Kaum ist es Oktober, rennt Bitcoin nordwärts. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert das digitale Gold bei rund 123.500 US-Dollar. Das Allzeithoch bei 124.457 US-Dollar ist damit nicht mal mehr einen Prozent entfernt. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,45 Billionen US-Dollar hat Bitcoin Amazon überholt und stellt nun das siebtwertvollste Asset der Welt dar.
Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, XRP oder BNB konnten kräftig zulegen. Der Binance Coin konnte heute sogar ein neues Allzeithoch markieren und stieg auf über 1.160 US-Dollar. Ein Plus auf Wochensicht von rund 20 Prozent.
Uptober ist Bitcoins bester Monat
Es ist damit das eingetreten, was die Saisonalität der Vergangenheit hat erwarten lassen: Der Oktober ist der beste Monat für Bitcoin. In keinem anderen Monat sind die Renditen höher, wie die Grafik veranschaulicht:

Zudem ist das 4. Quartal das Quartal mit den größten Kursanstiegen. Einige Marktakteure dürften daher eine Herbst- und Winterrallye einpreisen. Warum das so ist, erklärt James Butterfill, Head of Research bei CoinShares, gegenüber BTC-ECHO: “Historisch fällt der September oft mit Wendepunkten in der Geldpolitik zusammen, die in der Regel zu starken Marktbewegungen führen. Für die kommenden Monate erwarten wir, dass das vierte Quartal vom disinflationären Trend und anhaltenden Anzeichen einer Schwäche am US-Arbeitsmarkt profitiert – beides Faktoren, die Bitcoin unterstützen könnten.”
Bitcoin-Prognosen von US-Banken stimmen bullish
Passend dazu überbieten sich US-Großbanken aktuell mit optimistischen Kurszielen. So taxiert J.P. Morgan den fairen Wert von Bitcoin derzeit auf 165.000 US-Dollar. Auch die Analysten der Citi sprechen von einer massiven Unterbewertung und sehen innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Kursziel von 181.000 US-Dollar als realistisch an. Verglichen mit den lauten Prognosen mancher Krypto-Influencer wirken diese Einschätzungen fast schon konservativ.
Die Bitcoin-ETF-Zuflüsse dürften damit weiter zunehmen und den Bitcoin-Kurs vor sich her treiben. Allein gestern sind über 600 Millionen US-Dollar in die Bitcoin ETFs geflossen.
TradFi-Adoption nimmt Geschwindigkeit auf
Doch statt nur auf die Glaskugel zu vertrauen, lohnt sich der Blick auf die fundamentalen Entwicklungen. Jüngste Meldungen zeigen, wie stark die Krypto-Adoption im traditionellen Finanzsektor Fahrt aufnimmt: Beispielsweise kündigte SWIFT an, eine eigene Blockchain für die Tokenisierung zu entwickeln, und neun europäische Großbanken wollen gemeinsam einen Euro-Stablecoin herausgeben.
Die Meldungen von traditionellen Finanzmarktakteuren zur Krypto-Adoption nehmen von Woche zu Woche zu. Mit jeder weiteren Initiative aus der klassischen Finanzwelt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin und andere digitale Assets zunehmend fester Bestandteil institutioneller Portfolios werden.
Bitcoin-Kurs: Neue Impulse durch Zinssenkungen?
Den größten Einfluss auf den Bitcoin-Kurs nimmt allerdings das Makroumfeld. Steigt die globale Liquidität durch eine lockere Geldpolitik der Zentralbanken, dann hilft das Risikoassets wie Bitcoin. Laut CME Fed Watch sind 96,7 Prozent aller Marktteilnehmer der Ansicht, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter senken wird.
Zumal US-Präsident Trump alles daran setzen muss, dass die Zinskosten nicht noch weiter überhandnehmen. Diese betragen inzwischen über eine Billion US-Dollar und schränken den Spielraum der US-Regierung massiv ein. Auch der aktuelle Shutdown trägt nicht zu einer Verbesserung der Situation bei. Folglich dürfte der Druck auf die US-Notenbanker weiter hoch sein, nicht nur auf Geldwerstabilität, sondern auch auf Konjunktur und Schuldentragfähigkeit zu achten.
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