Regulierungs-ECHO Bitcoin-Boom ruft kritische Regulatoren auf den Plan

Des einen Freud ist, des anderen Leid: So simpel und überholt diese Schnelldiagnose der Küchenpsychologie auf den ersten Blick scheint, so zutreffend ist sie doch im Alltag. Dass dieses Nullsummenspiel auch im Krypto-Space immer wieder Beweis findet, zeigen die Nachrichten der vergangenen Tage. Während sich Freunde von Kryptowährungen und Blockchain-Enthusiasten angesichts des anhaltenden Bitcoin-Booms im siebten Himmel wähnen, scheint der plötzliche Kurssprint staatlichen Regulatoren sauer aufzustoßen.

David Barkhausen
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Bitcoin-Mnzen und Handschellen

Beitragsbild: Shutterstock

 „Zweifelhafte Geschäfte“ – EZB-Präsidentin Lagarde fordert Bitcoin-Regulierung

Nachdem die Gesetzgeber weltweit Bitcoin zuletzt eher links liegen ließen, folgt nun ein plötzlicher Alarmismus. In den heiligen Hall der Europäischen Zentralbank scheint man sich derzeit auf einen harten Kurs gegen das Krypto-Zugpferd zu besinnen. Davon zeugen die jüngsten Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. In einer Rede forderte sie zuletzt eine schärfere Bitcoin-Regulierung durch die führenden Wirtschaftsstaaten. Bitcoin sei ein „spekulatives Asset“ und ermögliche „zweifelhafte Geschäfte“ und Geldwäsche.

„Nicht blenden lassen“ – BaFin warnt vor Bitcoin und Co.

Ebenso kritisch schallte es in der vergangenen Woche von Seiten der obersten deutschen Finanzaufsicht BaFin. In einer Stellungnahme warnte die Behörde Anlegerinnen und Anleger davor, sich von den jüngsten Kursentwicklungen am Krypto-Markt mitreißen zu lassen. Nicht nur von direkten Investments in Bitcoin & Co., sondern auch von entsprechenden Derivaten gelte es, die Finger zu lassen.

Gary Gensler soll neuer SEC-Chef werden – ist das der Todesstoß für Ripple (XRP)?

Dabei muss nicht nur der weiter steigende Bitcoin-Kurs mit dem Gegenwind der Gesetzgeber rechnen. Angesichts des sich drehenden Personalkarussells bei der US-Börsenaufsicht SEC muss sich auf Ripple auf eine harte Hand gefasst machen. Der Wachswechsel an der Spitze der Behörde galt vielen XRP-Holdern zuletzt als Hoffnungsschimmer. Doch deren neuer Chef Gary Gensler könnte das Ende der Kryptowährung einläuten. Vergangene Aussagen lassen vermuten, dass der ehemalige MIT-Professor und Chef der Schwesterbehörde CFTC am bisherigen Kurs der SEC festhält.

FinCEN gibt Aufschub – US-Finanzministerium verlangsamt umstrittene Gesetzesinitiative

Für zumindest kurzweilige Erleichterung dürfte derweil die jüngste Ankündigung des US-Finanzministeriums sorgen. Dessen Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) hatte zuletzt lauten Klagen aus Privatsektor und Politik stattgegeben und seine umstrittene Gesetzesinitiative zur Regulierung von Krypto-Wallets verlangsamt. Konkret entzündete sich der Unmut der Opposition zuletzt an der kurz bemessenen Zeitspanne zur Einholung öffentlicher Beratungskommentare. Diese wurde nun um 15 beziehungsweise 45 Tage verlängert.

CBDC-Tests ausgeweitet – China stellt Krypto-Geldautomaten auf

Auf der anderen Seite des Pazifiks setzt man indes weiterhin entschieden auf eigene Rezept, um den Krypto-Boom einzuhegen: den digitalen Yuan. Nachdem sich China zuletzt Lotterien eingesetzt hatte, um sein staatseigenes Digitalgeld im Volk bekannt zu machen, schaffte Peking nun zugleich die notwendige Infrastruktur für den Breiteneinsatz. In Shenzhen hat die in Staatseigentum befindliche Agricultural Bank of China nun Krypto-Geldautomaten aufgestellt, an denen Yuan in dessen digitale Version ein- und umgetauscht werden kann.

Bitcoin-Mining in Pakistan: Neues Gesetz sorgt für Unterstützung

Statt Scheuklappen und Handschellen versuchen wieder andere Staaten zur Stunde, den Bitcoin-Boom für sich zu nutzen. In Pakistan etwa gingen zuletzt zwei staatliche Mining-Farmen ans Netz. Zugleich folgte ein Gesetzesentwurf, der öffentliche Investitionen in die Schürf-Infrastruktur erleichtern soll. Ähnlich dem Iran scheint hierin der Versuch zu stecken, die Staatskasse aufbessern zu wollen. Zuletzt hatte die Coronavirus-Pandemie in der Wirtschaftsleistung des Landes tiefe Spuren hinterlassen.

„DarkMarket“ – Polizei, FBI und Europol schalten riesigen Darknet-Handelsplatz ab

Im Kampf gegen die Kriminalität im Internet ist einem internationalem Ermittlungstandem indes zuletzt ein gemeinsamer Coup geglückt. Deutsche Polizei, US-Ermittlern von DEA und FBI und der europäische Polizeibehörde Europol gelang es in der vergangenen Woche, den vermeintlich größten Darknet-Handelsplatz „DarkMarket“ vom Netz zu nehmen. Bei den hier abgewickelten Geschäften sollen Bitcoin und Monero in einem derzeitigen Gesamtwert von fast 135 Millionen Euro bewegt worden sein. Beobachter sehen in solchen Ermittlungserfolgen eine Chance für Kryptowährungen, ihr Image aufzupolieren.

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