Regulierungs-ECHO Corona-Krise bringt unverhofften Aufwind für Bitcoin-Ökosystem

In jeder Krise liegen Chancen – dies zeigt sich im Zuge der anhaltenden Corona-Pandemie auch für den Krypto-Space. Die News der vergangenen Woche bringen unverhofften Aufwind für die Branche.

David Barkhausen
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Fliegende Samen einer Pusteblume

Beitragsbild: Shutterstock

Willkommen zum Regulierungs-ECHO. Das Wichtigste der vergangenen Woche zum Thema Regulierung rund um das Bitcoin-Ökosystem.

Corona-Folgen – Trump-Regierung greift Krypto-Firmen unter die Arme

Um die drohende Rezession abzuwenden, scheinen den USA dieser Tage jedes Mittel Recht – auch wenn dies die Unterstützung für die andernfalls kritisch beäuge Krypto-Branche bedeutet. Um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in den Griff zu bekommen, hat die Regierung um Präsident Donald Trump zuletzt ein Hilfsprogramm für kleinere Unternehmen ins Leben gerufen. Trump veröffentlichte nun eine Liste mit Empfängern der staatlichen Fördergelder, die vor allem den drohenden Gehaltsaufall der Mitarbeiter abfedern sollen. Zu diesen zählen mit ConsenSys, Circle und LedgerX auch namhafte Krypto-Unternehmen. Manch aufmerksamen Beobachter wird die Meldung überraschen: Trump gilt als Gegner der Krypto-Branche.

Schwere Wirtschaftskrise – Bitcoin Trading: Allzeithoch in Argentinien

Derweil erschüttert die andauernde Pandemie auch die ohnehin krisengebeutelte Wirtschaft Argentiniens. Während der heimische Peso ins Bodenlose zu fallen droht, suchen die Bewohner des südamerikanischen Landes in der Hyperinflation nach einem sicheren Hafen. Dabei erlebt der Bitcoin einen neuen Höhenflug. Der Handel mit dem digitalen Gold explodiert. Seit dem Jahr 2018 ist das Bitcoin-Handelsvolumen in argentinischen Pesos um 2.473 Prozent gestiegen. Das freut vor allem Krypto-Börsen wie der Peer-to-Peer-Marktplatz LocalBitcoins. Für die ohnhin streng regulierte heimische Branche scheint die Krise zur Chance zu werden.

Adaption – Malaysia öffnet sich für Bitcoin-Handel

Frohe Kunde für Krypto-Enthusiasten schallte vergangene Woche indes aus dem streng nach muslimischen Regelwerk regierten Inselstaat Malaysia. Hier hatten Unternehmen aus dem Bitcoin-Ökosystem bislang einen schweren Stand. Eine Kehrtwende der Wertpapieraufsicht könnte nun jedoch künftig für ein unverhofftes Wachstum der Branche sorgen. Im Rahmen der Veranstaltung Malaysia Invest hat der Scharia-Rat der Aufsichtsbehörde den Handel mit digitalen Vermögenswerten nun für zulässig erklärt. Nun will man eine entsprechende Resolution fassen. Eine baldige Öffnung dürfte folgen. Gerade die geographische Nähe zur Finanzmetropole Singapur könnte der malaysischen Krypto-Ökonomie schnell die Türen aufstoßen und für schnelles Wachstum sorgen.

FATF will weltweite Zusammenarbeit für Bitcoin-Regulierung stärken

Auf größtenteils wohlwollende Resonanz von Seiten der Krypto-Branche dürfte zudem die jüngste Initiative der Financial Action Task Force (FATF) fallen. Geht es nach dem wichtigsten internationalen Arbeitskreis für die Bekämpfung von Geldwäsche, könnte die Regulierung von Krypto-Unternehmen künftig um einiges einheitlicher und damit vielerorts strenger ausfallen. So zumindest sieht es ein aktueller Bericht vor, den die Organisation zuletzt an die Zentralbanken und Aufsichtsbehörden der G20-Staaten versendet hat.

Darin mahnt sie angesichts globaler Stable-Coin-Projekte weltweite Anti-Geldwäschestandards durchzusetzen und mitzuhelfen, die weltweite Regulierungszuammenarbeit voranzutreiben. So will man garantieren, dass Krypto-Börsen, ebenso wie Peer-to-Peer-Dienstleister, Wallet-Betreiber und andere Branchen-Unternehmen weltweit den gleichen Richtlinien folgen. In einigen Ländern hieße dies zwar strengere Vorgaben und ein Ende der Narrenfreiheit für Krypto-Firmen. Auf den zweiten Blick verspricht das angestrebte Regelwerk jedoch vor allem eines: Rechtssicherheit. Der weltweite Flickenteppich der Krypto-Regulierung wäre zumindest in Teilen gestopft.

Südkorea: Neue Blockchain-basierte Freihandelszone für Cannabis

Gleichzeitig schreitet auch die staatliche Adaption von Blockchain-Technologie voran. In der Tech-Nation Südkorea trifft nun gesellschaftlicher Fortschritt auf technologischen. In Zukunft will sich das Land unter anderem für die medizinische Produktion von Cannabis öffnen. Hierfür wird nun eine neue Freihandelszone für Hanf-Produkte errichtet. Bei deren Verwaltung soll künftig eine Blockchain-Plattform zum Einsatz kommen. Wann die Software ihren offiziellen Startschuss feiert, steht jedoch noch aus.

Georgien – KfW verteilt 200 Millionen Euro über Blockchain-Plattform TruBudget

Fortschritte macht zudem das georgische Blockchain-Projekt TruBudget. Nachdem die von der deutschen Entwicklungsbank KfW geförderte Initiative bereits seit vergangenem Jahr im Raum steht, soll die Blockchain-Lösung nun in zwei Entwicklungsprojekten konkret Anwendung finden. Die Software, die bereits erfolgreich in Burkina Faso pilotierte, soll dabei dafür sorgen, dass Fördergelder in Höhe von 200 Millionen Euro an ihren Bestimmungsort gelangen und eine transparente Verteilung der Gelder garantieren. Lange Zeit galt Georgien als hochgradig korrupt. Eine strenge Reformagenda, in die auch das Blockchain-Projekt zu verorten ist, verringerten Vetternwirtschaft und Bestechung in den vergangenen Jahren jedoch deutlich.

Fragwürdige Dezentralität – Made in China: Kommen gerichtliche Siegel auf Blockchain-Basis?

Dass Transparenz mit Blick auf staatliche Blockchain-Adaption durchaus ein zweischneidiges Schwert sein kann, zeigt der Fall China. Die Volksrepublik setzt dieser Tage ganz auf dezentrale Technologien, will damit jedoch vor allem eines: Kontrolle. Dies gilt für das digitale Währungsprojekt ebenso wie für die alltägliche Verwaltung. Ein Pekinger Gericht versiegelt seine Türen nun mithilfe eines Blockchain-Systems. Das zeigt, wie kontrovers das Verhältnis Chinas zu der Technologie ist.

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