Bitcoin Mining: Was sagt uns die Datenlage über Hash Rate und Dezentralität?

Coin Metrics unterzog in einer Studie Bitcoin Mining einem umfangreichen Test. Die Autoren gehen insbesondere auf die Verteilung der Hash Power sowie die historische Entwicklung der Dominanz von verschiedenen Mining Pools ein. Es stellt sich heraus, dass das Mining ein überaus kompetitives Geschäftsfeld ist – und das ist eine gute Nachricht.

David Scheider
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Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoin Mining ist das Herzstück des Netzwerks. Miner bestätigen Transaktionen und sorgen durch das rechenintensive Lösen der kryptographischen „Rätsel“ für die Sicherheit des Netzwerks. Von Zeit zu Zeit einen Blick auf den Status quo des Bitcoin Minings zu werfen, sollte also zur Routine eines jeden Krypto-Enthusiasten gehören. Sollte sich unter dem Radar eine zunehmende Zentralisierung des Minings bilden, wäre das ein Warnsignal; denn das Netzwerk ist nur so lange sicher, wie es hinlänglich dezentral ist. 51-Prozent-Attacken gehören nicht rein zufällig zu den ernst zu nehmenden Angriffsvektoren.

Glücklicherweise sorgt die Transparenz des Bitcoin-Protokolls dafür, dass alle Daten – auch die des Minings – offen zugänglich sind. Man muss sie nur noch zusammentragen. Genau dies hat das Team von Coin Metrics nun getan.

Wie sieht es unter der Haube von Bitcoin aktuell aus? Wie hat sich die Struktur und Verteilung der Hash Power im Laufe der Zeit verändert? Bei der Untersuchung verließen sich die Autoren in erster Linie auf Open-Source-Daten von Bitcoinity und BTC.com.

Wir haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

Die Verteilung der Hash Power

Bitcoin-Mining zunächst in der Übersicht. Wie sich die Verteilung der Hash Rate innerhalb der letzten drei Jahre verändert hat, veranschaulicht folgende Grafik.

Die Verteilung der Hash Rate im Zeitraum 2016 bis 2018.

Doch das geht noch genauer. Coin Metrics zeigte sich mit der Analyse der Daten aus den letzten drei Jahren nicht zufrieden – man wollte das große Bild. Aus diesem Grund begannen die Autoren Blockchain Explorer wie Blockchair auf Hinweise auf die Mining Pools hin zu untersuchen. In vielen Fällen ist das einfach: Miner, die einen neuen Block im Netzwerk erfolgreich propagieren, können darin nach Belieben Daten aufnehmen. Mittlerweile hat es eine gewisse Konvention, dass sich Mining Pools über diesen Eintrag identifizieren.

Sodann ergibt sich folgendes Bild:

Ein Augenmerk sollte man hierbei auf die fluktuative Struktur des Bitcoin Minings legen. Dazu schreibt Coin Metrics:

„Die eindrucksvolle Schlussfolgerung aus dem Allzeit-Chart ist, wie unbeständig große Mining Pools sind: Mehrere einflussreiche Pools, die einst signifikante Anteile von Bitcoins Hash Rate kontrollierten – BTC Guild, GHash, BTCC – sind inzwischen verschwunden.“

Das Mining scheint ein umkämpftes Geschäftsfeld zu sein. Einzig Slushpool und F2Pool scheinen sich seit Längerem am Markt behaupten zu können.

Spitzenreiter verschwindet von der Bildfläche

Auch auf die ewige Rangliste der Blockfünde im Netzwerk wirft Coin Metrics einen Blick. Demnach führt aktuell F2pool mit insgesamt 43.657 Blöcken noch vor Antpool mit 40.304 Blöcken. Dies wiederum bedeutet nicht zwingend, dass diese zwei Pools auch die meisten Bitcoin gemint haben. Wir erinnern uns: Der Coinbase Reward, also die Hauptentlohung für die Miner, halbiert sich etwa alle vier Jahre.

Wie in der folgenden Grafik zu sehen ist, führt die Rangliste mit BTCGuild ein Pool diese Rangliste an, der den Betrieb längst eingestellt hat.

Fazit

Über den Status quo des Minings kann man derzeit ohne Sorge sein. Die Verteilung der Hash Rate ist hinlänglich dezentral – eine besorgniserregende Dominanz ist nicht zu beobachten. Zudem belebt auch hier Konkurrenz das Geschäft. Denn auch wenn sinkende Erträge, bedingt durch die niedrigen Kurse, dazu führen mögen, dass einige Miner zu kämpfen haben, dürften neue Marktteilnehmer entstehende Lücken am Markt dankbar wieder auffüllen.

Zum Proof-of-Stake-Verfahren hat BTC-ECHO auch eine Podcast-Folge produziert.

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