Marktupdate Bitcoin-satt? Institutionelle Investoren in der Beobachterrolle

Die Kapitalzuflüsse institutioneller Investoren stocken seit einigen Wochen am Krypto-Markt. Das “Big Money” bleibt in Lauerstellung und passt den richtigen Moment ab.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Der Krypto-Markt bekommt wieder allmählich Auftrieb. Im 24-Stundenvergleich klettert die Gesamtmarktkapitalisierung um 4,7 Prozent auf 1,48 Billionen US-Dollar, und auch der Bitcoin-Kurs bekommt etwas Rückenwind ab. Zu Redaktionsschluss steigt die Krypto-Leitwährung um immerhin ein Prozent auf 35.297 US-Dollar. Deutlicher behauptet sich der BTC-Kurs jedoch in der Wochenansicht. In den letzten sieben Tagen hat Bitcoin 11,5 Prozentpunkte aufgeholt.

Deutlichere Kursgewinne können die Altcoins für sich verbuchen. Mit einem Plus von 6,1 Prozent verteidigt Ethereum die im gestrigen Handelsverlauf zurückeroberte 2.000er Marke standhaft. Mit einem Wochenplus von fast 14 Prozent notiert der Ether-Kurs aktuell bei 2.116 US-Dollar.

Polkadot (DOT) schlägt sich mit einem Tagesplus von 7,3 Prozent ebenfalls gut. Binance Coin (BNB) holt immerhin 2,8 Prozent auf, XRP ergattert sogar ein Kursplus von 3,7 Prozent. Cardano (ADA) muss sich hingegen mit schmalen 0,6 Prozentpunkten begnügen, während Dogecoin (DOGE) um verschmerzbare 0,7 Prozent ins Minus dreht. Angesichts der 46-prozentigen Wertsteigerung im Wochenchart fällt das Minus aber kaum ins Gewicht.

Bitcoin-Nachfrage institutioneller Investoren

Der Markteintritt institutioneller Investoren war ein entscheidender Faktor für den Aufwärtstrend in den vergangenen Monaten. Das Narrativ vom “Big Money”, das den Krypto-Markt für sich entdeckt und erobert, hat eine Kettenreaktion von massiven Kapitalzuflüssen ausgelöst. Auch auf Kleinanleger hat das gestiegene Vertrauen professioneller Investoren und Hedgefonds in den Krypto-Markt abgefärbt. Doch seit dem Crash im Mai stockt die Nachfrage. Die On-Chain-Analysten Glassnode untersuchen daher im aktuellen Week-On-Chain-Bericht, wie das Anlageverhalten des “Big Money” in den vergangenen Wochen auf den Abwärtstrend reagiert hat.

Ein Ausgangspunkt, um Rückschlüsse auf derzeitige Analagestrategien zu ziehen, ist die Nachfrage nach den zwei in Kanada gelisteten Bitcoin ETFs. Dabei zeigt sich jedoch ein zweigeteiltes Bild. Denn der Purpose Bitcoin ETF sei “in der Summe der verwalteten BTC weiter gewachsen”. Die Nettozuflüsse belaufen sich seit dem 15. Mai auf 3.929 Bitcoin, in Summe rund 95 BTC täglich.

Hingegen verbucht der QBTC ETF jedoch in den letzten zwei Monaten erhebliche Nettoabflüsse. Der Gesamtbestand, also die Menge verwalteter Bitcoin, sei insgesamt um 10.483 BTC auf 12.975 BTC gesunken und liegt damit inzwischen deutlich unter dem Purpose Bitcoin ETF mit einem Gesamtbestand von 21.597 BTC. Zusammengerechnet sind somit knapp 8.000 Bitcoin aus beiden Anlageprodukten abgezogen worden.

In Lauerstellung

Weniger dramatisch sieht es jedoch hinsichtlich der an Coinbase gehaltenen Bitcoin-Bestände aus: “Nach einer anhaltenden Periode von Nettoabflüssen seit Dezember 2020 hat sich die Veränderung des Coinbase-Saldos deutlich abgeflacht”. Von institutionellen Investoren geht somit kaum Verkaufsdruck mehr aus.

Als Exchange-Knotenpunkt für einen hohen Anteil institutioneller Investoren ist die Coinbase-Bilanz relativ aussagekräftig für die derzeitige Stimmung am Markt. Die lässt sich wohl am ehesten mit “unentschlossen” beschreiben. Institutionelle Investoren haben ihre Aktivitäten runtergefahren und sind eher in die Beobachterrolle gewechselt. Oder mit den Worten von Glassnode: “Zwischen den Beobachtungen der GBTC-Prämie, den Nettoabflüssen aus den kombinierten Purpose- und QBTC-ETFs und einem stagnierenden Coinbase-Saldo scheint die institutionelle Nachfrage etwas glanzlos zu bleiben”.

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