Meinungs-ECHO Bitcoin Bond: Schlaraffenland El Salvador?

Der Bitcoin Bond spaltet die Meinungen: Rating-Agenturen bestrafen die Bekanntgabe mit einer Herabstufung, die Community feiert.

Marlene Müller
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Fernando Botero

Beitragsbild: Fernando Botero

Die meisten BTC-ECHO-Leser:innen werden es mitbekommen haben: Unser Redakteur David Scheider war mit Social-Media-Beauftragtem Stefan Lanser in El Salvador. Die beiden bekamen beim Bier zapfen den ersten Vorgeschmack, wie in der zukünftigen Bitcoin City die Kryptowährung Nummer 1 zur Anwendung kommt (wie das aussieht, seht ihr in unten angehängtem Tweet). Finanziert werden muss der Ausbau einer Bitcoin City aber natürlich auch. Deswegen entwickelte Präsident Bukele mit Blockstream zusammen die sogenannten Bitcoin Bonds, die ab 2022 ausgegeben werden sollen.

Die Idee dieser Bonds ist es, dass die salvadorianische Regierung so eine tokenisierte Anleihe begibt. Diese soll in Höhe von einer Milliarde US-Dollar emittiert werden. Davon geht die eine Hälfte, also 500 Millionen US-Dollar, in den Aufbau der Infrastruktur der geplanten Bitcoin City und des Minings. Die andere Hälfte wird angeblich verwendet, um künftig noch weitere Bitcoin zu kaufen. Darüber hinaus soll das Konzept eine Rendite von 6,5 Prozent für die Investor:innen abwerfen. An dieser Stelle beißt sich die Katze in den Schwanz: Denn das Konzept funktioniert nur, wenn es sich bewahrheitet, dass die BTC-Kurse in Zukunft steigen werden.

Was sagt die Bitcoin-Community dazu?

“El Salvador wird zum Zentrum der Finanzwelt”

Der Twitter-Nutzer Excellion ist sich augenscheinlich sicher: Mit dem neuen Gesetz und dem damit einhergehenden Bitcoin Bond wird El Salvador zum “neuen Zentrum der Finanzwelt” werden.

In etwas abgeschwächter Form ist auch Nutzer Paolo Ardoino überzeugt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass der Bitcoin Bond eine interessante Investment-Möglichkeit ist und zugleich eine Option, sicherzustellen, dass Bitcoin zur Welt-Reserve-Währung wird. Dabei ginge es ihm wie anderen jedoch “nicht nur um die Gewinneinstriche”, sondern besonders darum, dass Bitcoin “der Schlüssel zu einer besseren, inklusiven und freieren Welt” ist.

Kreditrisiko wegen Bitcoin-Investments erhöht

Währenddessen sehen Rating-Agenturen das scheinbar anders. Nachdem im September bereits bekannt wurde, dass einige Rating-Agenturen wie Standard and Poor (S&P) Global planen, die aktuelle Kreditwürdigkeit des Landes herunterzustufen, hat Moody’s bereits Ernst gemacht: Die Agentur stufte die langfristigen Fremdwährungs-Emittenten- und Senior-Unsecured-Ratings El Salvadors von B3 auf Caa1 herab. Nun handelt es sich um ein “Junk-Grade”-Rating – beziehungsweise sehr hohes Kreditrisiko.

Falls ihr wissen wollt, was El Salvador mit BTC noch so plant und wie David und Stefan die Chancen der Bitcoin City einschätzen, schaut in unseren nächste Kryptokompass Ausgabe, die am 1. Dezember erscheint. Des Weiteren könnt ihr die Meinung unseres Chefredakteurs Sven Wagenknecht im oben verlinkten Freitags-Kommentar nachlesen oder auf Youtube nachschauen.

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