Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in der zweiten Woche des neuen Handelsjahres folgende Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Trotz Bekräftigung ihrer hawkishen Haltung im jüngst veröffentlichten FOMC-Sitzungsprotokoll, zeigte sich der Aktienmarkt und mit ihm auch der Kryptosektor erstaunlich resilient. Damit konnte der Aktienmarkt seine korrektive Tendenz nach einem stärker als erwarteten JOLTS-Stellenreport zur Wochenmitte vorerst abschütteln. Insbesondere der besser als prognostizierte US-Arbeitsmarktbericht am Freitag (6. Jan.) bestärkte die Marktakteure darin, neue Positionen im Aktiensektor zu eröffnen. In Folge des positiven Kursverlaufs der Aktienindizes in Europa und den USA tendierten auch Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und andere Altcoins über das weiter bullish und beendeten die Handelswoche am gestrigen Sonntag mit ansehnlichen Kursgewinnen. Anleger scheinen vorerst darauf zu setzen, dass sich das neue Handelsjahr 2023 besser entwickeln dürfte als erwartet, die Inflation weiter abnimmt und das Schlimmste überstanden sein könnte.

Diese Events stehen im Fokus der Investoren

In der bevorstehenden Handelswoche schauen Anleger zunächst auf die Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag. Am Donnerstag legen die Investoren sodann ihr Augenmerk auf die Bekanntgabe der Verbraucherpreisindizes in den USA. Zum Wochenschluss am Freitag stehen zudem neue Zahlen der Universität Michigan zum Verbrauchervertrauen sowie den Konsumentenerwartungen im Fokus. Darüber hinaus blicken Investoren im Krypto-Space auf die Entwicklung rund um die Mitarbeiterentlassungen bei der Krypto-Börse Huobi. Zudem beobachten Krypto-Anleger den Fortgang der Insolvenzproblematik des Lending-Anbieter Genesis und seiner Konzernmutter DCG. Das Ultimatum des Gemini CEOs Cameron Winklevoss ist am gestrigen Sonntag ohne Reaktion des DCG-CEOs Barry Silbert verstrichen.

Pressekonferenz von Fed-Chef Powell im Fokus

Dienstag, 10. Januar 2023: Die Marktakteure erwarten sich vom Vorsitzenden der Federal Reserve Bank neue Erkenntnisse zur geldpolitischen Ausrichtung der Federal Reserve bei der nächsten Leitzinsentscheidung am 01. Februar. Zudem dürften die Investoren genau hinhören, ob der oberste Währungshüter der US-Notenbank seine Haltung der letzten Monate bekräftigt und, wie in den sogenannten FOMC-Minutes ausgeführt, eine Senkung der Leitzinsen in 2023 erneut kategorisch ausschließen wird. Jede noch so kleine Andeutung einer möglichen Planabweichung dürfte die Bullen mit den Hufen scharren lassen und in ansteigenden Kursen resultieren. Genau das will Powell jedoch zwingend verhindern. Starken Aktienrallys könnte der Fed-Chef daher mit weiteren empfindlichen Maßnahmen zur Geldmengenreduktion entgegnen, um das Ziel einer dauerhaften Beendigung der Inflation nicht zu gefährden. Für Powell ist eine Rezession scheinbar weiter unausweichlich, um die Gefahr eines neuen Aufflammens der Preissteigerungen nachhaltig zu bannen.

CPI-Verbraucherpreise liefern neue Erkenntnisse zur Entwicklung der US-Inflationsrate

Donnerstag, 12. Januar 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) veröffentlicht das U.S. Bureau of Labor Statistics die neusten Inflationsdaten für den zurückliegenden Monat Dezember. Im Vergleich zum Vormonat November wird bei der Kernrate, welche die Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt, ein leichter Anstieg von 0,3 Prozentpunkten nach zuletzt 0,2 Prozent prognostiziert. Im Jahresvergleich rechnen die Marktexperten indes mit einem Rückgang auf 5,7 Prozent gegenüber 6,0 Prozent im Vorjahreszeitraum. Bestätigen sich die Prognosen der Marktanalysten und die US-Verbraucherpreise gehen wie schon im Dezember weiter zurück und unterbieten optimalerweise sogar die Erwartungen der Marktanalysten, dürfte sich die Korrektur des US-Dollar-Index (DXY) ausweiten. Damit könnte der Aktien- wie auch der Kryptomarkt weiter an Stärke gewinnen und ähnlich wie schon am 13. Dezember des Vorjahres ein Kursfeuerwerk initiieren. Sollten die Verbraucherindizes hingegen durch die Bank höher als erwartet ausfallen, wäre das eindeutig bearish für den Markt zu interpretieren. Fed-Chef Powell würde sich in einer hawkishen Haltung bestätigt sehen, den Leitzins länger als von Anlegern gefordert auf einem hohen Niveau zu halten.

US-Verbrauchervertrauen und Konsumerwartungen zum Wochenschluss

Freitag, 13. Januar 2023: Um 16:00 Uhr (MEZ) schauen die Marktteilnehmer auf die Vorabveröffentlichungen zum Verbrauchervertrauen sowie den Konsumerwartungen der Privathaushalte für den laufenden Monat Januar. Das von der Universität in Michigan veröffentlichte Verbrauchervertrauen spiegelt den Grad des Optimismus der Konsumenten zur konjunkturellen Entwicklung in den USA wider. Bei der finalen Veröffentlichung für den Dezember belief sich das Vertrauen der privaten Haushalte auf 59,7. Für die erste Prognose im neuen Jahr liegt die Expertenschätzung mit 60,0 geringfügig über den finalen Zahlen des Vormonats. Sollten die ersten Zahlen zum Verbrauchervertrauen im Januar abermals oberhalb der vermuteten Schätzungen liegen, wäre dieses vermutlich ebenfalls positiv zu werten.

Falls die Privathaushalte trotz schwieriger Wirtschaftsaussichten weiter Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung in 2023 haben, deutet dieses darauf hin, dass sich auch das Konsumverhalten in den kommenden Monaten stabilisieren könnte. Bestätigen die zeitgleich präsentierten Konsumerwartungen diese Tendenz und liegen nicht deutlich unter den Vorabprognosen der Experten von 60, dürften insbesondere zuletzt arg gebeutelte Unternehmen wie Amazon und Apple in einer ersten Reaktion profitieren.

Da zwischen den Kursbewegungen des Nasdaq-Index und dem Kryptosektor unverändert eine Korrelation besteht, sollten auch die Kurse von Bitcoin, Ethereum (ETH) und Co. profitieren können. Liegen die Prognosen für das Verbrauchervertrauen sowie für das Konsumverhalten jedoch deutlich unter den Erwartungen, ist ein Abverkauf ebenfalls nicht auszuschließen. Ob der Markt wie in den Vormonaten gute Wirtschaftsdaten als negativ bewertet und eher schlechte Nachrichten für positive Handelstage sorgen, dürfte mit den Daten der Uni-Michigan erneut auf die Probe gestellt werden. Aktuell bewahrheitet sich vorerst die Statistik, wonach der Januar einen tendenziell bullishen Handelsmonat darstellt.

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