Dezentrale Finanzen Top 5 DeFi-Projekte: Die Ruhe vor dem Sturm?

Der Hype um den aufstrebenden Sektor dezentraler Finanzen flacht zunehmend ab. Ist der DeFi-Boom schon vorbei oder ist dies die Ruhe vor dem Sturm?

Leon Waidmann
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Ein Sturm zieht auf: Storm ahead Schild

Beitragsbild: Shutterstock

Viele der neuen Ethereum DeFi-Projekte sind in den letzten Wochen dramatisch gefallen und einige Anleger sehen sich nach anderen Investitionsmöglichkeiten um. Dennoch meinen einige Krypto-Experten, dass DeFi erst am Anfang steht und noch Großes bevorsteht.

DeFi-Hype schon vorbei?

Beispielsweise ist der Krypto-Analyst und Trader Qiao Wang davon überzeugt, dass der DeFi-Sektor noch ungeahntes Potenzial besitzt.

Qiao Wang und einige andere Krypto-Experten gehen davon aus, dass der DeFi-Sektor langfristig noch enorm wachsen wird – doch welche Projekte machen aktuell das Rennen im Krypto-Space? Im Folgenden stellen wir euch die nach Coingecko fünf größten Decentralized Finance Projekte vor.

5. Synthetix Network (SNX)

Synthetix is ein auf Ethereum-basierendes Protokoll für die Emission und den Handel von synthetischen Vermögenswerten. Jeder synthetische Vermögenswert (Synths) ist ein ERC-20-Token, der den Preis eines externen Vermögenwertes abbildet. Innerhalb der Synthetix-Plattform existiert daher eine Vielzahl von ERC-20-Token, die Fiat-Währungen, Kryptowährungen, Rohstoffe, Indizes und Aktien abbilden.

Im Prinzip kann das System jeden Vermögenswert darstellen. Investoren haben somit die Möglichkeit, an Kurssteigerungen von Assets zu partizipieren ohne sich bei einem Broker anmelden zu müssen. Anleger müssen auch keine Know-Your-Customer Prozesse durchlaufen und es steht jedem frei mit dem Synthetix-Protokoll zu interagieren. Theoretisch können dadurch auch Menschen ohne Bankkonto an den globalen Finanzmärkten teilhaben.

Das native Token SNX fungiert als Sicherheit, die hinterlegt werden muss, wenn man Synths erzeugt. Zudem kann man SNX auch staken. Investoren, die SNX staken, erhalten einen Teil der Gebühren, um Transaktionen auf der SNX-Plattform abzuwickeln.

Deshalb steht der Wert der SNX-Token im direkten Zusammenhang mit der Nutzung des DeFi-Projekts.

4. UMA (UMA)

UMA ist eine DeFi-Plattform für Finanzverträge, die es jedem ermöglichen will, am globalen Finanzmarkt teilzunehmen. Vom Aufbau und der Funktionsweise ähnelt das UMA-Protokoll dem Synthetix Network. Ebenso wie bei Synthetix kann der UMA-Token dazu verwendet werden, Synthetische Vermögenswerte zu erschaffen. Dadurch ist es möglich, dass jeder Vermögenswert als EthereumToken abgebildet werden kann.

Darüber hinaus ist es auf UMA möglich, quasi jede Form von Finanzverträgen zu erzeugen. Somit sind beispielsweise zinszahlende synthetische Token auf Ethereum konstruierbar. Diese Funktion bietet enormes Potential für weitere Innovationen im DeFi-Sektor.

UMA ist daher eine grenzenlose Plattform, wenn es darum geht, Finanzverträge mit der Hilfe von Smart Contracts zu erzeugen.

3. Uniswap (UNI)

Die Dezentrale Exchange (DEX) UniSwap ist die größte DEX des gesamten Krypto-Space. Auf der Plattform kann man jeglichen ERC-20-Token hürdenfrei handeln. Außerdem gibt der Governance-Token-UNI Hodlern ein Mitspracherecht bei der Protokollentwicklung von Uniswap. Erst vor wenigen Wochen gab es einen UNI-Airdrop, der alle Nutzer von Uniswap mit UNI-Token belohnt und die Dezentralität des Projektes gefördert hat.

