Hustle bei Huobi Bitcoin-Börse in Geldnot: Justin Sun kündigt Entlassungen an

Die Bitcoin-Börse Huobi hat offenbar Zahlungsschwierigkeiten. Diese traten im Zuge des Bankruns auf die Silvergate-Bank zu Tage.

Phillip Horch
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Justin Sun

Beitragsbild: picture alliance

| Laut Justin Sun entlässt Huobi 20 Prozent der Belegschaft

Huobi, eine Börse, auf der Bitcoin und andere Kryptowährungen gehandelt werden, ist offenbar im Zahlungsverzug. Eng damit in Verbindung steht die Silvergate-Bank, die auch Verbindungen zur FTX-Börse rund um Sam Bankman Fried hat.

Silvergate Capital: Aktie nach Bankrun im Sinkflug

Das, was sich die letzten Tage bei Silvergate abgespielt hat, ist wohl am ehesten mit einem Bankrun zu vergleichen. Wie Reuters am 05. Januar berichtete, zogen Investoren über acht Milliarden US-Dollar von der Börse ab. Zu Redaktionsschluss ist die Silvergate-Aktie im Monatsvergleich um 50 Prozent gefallen.

Die Bank hatte bekannt gegeben, das Personal um rund 40 Prozent, also um 200 Mitarbeitende, zu kürzen. Das Unternehmen hatte zuletzt Schuldverschreibungen im Wert von 5,2 Milliarden US-Dollar bei einem Verlust von 718 Millionen US-Dollar verkauft, um liquide bleiben zu können.

Wie Reuters weiter berichtet, hat die US-Strafverfolgung US-Konten von Silvergate und der Farmington State Bank konfisziert. Letztere steht wiederum in Verbindung zur insolventen Kryptobörse FTX. Auch Silvergate werden Verbindungen zu FTX nachgesagt.

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Ferner wird die Krypto-Bank mit Vorwürfen konfrontiert, nur mangelnde Vorkehrungen in Bezug auf Anti-Geldwäsche-Richtlinien getroffen zu haben. Außerdem steht sie auch in enger Verbindung zur Bitcoin-Börse Huobi.

Bitcoin-Börse Huobi in Geldnot

Huobi zählt aktuell zu den Top 30 der Kryptobörsen gemessen am 24-Stunden-Handelsvolumen. Wie Justin Sun, der die Börse im Oktober 2022 zu 30 Prozent gekauft hatte, heute gegenüber Reuters bekannt gab, plant die Börse, 20 Prozent ihrer Belegschaft zu entlassen. Hinweise aus dem Krypto-Space deuten daraufhin, dass auch Huobi in Geldnot stecken könnte, vor allem was die Fiat-Reserven der Börse angeht.

Einem geleakten Dokument zufolge soll Justin Sun derweil sämtliche internen Kommunikationskanäle der Belegschaft stummgeschaltet haben. Ferner sollen Bonus-Zahlungen ausgesetzt worden sein, die Gehälter werden offenbar nur noch in Form des Stablecoins Tether (USDT) bezahlt. Die Echtheit des Dokumentes konnte bisher nicht bestätigt werden.

Krypto-Analysten von Arkham Crypto Intelligence stellen indessen einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen rund um Silvergate und Huobi her. Die Vermutung liegt nahe, dass Huobi aufgrund des Silverbank-Bankruns in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei und sich daher zu den drastischen Maßnahmen gezwungen sieht.

Ermittlungen der Strafbehörden gegen die Bitcoin-Börse könnten die Situation indes verschärfen. So sieht sich die Börse seit geraumer Zeit Vorwürfen gegenüber, unzulängliche Know-Your-Customer-Verfahren anzuwenden. Dass es sich dabei nicht um Gerüchte handelt, hat Twitter-Nutzer cipher_blade in einem Selbstversuch unter Beweis gestellt. Er verkleidete sich als Taylor Swift und Borat und bestand im Zuge dessen die KYC-Prüfung der Bitcoin-Börse.

Lasche KYC-Politik bei Bitcoin-Börse Huobi
Lasche KYC-Politik bei Bitcoin-Börse Huobi. Screenshot BTC-ECHO, Quelle: https://twitter.com/cipher_blade

Was das für Anleger:innen bedeutet

Im Krypto-Space führen solche Nachrichten für Verunsicherung: Droht der Bitcoin-Börse nun das selbe Schicksal wie FTX? Grundsätzlich ist von vorschneller Panik und emotionalen Entscheidungen in solchen Situationen abzuraten. Es gilt jedoch, die Situation und die weiteren Entwicklungen genau im Auge zu behalten.

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