Blaze it 420 BTC: El Salvador kauft den Bitcoin-Dip

El Salvador kauft eine symbolträchtige Menge frischer BTC. Doch wer verwaltet die eigentlich?

David Scheider
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Beitragsbild: Shutterstock

Der Präsident El Salvadors ist ein Internet-Troll. Anders ist sein Gebaren auf der Bitcoin-Plattform Número Uno, Twitter, nicht zu erklären. Denn in gewohnt flapsigem Stil vermeldet Bukele den neuesten Coup der Regierung El Salvadors: Man habe den Dip gekauft und nenne nun weitere 420 (!) Bitcoin sein Eigen. 420 ist ein weltweit gebräuchlicher Code unter Freundinnen und Freunden des Cannabis-Konsums. Die Zahl geht auf The Waldos zurück, eine Gruppe von Cannabis-Konsument:innen, die im Herbst 1971 nach einer Gras-Plantage suchten. Man traf sich – wie könnte es anders sein – um 4:20 PM, seitdem ist der Code gebräuchlich.

Das bringt den gesamten Bitcoin-Besitz auf 1.120 BTC. El Salvador sitzt damit auf einem digitalen Goldschatz in Höhe von 67,7 Millionen US-Dollar und ist gemessen in BTC die drittreichste Nation der Welt. Nur Bulgarien (213.519 BTC) und die Ukraine (46.351 BTC) besitzen – zumindest nach öffentlichem Kenntnisstand – mehr. Anders als Bulgarien und die Ukraine, denen die BTC durch Beschlagnahmungen eher zufällig in die Hände gefallen sind, liegt dem Krypto-Schatz El Salvadors aber eine bewusste Akkumulationsstrategie zugrunde.

Mutig: Bukele ist Bitcoiner

Nayib Bukele, seit 2019 Präsident des Landes, macht aus seiner Überzeugung als Bitcoiner keinen Hehl. Er war federführender Architekt des Bitcoin-Gesetzes, das die Kryptowährung im September dieses Jahres zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht hat. Seitdem pusht Bukele den Bitcoin-freundlichen Kurs des Landes gegen alle Widerstände – und scheint langsam auch die Bevölkerung auf seine Seite ziehen zu können. So berichtet etwa Reddit-Nutzer “Tux_Fan”, dass die anfängliche Skepsis der Nutzer:innen weicht und Bitcoin immer alltagstauglicher wird. Eher aber als Wertspeicher, denn als Währung habe sich die Kryptowährung noch nicht durchgesetzt.

“Die Leute fangen an zu verstehen, wie BTC funktioniert. Im täglichen Gebrauch gibt es keinen Unterschied zwischen USD und BTC, die Leute zeigen Interesse an Kryptowährungen als Investitionsmethode und nicht als Währung”, schreibt der User auf Reddit.

Proteste klingen ab

Auch die Proteste gegen das Gesetz sind abgeebbt. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass BTC seit der Einführung des Gesetztes am 7. September um rund 32 Prozent angestiegen ist. Wer also die 30 US-Dollar Startguthaben auf dem Chivo Wallet, der von der Regierung unterstützten Krypto-Brieftasche, gehalten hat, konnte zuletzt die positiven Seiten der berüchtigten Bitcoin-Volatilität genießen.

Apropos Chivo. Wie Reddit-Nutzer Tux_Fan berichtet und das lokale Nachrichtenportal Radioyskl bestätigt, ging so mancher bei der Vergabe der 30 US-Dollar leer aus. Denn um das digitale Geschenk freizuschalten ist eine sogenannt DUI notwendig, eine personalisierte Identifikationsnummer, die dem Personalausweis zugeordnet ist. Da der Umgang mit dieser Nummer aber relativ lax ist, konnten Dritte die Nummern ihrer Mitbürger für eigene Registrierungen missbrauchen – und diese um das Satoshi-Startguthaben prellen. Wie Radioyskl berichtet, sind dazu polizeiliche Ermittlungen im Gange und es ist wohl schon zu Festnahmen gekommen.

Nach wie vor unklar ist auch, wie die Regierung des Landes die Bitcoin lagert. Da BTC ein sogenanntes Inhaberinstrument ist, also derjenige faktisch Besitzer der Coins ist, der Zugriff auf die Private Keys hat, besteht durchaus ein öffentliches Interesse daran, die Umstände der Verwahrung zu kennen. Denn schließlich ist Bukele nicht CEO eines Unternehmens, auch wenn das sein Regierungsstil durchaus nahelegt, sondern eben der demokratisch gewählte Präsident El Salvadors.

Übrigens: BTC-ECHO will sich selbst ein Bild von den Hintergründen um das Bitcoin-Gesetz in El Salvador machen. Als Medienpartner berichten wir daher von der Adopting Bitcoin Conference, vom 16. bis 18. November in der salvadorianischen Hauptstadt San Salvador. Mehr dazu findest du hier.

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