Durch diese Aktion ist die UNI-Protokoll-Governance, im Vergleich zu anderen pseudo Decentralized-Finance-Protokollen, schon relativ dezentral. Außerdem können Nutzer in sogenannten Liquidity Pools Liquidität für Trading-Paare zu Verfügung stellen, um einen Prozentsatz der Handelsgebühren zu verdienen. Zudem können Liquiditäts-Anbieter in speziellen Liquidity-Pools UNI-Token verdienen.

2. MakerDAO (MKR)

Durch das DeFi-Protokoll MakerDAO ist es Usern möglich, über ein dezentrales System Kredite aufzunehmen. Dabei müssen lediglich Kryptowährungen hinterlegt werden für die man im Gegenzug den Stable Coin DAI erhält.

Einfach gesagt können bei MakerDAO Kreditnehmer, beispielsweise anstelle einer Uhr oder eines Diamantrings, Krypto-Assets verpfänden für die sie einen Kredit bekommen. Zudem ist der Kreditgeber keine Bank, sondern ein Smart Contract, auch Collateralized Debt Position (CDP) genannt. Nur der Kreditnehmer hat die Möglichkeit den Kredit zurückzuzahlen.

Das Versprechen der MakerDAO-Plattform liegt also darin, Usern die Möglichkeit zu geben, Darlehen ohne KYC und ohne eine externe Partei zu erhalten. Außerdem soll durch Smart Contracts eine relativ hohe Sicherheit bestehen, da diese automatisch den festgelegten Kreditkonditionen folgen.

MKR, der native Token der DeFi-Plattform, ist eine Art finanzieller Anteil von Maker DAO. Je mehr das System genutzt wird, desto mehr steigt der Wert der MKR-Token.

Das liegt daran, dass bei der Rückzahlung eines Kredits Zinsen anfallen, die automatisch einen Rückkauf des entsprechenden Betrags in MKR auslöst. Zudem wird bei der Rückzahlung ein Teil der MKR-Token zerstört, was das Gesamtangebot des Token mindert und Knappheit schafft.

Über die Höhe des Zinssatzes, der zurückgezahlt werden muss, und auch über die weitere Entwicklung des MakerDAO-Protokolls können MKR-Besitzer abstimmen.

Chainlink ist ein dezentralisiertes Orakel-System. Das bedeutet, dass Chainlink Daten aus der realen Welt verifiziert, die im Rahmen von Smart Contracts zum Einsatz kommen. Einfach gesagt will Chainlink die reale Welt mit der Digitalen Welt verbinden.

Daten, die in diesem Zusammenhang Smart Contracts zu Verfügung stehen, sind beispielsweise Asset-Kurse oder Kreditvertragskonditionen. Theoretisch können aber alle Dinge aus der realen Welt digital getrackt werden.

Im Vergleich zu zentralen Orakeln, die leicht manipulierbar sind, erschafft Chainlink eine dezentrale Alternative. Chainlink löst somit ein enorm wichtiges Problem für alle Blockchain-Anwendungen, denn durch seine dezentrale Natur ist es deutlich schwerer, Kursdaten zu manipulieren, die für Smart Contracts essentiell sein können.

Zudem sind Smart Contracts dadurch besser vor Kursmanipulationen durch externe Parteien geschützt, da es bei einem dezentralen Orakel keinen zentralen Angriffspunkt gibt.

Das LINK-Token ist ein ERC-677-Token, der die Funktionalität eines ERC-20-Token besitzt und zudem Token-Transfers ermöglicht, die wichtige Daten enthalten können. Außerdem dient LINK als Belohnung für Node-Betreiber, die das Abrufen von Daten für Smart Contracts gewährleisten.

Des weiteren müssen Node Betreiber LINK-Token hinterlegen, um ein Node zu erstellen. Demzufolge ist es möglich, dass in Zukunft eine Vielzahl von Smart Contracts, die Daten aus der realen Welt benötigen, die Nachfrage nach dem LINK-Token erhöhen.

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