Nur wenige Meter vom nächsten Etappenziel entfernt: Cardano steuert auf die nächste Hard Fork zu. Mit dem am 22. September beginnenden und vermutlich am 27. September abgeschlossenen Upgrade “Vasil” bekommt die Blockchain einen Leistungsschub verpasst, der sich auf vielen Ebenen bemerkbar machen dürfte. Aber welche konkreten Verbesserungen ergeben sich?
Die nächste Entwicklungsstufe
Der Übersicht halber ist die Entwicklung von Cardano in mehrere Phasen gegliedert. Aktuell befindet sich das Netzwerk in der “Basho-Ära”, benannt nach dem japanischen Dichter Matsuo Bashō. Nachdem die vorangehenden Abschnitte den Handlungsspielraum erweitert haben, etwa durch die Integration von Smart Contracts, wird Cardano in diesem Stadium hochskaliert. Mehr Transaktionen, schnellere Verarbeitung und ein Fokus auf Interoperabilität: In Basho wird Cardano auf Massenadoption ausgerichtet. Die Hard Fork Vasil ist dabei ein wichtiger Baustein.
Der sich zwar – so Charles Hoskinson – nicht unmittelbar auf den “durchschnittlichen Cardano-Nutzer” auswirke. Dafür umso mehr auf Entwickler: “Wir machen Netzwerk-Verbesserungen, Konsens-Verbesserungen mit Pipelining, wir aktualisieren signifikante Änderungen an der Plutus-Sprache”, so der Cardano-Chef, der von Vasil als der “größten und bedeutendsten” Hard Fork spricht, “die wir je gemacht haben”.
Cardano legt den Schalter um
Leer gehen Nutzer aber nicht aus. Das Upgrade wird den “Durchsatz von Cardano erhöhen”, erklärt Hoskinson,” und das System optimieren, um eine wachsende Anzahl von dezentralen Finanzanwendungen (DeFi), Smart Contracts und DEXs (dezentrale Börsen) aufzunehmen”. Davon profitieren letztlich alle Cardano User.
“Grobgesagt werden Smart Contacts effizienter und günstiger”, bringt Cardano-Entwickler Lars Brünjes den Nutzen gegenüber BTC-ECHO auf den Punkt. Die intelligenten Verträge “brauchen weniger Speicher und damit auch weniger Transaktionsgebühren”. Eine Win-win-Situation: “Für die Benutzer wird es schneller und billiger und für Entwickler ergeben sich mehr Möglichkeiten, noch mächtigere Smart Contracts zu schreiben, die auch mehr leisten”, so der promovierte Mathematiker.
Und danach?
Vasil ist ein wichtiges, aber nicht das einzige Puzzlestück der Skalierungs-Ära Basho. Darüber hinaus werden Sidechains ausgebaut, die den Token-Transfer und damit die Interoperabilität von Cardano mit anderen Netzwerken erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Layer-2-Skalierungslösung “Hydra”. In Anlehnung an das vielköpfige Ungeheuer aus der griechischen Mythologie erlaubt Hydra die parallele Ausführung von Transaktionen, ohne das Mainnet zu belasten. “Die grobe Idee” dahinter sei, “dass Transaktionen nicht auf der Blockchain ausgeführt werden, sondern sozusagen offchain”, so Brünjes.
Nach der Skalierungswelle tritt Cardano schließlich in seinen letzten Zyklus über: die Voltaire-Ära, in der die Kontrolle des Netzwerks allmählich den Usern übertragen wird. Während des Abschnitts dreht sich alles um Governance, Nutzer:innen erhalten mehr Mitbestimmungsrechte. Noch viel zu tun, bis zum finalen Cardano dürften noch einige Hard Forks vergehen.