Facebook Coin Libra: G7 wird Stable Coin vorerst nicht zulassen

Die „großen 7“ wollen den geplanten Facebook Coin Libra nicht zulassen. Das geht aus einem Stable-Coin-Bericht hervor, den die G7 am 18. Oktober veröffentlichte.

Phillip Horch
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Libra-Skepis bei G7 |Flaggen der G7-Staaten L

Beitragsbild: Shutterstock

Facebook plant, mit dem Kryptowährungsprojekt Libra eine digitale Währung zu schaffen, die ihren Wert aus einem Korb an Währungen bezieht. Als Stable Coin transportiert Libra also das Versprechen, durch Währungen verschiedener Länder abgesichert zu sein.

Die Kritik, die dem Projekt entgegenschlägt, bezieht sich jedoch immer wieder auf die Verbindung aus privatem Unternehmen und Währung. Facebook als kommerzieller und privater Mutterkonzern, der eine universelle Währung herausgeben will und dabei über die Daten seiner Nutzer verfügt? Das kann nicht gut gehen, so die gängige Argumentation.

Zahlreiche Bedenken am Konzept der Stable Coins im Allgemeinen meldete nun auch die G7 an. Der Zusammenschluss der Industrienationen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Vereinigtes Königreich und den Vereinigten Staaten gab dementsprechend am 18. Oktober einen Bericht heraus, indem es heißt, dass Stable Coins wie Libra die Finanzstabilität gefährden könnten.

Der G7 Bericht identifiziert folgende Risikofaktoren:

  • Finanzpolitik
  • Finanzstabilität
  • internationales Währungssystem
  • fairer Wettbewerb

Demnach könne man sie erst zulassen, wenn man dafür sorge, dass die Risiken beseitigt würden. Dazu gehören laut Bericht:

  • Rechtssicherheit
  • durchdachte Führung, auch in Bezug auf die Stabilität
  • Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Finanzaktivitäten
  • Sicherheit, Effizienz und Integrität der Zahlungssysteme
  • Sicherheit der technologischen Infrastruktur
  • Marktintegrität
  • Datenschutz
  • Konsumenten- und Investorenschutz
  • Einhaltung der Steuerrichtlinien

Bis diese Liste abgearbeitet ist, muss man also zunächst nicht mit dem umstrittenen Facebook Coin Libra rechnen. Dennoch betont die G7 in ihrem Bericht, dass ihre Mitglieder digitalen Währungen nicht grundsätzlich abgeneigt sei. Hier liege es an Zentralbanken und Finanzministerien, entsprechende Richtlinien zu entwerfen.

Die Zukunft von Libra

Trotz dieses vorzeitigen Rückschlags, wird sich der Zuckerberg-Konzern voraussichtlich nicht so schnell geschlagen geben. Erst kürzlich betonte David Marcus in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Bloomberg den Optimismus im Hause Facebook. Trotz des Verlustes von Partnern wie Visa, Stripe und MasterCard sei er zuversichtlich:

Ich respektiere die Tatsache, dass diese Unternehmen und diese Führungskräfte eine Verantwortung gegenüber ihren Aktionären, Mitarbeitern und Interessengruppen haben. Wir werden vorankommen. Wir werden weitere Mitglieder hinzufügen.

Eine Reaktion von Libra auf den aktuellen G7-Bericht steht indessen noch aus.

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