Digitales Zentralbankengeld Kommt für Schweden bald die E-Krona?

Die schwedische Notenbank Riksbank kündigte an, die Lancierung einer E-Krona zu erforschen. Das Land mit den weltweit meisten bargeldlosen Zahlungen gibt sich ein Jahr lang Zeit, die Einführung einer staatseigenen digitalen Währung zu testen.

Anna Shemyakova
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Beitragsbild: Shutterstock

Vergangenen Freitag gab die schwedische Zentralbank den Start des E-Krona-Projekts bekannt. Zweieinhalb Jahre nach den ersten Überlegungen kooperiert sie nun mit Accenture und lotet die Möglichkeiten einer digitalen Zentralbankwährung aus. In einer ersten Testphase von einem Jahr entsteht eine Plattform, die digitale Zahlungen abwickeln kann.

Dabei wird es möglich sein, mit dem Handy, einer Karte oder der Smart Watch zu zahlen. Sollte das Projekt gelingen, werden weitere Funktionen getestet – selbst wenn es sechs Jahre dauern sollte. So viel Zeit nimmt sich die Zentralbank nämlich maximal für die Entwicklung. Eine definitive Einführung wollte die Zentralbank jedoch noch nicht bestätigen.

Nur jeder Siebte zahlt mit Bargeld

„Wir merkten, dass die Bargeldnutzung in Schweden sinkt, die Zahlungen mittels Karte oder dem mobilen Bezahlsystem Swish jedoch steigen“, heißt es im Projektbericht der Notenbank. Tatsächlich zeigen sich die Schweden extrem affin gegenüber digitalen Zahlungsmethoden. Demnach nutzen sieben der zehn Millionen Schweden die „Swish“-App statt Karten oder Bargeld. Das zeichnet sich auch in sinkenden Bargeldzahlungen des Einzelhandels ab: Sie fielen von 40 Prozent im Jahr 2010 auf 15 Prozent im Jahr 2016.

Zwei Drittel der Kunden sagen, dass sie kein Bargeld mehr verwenden. „In einer nicht mehr so weit entfernten Zukunft könnte Schweden ein Land werden, das kein Bargeld mehr akzeptiert“, heißt es weiter in der Mitteilung. Und tatsächlich ist Schweden seit vergangenem Jahr erstmals weltweit führend beim bargeldlosen Zahlen. Laut World Payments Report tätigte jeder Schwede durchschnittlich 461,5 digitale Zahlungen im Jahr 2018 und überholte damit erstmals die USA. Deutschland pendelte sich bei etwa 250 Zahlungen pro Jahr und Kopf ein.

Hilft Schwedens E-Krona der Krypto-hinkenden EU?

Schwedens Affinität zu digitalen Zahlungssystemen dürfte dem europäischen Raum etwas Aufschwung gewähren, falls sie mit China und den USA mithalten wollen. Der E-Yuan sowie Pläne der USA einer staatseigenen Währung buhlen um die Vormachtstellung, auch Facebooks Libra spielt mit. Die EU zeigt sich momentan noch ruhig, setzt auf Sicherheit und erarbeitet einen geregelten gesetzlichen Rahmen für Stable Coins.

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