Bitcoin-Lightning-Login: Kann es Google und Worldcoin Konkurrenz machen?

Anstatt mit einem Google-Konto, der Mailadresse oder neuerdings auch über Worldcoin, gibt es bei Bitcoin eine effizientere Lösung für die Online-Anmeldung – und den Schutz der Privatsphäre. Worldcoin ist das Hype-Projekt schlechthin: Menschen stehen Schlange, um sich zu registrieren – und "kostenlose" Krypto-Token einzusammeln. "Wir wollen eine digitale Identität schaffen, die die Privatsphäre komplett schützt: Du brauchst keine E-Mail-Adresse angeben, keine Wohnanschrift oder Handynummer. Nicht einmal deinen Namen", erklärt eine Worldcoin-Mitarbeiterin gegenüber BTC-ECHO. Und doch: Datenschutzbehörden ermitteln gegen das utopischen Krypto-Projekt – auch in Deutschland. Schließlich ist der Schlüssel zur komplett geschützten Privatsphäre die eigne Iris. Dieses Bitcoin-Lightning-Tool bringt Privatsphäre – ohne den Augapfel zu scannen. So benutzt du eine Lightning-Wallet, um deine Privatsphäre zu schützen Die Rede ist von: Lightning Login. Das Bitcoin-Tool basiert auf LNURL-auth, ein generisches Authentifizierungsprotokoll. Es authentifiziert den Benutzer mithilfe digitaler Signaturen. Das heißt: Der Benutzer benötigt ein öffentlich-privates Schlüsselpaar, beispielsweise das einer Lightning-Wallet. Das Protokoll erfordert keine anderen Identifizierungsinformationen wie Passwörter, E-Mails, Benutzernamen – oder eben die Iris. https://twitter.com/simpleBTCapp/status/1636849969805107203?s=20 Die Wallet kombiniert das Kontenschlüsselpaar mit einem eindeutigen Schlüssel für die zu authentifizierende Website. Wenn der Benutzer sich auf einer Website anmeldet, wird eine spezifische Herausforderung gestellt, die nur mit dem geheimen Authentifizierungsschlüssel in der Wallet gelöst werden kann. Klingt schwierig, ist aber ganz simpel: Die Lightning-Login-API generiert einen QR-Code, den der Benutzer mit seiner Lightning Wallet scannt und bestätigt. Ein Beispiel: LNURL-auth ist wie ein digitaler Schlüssel, der eine Tür (Website-Login) entsperrt. Dieser Schlüssel befindet sich in der Lightning-Wallet. Die Website generiert eine LNURL-auth-Anfrage. Darin enthalten: der QR-Code. Die Lightning-Wallet decodiert den QR-Code und signiert die darin enthaltenen Informationen. Anschließend übermittelt die Wallet die Signatur zurück an die Website, die den Zugang freigibt. Der Twitter-Account Bitcoin Illustrated hat dieses Beispiel bildlich dargestellt. https://twitter.com/BTCillustrated/status/1636801614982807575?s=20 Zugriff auf Wallet: Private Keys in Gefahr? LNURL-auth benutzt zur Kommunikation mit der Website den Public Key, also den öffentlichen Wallet-Schlüssel, der beispielsweise bei Transaktionen auf der Blockchain zu finden ist. Der Private Key wird nicht an die Website oder Plattform übertragen. Zum Einsatz kommt der private Schlüssel nur bei der digitalen Signatur, die für die Authentifizierung erforderlich ist – alles innerhalb der Wallet. So bleibt der private Schlüssel immer in der Kontrolle des Benutzers und wird niemals an Dritte weitergegeben. Unter der Bedingung, dass der Benutzer seine Wallet und seinen privaten Schlüssel angemessen vor unbefugtem Zugriff schützt, ist Lightning Login eine sichere Methode, um sich auf Websites und Plattformen anzumelden, ohne dass die Privatsphäre oder Sicherheit gefährdet wird. Lightning Login versus Google-Konto: Noch gibt es Hindernisse "Lightning Login stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Online-Authentifizierung dar. Durch die Priorisierung von Datenschutz und Sicherheit ist diese Technologie bereit, einen neuen Standard für das Internet zu setzen", schreibt der Bitcoin-Review-Dienst Apollo über das Tool. Allerdings gilt es selbst bei dieser fortschrittlichen Technologie noch Hürden zu überwinden. Ein Nachteil: Identitäts-Isolation. Anders als beispielsweise Google-Konten sind Benutzer verschiedener Websites oder Plattformen dabei stärker isoliert. Dies kann zu einer Fragmentierung der Benutzererfahrung führen. Immerhin müssen sie sich auf verschiedenen Seiten mit unterschiedlichen Identitäten anmelden – ein zusätzlicher Aufwand zum Schutz der eigenen Daten. Privatsphäre gänzlich geschützt? Auch bei der Privatsphäre gibt es noch Hindernisse – zumindest im Lightning Netzwerk. Eigentlich soll die Saklierungslösung die mangelnde Privatsphäre im Hauptnetzwerk beheben. Die Bitcoin Blockchain speichert schließlich alle Transaktionen transparent und für alle Zeiten. So bietet beispielsweise das Onion-Routing im Lightning-Netzwerk gewisse Anonymität, da es den genauen Pfad einer Zahlung verschleiert. Eine vollständige End-to-End-Verschlüsselung gibt es aber nicht. Die Zwischenstationen könnten Metadaten über Transaktionen sammeln, die indirekt Rückschlüsse auf die Benutzeraktivitäten ermöglichen. Insgesamt ermöglicht Lightning Login eine effiziente und sichere Möglichkeit, sich auf verschiedenen Plattformen anzumelden oder zu verifizieren – auch ohne einen Iris-Scan. Die gängigsten Lightning-Wallets unterstützten Lightning Login. Wer den Dienst ausprobieren möchte, findet hier eine eigens entwickelte Simulation. Noch ist der Online-Anmeldung über Lightning kaum verbreitet. Allerdings bieten mittlerweile immer mehr Unternehmen – vornehmlich mit Bitcoin-Bezug – das Lightning-Tool neben den herkömmlichen Methoden an.

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So benutzt du eine Lightning-Wallet, um deine Privatsphäre zu schützen