Start der Coinbase-Blockchain Base-Selbstversuch: Das ist schlimmer als am Berghain Schlange stehen

Mit Base will Coinbase Krypto zu den Massen bringen. Wie läuft die Anmeldung? Wir haben den Selbstversuch gewagt.

Giacomo Maihofer
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Coinbase

Beitragsbild: Shutterstock

| Base startet mit einer digitalen Sommerparty

Eine Milliarde Nutzer auf die Blockchain bringen: Das ist die ambitionierte Mission von Base, der Ethereum-Layer2 von Coinbase, der größten Kryptobörse der USA. Am 9. August ist Base gelauncht. Mit ihr: die Onchain-Sommer-Party. Drei Wochen, jeden Tag: Games, Kunst, Musik und mehr. Mit prominenten Partner wie Coca-Cola oder Showtime. Wie fühlt sich der Einstieg ins coole “neue Internet” an? Ich wage den Selbstversuch – in der Rolle eines vermeintlichen Krypto-Frischlings.

Es ist 9:30 Uhr und ich beginne meine Reise. Coinbase verspricht: “Kryptowährungen” so einfach wie ein “Kinderspiel”. Theoretisch. Ich muss ein NFT minten, dann startet die Onchain-Party. Der NFT ist als Belohnung gedacht, erklärt man mir – für “early adopter”. Wie mich! Mein Ego fühlt sich gestreichelt: Ich gehöre zur digitalen Avantgarde.

Base
Eine Party für alle?

Das Design der Wallet fetzt. PacMan-Ästhetik auf LSD. Bunte Farben, flimmernde Bilder, coole Slides. “Base is for everyone.” Das Motto: “Einfach, sicher und günstig.”

Doch stattdessen werden beim Onboarding-Prozess schnell Erinnerungen an die Suche nach dem Passierschein A38 bei “Asterix und Obelix” wach. Ein Klick auf Mint NFT. Und das verdammte Tor zur Bürokraten-Hölle öffnet sich.

Anmeldung für Base dauert ewig

Um das NFT zu minten, brauche ich eine Wallet. Habe ich die Wallet von Coinbase auf meinem Handy installiert, fehlt mir noch Ethereum. Will ich Ethereum kaufen, brauche ich einen Account bei Coinbase. Will ich den neu einrichten, muss ich meine Daten angeben: Name, Adresse, Bankverbindung. Und verifizieren lassen.

Ich will mich mit meinem Handy bei meinem Coinbase-Account einloggen. Dafür muss es autorisiert werden. Der Link kommt per E-Mail.

Auf die ich fünfzehn Minuten warte …

Endlich drin! Ethereum kaufen. Zahlungsmethode: Kreditkarte (gerade nicht zur Hand) oder Banküberweisung. Dauer: 1-3 Tage.

Ethereum kaufen ... leicht gemacht?
Ethereum kaufen … leicht gemacht?

Im Browser finde ich eine weitere Möglichkeit: PayPal. Warum die nicht auf der Wallet auf dem Handy verfügbar ist – weiß der Geier. Aber hey, endlich Ethereum gekauft. Ich will es auf meine Wallet schicken, um endlich den NFT zu minten.

Geht … nicht …

“Ihr Account hat zurzeit das Vermögen in der Warteschleife. Es kann nicht gesendet werden. Versuchen sie es später nochmal.”

Base
Ist das euer Ernst?

Drei Stunden und wiederholte Versuche später…

Meine Geduld: am Ende. Ich möchte jemanden anschreien. Am liebsten: Brian Armstrong, den Coinbase-Chef. Immer wieder: vollmundige Versprechen. Dann der ernüchternde Realitätscheck: Vom Frühstück bis zum Mittagessen am Handy gehangen – und immer noch: kein NFT.

Sehr coole Party

Ich probiere einen weiteren Weg: Polygon, die schnelle Layer2-Lösung für Ethereum. Vielleicht geht es damit schneller? Gekauft. Probiert.

Nope.

Es ist 15:00 Uhr. Ich gebe offiziell auf. Die Base-Onchain-Party ist schlimmer als am Berghain Schlange stehen. Stunden vergeudet. Am Ende heißt es für mich: heute leider nicht.

Ich liebe dieses “schnelle, effiziente, günstige” und “neue Internet”.

Immerhin habe ich Polygon und Ethereum für 30 Euro gekauft, an die ich bisher nicht herankomme.

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