Bitcoin-Skeptiker Peter Schiff Michael Saylor soll blechen

Kim Kardashian muss 1,2 Millionen Dollar für Krypto-Werbung zahlen – Peter Schiff würde lieber Bitcoin-Fanatiker Michael Saylor zur Kasse bitten.

Moritz Draht
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Michael Saylor

Beitragsbild: picture alliance

| Michael Saylor während einer Podiumsdiskussion auf der Bitcoin Konferenz 2022 in Miami Beach, Florida.

Das wurde teuer: 1,26 Millionen US-Dollar muss Kim Kardashian zahlen, weil sie auf Instagram für die Kryptowährung EthereumMax geworben hat – ohne anzugeben, dafür 250.000 US-Dollar erhalten zu haben. Auf Twitter führte der Vorfall zu einem Schlagabtausch zwischen dem Ökonomen Peter Schiff und Michael Saylor, Ex-CEO von MicroStrategy. Laut Gold-Investor Schiff hätte sich die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) lieber das Bitcoin-Maskottchen Saylor vorknöpfen soll. Der widerspricht.

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Wenn zwei sich streiten…

Bei Krypto-Werbung versteht die SEC keinen Spaß – schon gar nicht, wenn sie nicht als solche gekennzeichnet ist. Steven Seagal, Floyd Mayweather und Dj Khaled wurden bereits von der Behörde zur Kasse gebeten. Sie hatten ICOs beworben, aber nicht angegeben, dafür bezahlt worden zu sein.

Dass es auch jüngst Kim Kardashian getroffen hat, konnte Peter Schiff nicht nachvollziehen. Dem Ökonomen zufolge gebe es geeignetere Kanditen: etwa den Bitcoin-Maximalisten Michael Saylor.

“Die SEC bestraft Kim Kardashian mit 1,2 Millionen Dollar für das Pumpen von Krypto. Was ist mit den echten Pumpern? Michael Saylor hatte mit dem Pumpen von Krypto viel mehr zu gewinnen als Kim”, so Schiff in einem Tweet. Saylor ließ die Steilvorlage nicht liegen – und machte in seiner Antwort genau das, was Schiff ihm vorwarf: Werbung für Bitcoin.

Bitcoin ist alles – nur kein Wertpapier

“Bitcoin ist eine Ware, kein Wertpapier”, entgegnete Saylor. “Für eine Ware zu werben ist ähnlich wie für Stahl, Aluminium, Beton, Glas oder Granit zu werben. Das BTC-Netzwerk ist ein offenes Protokoll, das ähnlich wie Straßen, Schienen, Radio, Telefon, Fernsehen, Internet oder Englisch nützliche Vorteile bietet”.

Typische Worte des ehemaligen MicroStrategy-Chefs. Für Saylor ist Bitcoin alles: digitale Knappheit, der ewige Champion. Mal gut, manchmal auch besser. Eine Eisenbahn, die Geld durch Zeit und Raum bewegt, die Heilung oder das Leben selber. Einfach alles – nur kein Wertpapier. Daher mache er sich auch nicht schuldig, wenn er die Kryptowährung auf Twitter bewirbt. Allenfalls wegen verkorkster Sprachbilder.

Recht haben wohl beide: Als Investor profitiert Saylor zwar von seiner Reichweite, die er großflächig für Bitcoin-Reklame nutzt. Auch MicroStrategy, das Bitcoin für 2,6 Milliarden US-Dollar auf der hohen Kante liegen hat.

Schuldig macht sich der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Unternehmer damit aber wohl nicht. SEC-Chef Gary Gensler bekräftigte kürzlich die Haltung der Börsenaufsicht, Bitcoin als Ware und nicht als Wertpapier einzustufen. Demnach kann Saylor die Kryptowährung auch weiterhin bewerben – ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

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