abgängen zu kämpfen. Ehemalige Mitglieder wie Visa, MasterCard, PayPal und eBay hatten das sinkende Schiff bereits verlassen. Den ursprünglichen Starttermin hatte Libra für 2020 angesetzt.

Du willst Sandbox (SAND) kaufen oder verkaufen?
Wir zeigen dir in unserem Leitfaden, wie und wo du einfach und seriös Sandbox (SAND) Token/Coins kaufen kannst.
Sandbox kaufen