7 Krypto-Börsen nutzen Due-Diligence-System SMARTS von Nasdaq

Mit dem firmeneigenen Due-Diligence-System SMARTS schützt Nasdaq seine Investoren vor Betrug und Manipulation. Krypto-Börsen, die diese Überwachungstechnologie für ihre Zwecke nutzen wollen, müssen sich einem Sicherheitstest unterziehen. Sieben Kandidaten haben diesen bereits bestanden.

Tanja Giese
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Beitragsbild: Shutterstock

Die firmeneigene Due-Diligence-Software von Nasdaq sorgt für die Sicherheit der Investoren. Indem sie nach auffälligen Transaktionsmustern sucht, schlägt sie bei möglichen Betrugsfällen Alarm und kann so im besten Fall Schlimmeres verhindern. Diese Sicherheit wünschen sich auch viele Krypto-Investoren: Immer wieder kommt es zu Hacking-Angriffen auf Krypto-Börsen, die für ein Image sorgen, das nicht gerade für die Sicherheit der Börsen spricht. Erst kürzlich berichtete BTC-ECHO von der Sicherheitslücke bei LocalBitcoins. Um diesem schädlichen Ruf zu entkommen, wäre der Einsatz eines bewährten Due-Diligence-System, wie es Nasdaq nutzt, für die Krypto-Börsen ausgesprochen hilfreich. Zuvor gilt es für die interessierten Exchanges, einen strengen Sicherheitstest zu bestehen.

Die Prüfung der Unbekannten

Wie Forbes am 30. Januar berichtete, beschäftigt Nasdaq ein 20-köpfiges Team mit der Sicherheitsüberprüfung der Krypto-Börsen, die die firmeneigene Due-Diligence-Software SMARTS nutzen wollen. Das Team besteht in erster Linie aus Rechts- und Technikexperten, sodass vor allem zwei Kriterien entscheidend sind: die technische Kompetenz und die moralische Einstellung. Solche Prüfungen sind bei Nasdaq zwar schon länger üblich, allerdings nicht in diesem Umfang. So erklärte Tony Sio, der in Nasdaqs Marktüberwachungsabteilung arbeitet:

Früher führten wir keinen so großen Überprüfungsprozess für unsere Kunden durch, da sie weitaus bekannter waren. Als wir jedoch mit weniger bekannten Namen, Start-ups, zu arbeiten begannen, wurde uns klar, dass wir diesen Überprüfungsprozess durchführen mussten.

Drei Kategorien

Der Prüfungsprozess umfasst drei Schwerpunkte: Geschäftsmodell, KYC/AML sowie Börsenführung und -kontrolle. Bei der Prüfung des Geschäftsmodells wird beispielsweise untersucht, wie seriös die Produkte der betreffenden Krypto-Börse sind. Damit soll vor allem verhindert werden, dass betrügerische oder kriminelle Kandidaten die Nasdaq-Software nutzen können.

Der zweite Schwerpunkt KYC/AML betrifft die Frage, ob die entsprechenden Richtlinien zur Überprüfung der Kunden und zur Verhinderung von Geldwäsche eingehalten werden. Aber auch die Organisationsstruktur und Hintergründe der Gründer in Bezug auf ihr technisches Wissen werden hierbei durchleuchtet.

Der dritte Schwerpunkt des Tests bezieht sich vor allem auf die gelisteten Krypto-Assets der zu überprüfenden Börsen. Positiv bewertet wird dabei, wenn die Listings öffentlich einsehbar sind, wie beispielsweise bei Coinbase, die jedes neue Listing offiziell ankündigt.

Für einen „regelbasierten Marktplatz“

Bislang haben sieben Krypto-Börsen diesen Sicherheitstest durch Nasdaq bestanden. Veröffentlicht wurden allerdings nur die Namen Gemini und SBI Virtual Currency. Die Exchange der Winklevoss-Zwillinge Gemini, nutzt das Due-Diligence-System bereits seit April 2018. Tyler Winklevoss erklärte seinerzeit dazu:

Unser Einsatz von Nasdaqs SMARTS Market Surveillance wird dazu beitragen, dass Gemini ein regelbasierter Marktplatz für alle Marktteilnehmer ist.

SBI Virtual Currency machte sich im April letzten Jahres einen Namen, als sie mit 15 weiteren Krypto-Börsen eine Organisation namens Japanese Cryptocurrency Exchange Association ins Leben gerufen hatte, um mehr Vertrauen für die Exchanges zu gewinnen. Dieser Ambition gab das Unternehmen noch mehr Gewicht, als es kurz darauf bekannt gab, das Due-Diligence-System von Nasdaq zu verwenden.

Nasdaqs Bereitwilligkeit, mit Krypto-Börsen zusammenzuarbeiten, kommt nicht ganz überraschend. So hatte die Chefin der Wertpapierbörse, Anna Friedman, erst kürzlich ihren Glauben an Bitcoin & Co. versichert. Ebenso wenig überrascht aber auch, dass das Unternehmen vor der Zusammenarbeit auf strenge Überprüfungen der Krypto-Börsen setzt. Mit Blick auf die vergangenen Hacks und Scam-Vorfälle muss es eben heißen: Vertrauen ist naiv, Kontrolle notwendig.

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