„Internet-Superboom auf Steroiden“ – Krypto-Report von Weiss Ratings

Die für ihre optimistischen Krypto-Bewertungen bekannte Ratingagentur Weiss Ratings hat ihren Bericht für März 2019 veröffentlicht. Im durchweg optimistischen Bericht prophezeit Weiss eine weitgehend positive Zukunft für die digitalen Währungen.

Sebastian Holz
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Beitragsbild: Shutterstock

Die Ratingagentur Weiss hat im März einen Bericht mit dem Titel:Dark Shadows with a Bright Future“ veröffentlicht. Darin bewertet Weiss Ratings unter anderem die Entwicklung des Krypto-Markts innerhalb des letzten Monats und vergleicht diesen auch mit 2018.

Weiss ist in der Krypto-Szene keine unbekannte Größe. Die 1971 gegründete Ratingagentur hat laut eigenen Angaben die Mission, Verbraucher und Investoren dazu zu bewegen, umsichtige Entscheidungen zu treffen, um deren Gewinnchancen am Markt zu erhöhen. In Bezug auf Kryptowährungen zeigt sich Weiss gewohnt optimistisch. Im aktuellen Bericht vergleicht die Ratingagentur den derzeitigen Krypto-Markt mit den Jahren des Internet-Booms. Und weist dabei auf die Ähnlichkeit aktueller Muster mit denen in den späten 90er-Jahren hin. Weiss spielt auf den Erfolg von Internet-Giganten wie Amazon & Co. an und sieht in ihnen einen Beweis für unterschätzte Erfolgsmodelle des Internet-Booms. Indes mutmaßt der Bericht, dass der aktuelle Hype um Kryptowährungen womöglich als „Internet-Superboom auf Steroide“ in die Geschichte des 21. Jahrhunderts eingehen wird.

Welche Daten kann man dem Bericht entnehmen?

Analysten der Ratingagentur bewerten im aktuellen Bericht die zehn Kryptowährungen mit der besten Kombination aus Technologie und Adaption (ohne Betrachtung von Risiko und Reward). Daraus ergeben sich laut Weiss für XRP, EOS und Bitcoin eine Bewertung von A und Ethereum A-. Gefolgt von Cardano, Steem, Neo, Zcash, Litecoin und Stellar mit der Bewertung B+. Rechnet man laut Weiss Risiko sowie Reward ein, so ergibt sich ein anderes Bild. EOS, XRP, Bitcoin und Binance führen jetzt das Ranking an und erhalten allenfalls noch B-. Litecoin, Ethereum, Cardano, Stellar, Neo und Tron müssen sich mit C+ zufrieden geben. Zcash und Steem verabschieden sich hingegen aus den Top 10.

Derweil betrachtet Weiss auch das gestiegene Transaktionsvolumen einzelner Kryptowährungen. Deutlich zu erkennen sind die gestiegenen Transaktionen pro Tag. Vergleicht man das Transaktionsvolumen der Top-10-Kryptowährungen vom Februar 2018 mit dem vom März 2019, so stellt man eine Verdreifachung des täglichen Transaktionsvolumens fest. Innerhalb eines Jahres löste EOS den ehemaligen Leader Steem von der Spitze ab und erreicht im März 2019 das dreifache Handelsvolumen von Steem.

Wenn man dem Bericht Glauben schenken mag, liegt das gestiegene Transaktionsvolumen nicht zuletzt an den verbesserten technischen Aspekten. Auffällig zeigt sich, dass die Top 10 der Kryptowährungen nach Handelsvolumen 2019 überwiegend auf DPoS-Technik (Delegated Proof of Stake) basieren. Hingegen machen Coins mit PoW-Algorithmus (Proof of Work) nur noch einen einstelligen Prozentsatz in den Top 10 aus. 2018 stellten Coins, denen der PoW-Algorithmus zugrunde liegt, immerhin noch 25 Prozent der Top-10-Kryptowährungen nach Handelsvolumen dar.

Killer-Features für den Mainstream?

Indes sieht Weiss Ratings drei sogenannte „Killer-dApp-Features“, die zukünftig einen maßgeblichen Einfluss auf den Markt und die Adaption haben könnten. Erstens könnten Social-Media-dApps zukünftig dazu beitragen, dass Nutzer von Social-Media-Plattformen ihre Daten und Inhalte wieder selbst kontrollieren können und nur für genutzte Inhalte zahlen.

Auch Werbeeinflüsse könnten durch Smart Contracts und dem Wegfallen eines Mittelsmanns zukünftig der Vergangenheit angehören. Ferner sieht Weiss im sogenannten Lending-Markt großes Potential für dApps. Laut der Ratingagentur wird sich ein Finanzsystem mit Mikrobanken etablieren, welches ohne Zwischenhändler auskommt und weltweit in Echtzeit Kredite vergeben kann. Zukünftig könnten auch Wahlsysteme basierend auf dApps maßgeblich an Einfluss gewinnen. Daher sieht Weiss als drittes „Killer-Feature“ die Blockchain- und Krypto-Technologie zukünftig als unbestechlichen Wahlhelfer, der digitale Stimmzettel genauer, transparenter und manipulationssicher auszählen kann. Ob und welche Blockchains zukünftig dieses Spektrum abdecken können, steht allerdings noch in den Sternen.

Bitcoin, Ethereum & Co. kämpfen indes gegen Regulierungsbehörden, Dezentralisierung und nicht zuletzt um ihre Akzeptanz. Ein freies Wahlsystem auf Cardano-Basis scheint zum heutigen Tage eben noch so undenkbar wie ein auf XRP basierendes Internet of Value. Der „Internet-Superboom auf Steroiden“ scheint zum heutigen Tage noch in weiter Ferne zu sein.

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