Erst die Amtseinführung von Donald Trump, dann der legendäre Pizza Day – für neue Allzeithochs sucht sich der Bitcoin-Kurs im Jahr 2025 scheinbar gezielt historische Tage aus. Genau 15 Jahre nach der erstmaligen Verwendung der Kryptowährung als Zahlungsmittel für den Kauf von zwei Pizzen kostet ein BTC über 111.000 US-Dollar. Einer, der daran wohl nie gezweifelt hat, ist Bitcoin-Frühinvestor und Proof-of-Work-Erfinder Adam Back. Im Gegensatz zu Peter Schiff, Elizabeth Warren oder der EZB erkannte der Cypherpunk schon 2013 das enorme Potenzial von Bitcoin – und gründete das Blockchain-Technologieunternehmen Blockstream.
In einem neuen Interview hebt er die Bedeutung der US Bitcoin Spot ETFs und von Unternehmen wie Strategy oder Metaplanet bei den jüngsten Kurssteigerungen hervor: “Der BlackRock ETF hat alleine doppelt so viele BTC gekauft, wie seit dem Halving pro Tag geschürft werden. Strategy hat noch einmal doppelt so viele gekauft.” Zugleich würden immer mehr Firmen in den Markt vorstoßen und die aggressive Bitcoin-Akkumulationsstrategie von Michael Saylor übernehmen.

Erst kürzlich verkündete Strive, die Investmentgesellschaft von Vivek Ramaswamy, für eine Milliarde US-Dollar Bitcoin kaufen zu wollen. Noch ambitionierter zeigt sich Twenty One, eine im Gründungsprozess befindliche Kapitalgesellschaft mit Jack Mallers als frisch ernannten CEO. Dieser wolle nicht einfach nur Sats stacken, sondern einen “Generationswechsel in der Kapitalallokation” anführen. Adam Back erkennt in der institutionellen Adoption eine notwendige Entwicklung: “Erst fangen Individuen damit an, Dollar Cost Averaging zu betreiben und finden verschiedene Wege, um Kapital zu sammeln und Bitcoin zu kaufen. Dann kommen die Unternehmen dazu und dann fangen die Regierungen fangen an, sich damit zu befassen.”
Bitcoin als größte Chance des Jahrhunderts?
All diese Gruppen würden letztlich eine Arbitrage ausnutzen, die die Welt in Bitcoin neu bepreist. Der Blockstream-CEO meint: “Es ist die Arbitrage des Jahrhunderts, die darin besteht, dass wir von der gegenwärtigen Fiat-Welt in die hyper-bitcoinisierte Zukunft übergehen” Die Größe dieser Arbitrage betrage “wahrscheinlich 100 Billionen US-Dollar oder mehr”.
Trotz des Allzeithochs beträgt die Marktkapitalisierung von Bitcoin derzeit nur 2,2 Billionen US-Dollar, weshalb Back davon ausgeht, dass “wir uns noch in der Anfangsphase befinden”. Ein gewisser Anteil der BTC sollte aber unbedingt weiterhin von Individuen selbstverwahrt werden, denn nur durch diese Unabhängigkeit könnten sie negative Entwicklungen im Bitcoin-Netzwerk lautstark kritisieren und ihnen aktiv entgegenwirken.

Was sogar den überzeugten Bitcoiner mit seiner 12-jährigen Erfahrung im Space zutiefst überraschte: Die Verkündung der strategischen BTC-Reserve in den USA, und das rund “20 Jahre, bevor man damit rechnet, dass es so etwas jemals geben würde”. Noch sei zwar unklar, ob die Trump-Regierung tatsächlich Bitcoin kaufen wird, aber El Salvador, Bhutan oder Abu Dhabi hätten sich eine erstaunliche Vorreiterrolle gesichert.
Back erklärt: “Ich dachte eigentlich, dass Regierungen es verdienen, im Bereich von 5 Millionen US-Dollar einzusteigen. Aber manche sind eben ein bisschen schlauer und kaufen billiger.” Das könnte dem BTC-Kurs bis zum Jahresende zusätzlichen Auftrieb verleihen. Wie Strategy den aktuellen Bullrun aber noch stärker als Regierungen dominiert, lest ihr in diesem Artikel: “Warum Michael Saylor seine Bitcoin-Kaufpläne verdoppelt“.
Quellen
- BTC ETF Holdings vom Handelsstart bis heute I Apollo Tracker
- Institutionelle BTC-Verteilung I BitcoinTreasuries
- Interview mit Adam Back I YouTube