Mit der Blockchain gegen Korruption – KfW veröffentlicht TruBudget

Die Frankfurter Entwicklungsbank KfW veröffentlicht ihre Blockchain-Plattform TruBudget. Diese hatte das Kreditinstitut in den vergangenen Jahren entwickelt, um die Projektgelder in der internationalen Entwicklungshilfe transparent zu verteilen und deren Nutzung verfolgen zu können. Nun soll die vom Bund geförderte Software allen potentiellen Nutzern zur Verfügung stehen. 

David Barkhausen
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Beitragsbild: Shutterstock

Das Geld kommt doch sowieso nicht an – oft ist es genau dieser Verdacht, der der Entwicklungshilfe von Staaten und Nicht-Regierungsorganisationen anhaftet und mögliche Unterstützer vom Spenden abhält.

Die Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die nationale Förderbank Deutschlands, hat dies erkannt und im Jahr 2017 das Blockchain-Projekt TruBudget ins Leben gerufen. Die Finanzierungsplattform soll sicherstellen, dass keine Entwicklungsgelder verlorengehen oder in den Taschen zweifelhafter Empfänger verschwinden.

An diesem Mittwoch, dem 3. April, ist die KfW mit ihrer Software nun an die Öffentlichkeit getreten. Künftig soll der Code von TruBudget allen potentiellen Nutzern frei zur Verfügung stehen und so individuell für ihre Zwecke umgebaut werden können. Dies bekräftigt die Bank in einer Presseerklärung.

Wir sind davon überzeugt, dass das Grundkonzept dieser Anwendung sehr unterschiedliche Lösungsansätze ermöglicht,

erklärt KfW-Vorstand Joachim Nagel die Motivation hinter der Veröffentlichung.

Das Konzept ließe sich „relativ einfach auf andere Einsatzbereiche übertragen“, heißt es vonseiten der Bank weiter. Derzeit suche man nach Partnern, die das Potenzial der Blockchain-Anwendung für ihre eigenen Ideen nutzen und weiterentwickeln wollen.

Künftige Nutzer lockt TruBudget mit gleich vier Versprechen. So soll die gemeinsam genutzte Plattform sämtliche Projekt-Aktivitäten dokumentieren und in Echtzeit nachvollziehbar machen. Zudem werden alle Änderungen im Projektverlauf, wie etwa Zahlungseingänge, mit Zeitstempeln versehen. Dies soll Manipulation verhindern. Letztlich verspricht die Plattform eine reibungslose Kommunikation, die besonders das oftmals lahmende Genehmigungsverfahren beschleunigt. Aufwändige Prüfungen, wer welches Geld wo ausgegeben hat, sollen so der Vergangenheit angehören.

Veröffentlichung kommt nicht von ungefähr: TruBudget ist aus Bundesmitteln finanziert

Die KfW kann bereits auf erste Erfahrungen zurückgreifen. Zurzeit laufen zwei Pilotprojekte, die den Einsatz der Software erproben: Zum einen fiel erst im vergangenen Dezember der Startschuss einer sechsmonatigen Probephase im westafrikanischen Burkina Faso. Hier will die Bank das Potential von TruBudget für die Verwaltung öffentlicher Finanzen ausloten. Zudem gibt die KfW an, die Software derzeit in Brasilien auf den Prüfstand zu stellen.

In Zukunft soll die Plattform darüber hinaus in einem Projekt in Georgien sowie in Kooperation mit der globalen Impfallianz GAVI zum Einsatz kommen. Hier will man mithilfe von TruBudget die Lieferketten von Impfstoffen überwachen.

Dass die Technologie der Öffentlichkeit nun zugänglich gemacht wird, mag auf den ersten Blick erstaunen. Auf den zweiten Blick kommt die Veröffentlichung jedoch nicht von ungefähr. Denn einerseits stammt das Startkapital für TruBudget aus der Steuerkasse. So war es das Entwicklungsministerium (BMZ), das der KfW für die Pilotprojekte nicht weniger als sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt hatte. Andererseits ist die Förderbank zudem selbst eine öffentliche Einrichtung, die dem Bundesfinanzministerium unterstellt ist und sich aus Bundes- und Landesmitteln deckt. Kaum verwunderlich scheint es also, dass man den Nutzen der Blockchain-Software in eine möglichst breite Öffentlichkeit tragen will.

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