Ein Plädoyer für die Hodl-Mentalität: Bitcoin ist ein Wertspeicher – Hartgeld fördert Wirtschaftssubjekte

Kritiker der Kryptowährung Nr. 1 werfen ihr häufig mangelnde Nutzbarkeit vor. Kaum jemand, so die Kritik, nutze Bitcoin ernsthaft, um damit zu bezahlen. Wieso dieser Vorwurf verfehlt ist.

David Scheider
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Beitragsbild: Shutterstock

Sparen ist uncool. In einer konsumgetriebenen Gesellschaft liegt Geld meist nur kurz auf dem Konto. Schließlich führt Nullzinspolitik zu einer schleichenden Geldentwertung, die sparen nicht mehr belohnt. Wer sein hart verdientes Geld nicht direkt „verkonsumiert“, der sucht nach gewinnbringenden Investitionsmöglichkeiten. Nicht von der Hand zu weisen ist demzufolge die Bildung von Boom-und-Bust-Zyklen. Denn in der mittleren Frist entsteht ein Überhang an Investitionen, die auf keine entsprechende Nachfrage mehr treffen. Das plakativste Beispiel für die Bildung solcher Investitionsblasen war die Immobilien-Blase in den USA, die 2008 eine weltweite Finanzkrise auslöste. Steigende Immobilienpreise in deutschen Großstädten könnten Ausfluss einer ähnlichen Blasenbildung sein.

Hartgeld Alternative Bitcoin

Hier kommt Bitcoin ins Spiel. Als Sound Money, also vom Markt aufgrund seiner Eigenschaften gewähltes Geld, ist das digitale Gold eine Alternative zur Konsumgesellschaft. Denn Bitcoin fördert sparen. Als disinflationäre Währung belohnt BTC diejenigen, die Konsum- oder Investitionsentscheidungen in die Zukunft verlagern und einen nachhaltigen Lebensstil pflegen. Die Wirtschaftswissenschaft spricht von sogenannten Zeitpräferenzen. Fiatgeld fördert Menschen mit hohen Zeitpräferenzen, Hartgeld fördert Wirtschaftssubjekte mit geringen Zeitpräferenzen.

Dieses Narrativ steht indes im krassen Gegensatz zum ökonomischen Mainstream, der in einem sinkenden Geldangebot die Gefahr einer Deflationsspirale vermutet. Empirisch belegbar ist das allerdings nicht.

Wertspeicher Bitcoin

Bitcoin als Hartgeldalternative zu inflationärem Fiatgeld bringt alle Eigenschaften mit, die Wertspeicher benötigen. Allen voran ist es aber die Knappheit des Angebots, die Bitcoin zu einem potenziell interessanten Wertspeicher macht. Denn mit einer sinkenden Inflationsrate (alle vier Jahre halbiert sich das Geldmengenwachstum, man spricht vom sogenanntem Halving) dürfte jede Einheit des digitalen Goldes bei wachsender Adoption wertvoller werden.

Holder sind sich dessen bewusst. Laut neuestem Bericht von Delphi Digital, betrug die Menge der seit einem Jahr unbewegten UTXOs (Unspent Transaction Outputs, also gehaltene BTC) am 23. April etwa 61 Prozent. Dies dürfte auf Hodler zurückgehen, die Coins im Vorfeld akkumuliert und selbst im Bärenmarkt nicht verkauft haben:

Bei den erwartbaren Gewinnen wäre es schlicht töricht, seine BTC für etwas so Profanes wie eine „Tasse Kaffee“ auszugeben. Bitcoin ist nicht PayPal. Denn wie Dan Held auf Twitter herausstellt, ist der wichtigste Use Case der Kryptowährung Nr. 1 seine Wertspeicherfunktion.

Unter dem Strich spiegeln langfristig steigende Kurse genau dieses marktwirtschaftliche Bedürfnis nach Geld, das keine zentrale Instanz entwerten kann. Das haben Hodler verstanden.

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