Marktupdate Bitcoin-Kurs (BTC) vor Ausbruch? Investoren im Kaufrausch

Krypto-Hedgefunds decken sich mit großen BTC-Reserven ein und könnten den Kurs nach oben treiben.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Seit Anfang letzte Woche dreht der Bitcoin-Kurs wieder auf. Auf Tagessicht stagniert die Krypto-Leitwährung zwar, konnte aber in den letzten sieben Tagen beachtliche 9,3 Prozent zulegen. So ist der Bitcoin-Kurs im Wochenvergleich um knapp 1.000 US-Dollar gestiegen und notiert aktuell bei 9.552 US-Dollar. Den Kurs in naher Zukunft weiter ankurbeln könnten zudem professionelle Anleger, die im derzeitigen Kaufrausch das BTC-Angebot am Markt verknappen.

Die Altcoins zeigen sich auf Tagessicht ebenfalls nahezu unverändert, verteidigen aber ihre beträchtlichen Gewinne der letzten Woche. Der Ether-Kurs (ETH) knickt im Tagesvergleich zwar um 0,5 Prozent ein und fällt somit auf 238,07 US-Dollar. Mit einem Plus von 18,9 Prozent in den letzten sieben Tage, prallt diese leichte Kurskorrektur aber geradezu ab. Der XRP-Kurs hingegen rutscht um 0,2 Prozent auf 0,204 US-Dollar, behauptet auf Wochensicht jedoch eine Steigerung von 5,5 Prozent. Etwas durchwachsener zeigt sich der IOTA-Kurs (MIOTA). In den letzten 24 Stunden ist die Kryptowährung zwar um 5 Prozent auf 0,222 US-Dollar gefallen. Demgegenüber steht jedoch ein Plus von 18,2 Prozent im Wochenvergleich.

Anleger ziehen ihre Bitcoin von Börsen ab

Nach dem Corona-Crash hat der Bitcoin-Kurs im zurückliegenden Monat seinen Boden wieder gefunden und sich mit einer gewohnt volatilen Schwankungsbreite von rund 1.500 US-Dollar relativ stabil auf einem Niveau zwischen 8.500 und 10.000 US-Dollar bewegt. Vergessen sind angesichts dessen die Verluste, die der Bitoin-Kurs infolge der Corona-bedingten Marktverwerfungen knapp zweieinhalb Monate zuvor erlebte. Mit aktuell 9.552 US-Dollar notiert der Bitcoin-Kurs höher, als vor dem 12. März, der den Kurs in kürzester Zeit von 8.000 auf 5.000 US-Dollar drückte und als schwarzer Donnerstag in die Bitcoin-Historie eingehen sollte.

Die Nachwirkungen dessen sind am Markt jedoch noch spürbar und haben das Anlegerverhalten nachhaltig verändert. Laut dem Analyseunternehmen Glassnode zeichnet sich seit diesem Datum ein großer Schwund von BTC-Reserven an Bitcoin-Börsen ab. Seit dem schwarzen Donnerstag sind die eingelagerten BTC-Bestände um rund 320.000 Bitcoin und damit um mehr als 12 Prozent gesunken, was den niedrigsten Stand seit einem Jahr bedeutet.

Entnommen von Glassnode

Laut Glassnode sind die Gründe für diese Entwicklung janusköpfig. Der Bitcoin-Abzug von Börsen könnte demnach auf langfristige Anlagestrategien und eine optimistische Markstimmung hindeuten. Investoren könnten ihre Bitcoin in Erwartung eines Bull Runs von Börsen abziehen und zur sicheren Verwahrung auf Cold Storages umparken. Unterfüttert wird diese Annahme durch die wachsende Zahl von Walen und das Anhäufen von BTC-Reserven von Hodlern in den letzten zwei Monaten.

Vertrauensverlust in Börsen

Dieser Erklärung entgegengestellt, könnte der Abzug auch in einem Vertrauensverlust gegenüber einigen Börsen begründet liegen. Denn der Trend zeichnet sich nur bei einigen bestimmten Börsen ab. Während der Bestand auf Coinbase mit einem aktuellen Wert von 968.000 BTC um nur 0,2 Prozent gesunken ist, und Binance und Bitstamp sogar leichte Zuwächse verzeichnen, sind die Bestände im gleichen Zeitraum vornehmlich an den Börsen Huobi, BitMEX und Bitfinex geschmolzen.

Entnommen von Glassnode

Insbesondere BitMEX war im Zusammenhang mit dem schwarzen Donnerstag in Vorwürfe der Marktmanipulation verwickelt. Als der Bitcoin-Kurs in kurzer Zeit zu Boden stürzte, kam es an der Bitcoin-Börse zu einem 45-minütigen Ausfall des Handelssystems. Laut der Börse war eine DDos-Attacke Grund für den Ausfall. Viele Investoren mussten jedoch teuer für diesen Ausfall bezahlen und konnten nur tatenlos den raschen Kursverfall beobachten, während ihre Transaktionen unbestätigt blieben. Daraus dürften einige ihre Lehre gezogen und ihre Bitcoin abgeführt haben.

Dieser Vorfall dürfte mit Sicherheit den gegenwärtigen Trend verstärkt haben. Jedoch erklärt dies auch nicht, warum diese Bitcoin nicht an andere Börsen umgeleitet wurden. Zumal sich bereits vor dem schwarzen Donnerstag ein Schwund der BTC-Bestände an den Börsen Huobi und Bitfinex abzeichnete. Am 12. März waren die BTC-Reserven bereits im Vergleich zu Dezember 2018 um 47 Prozent gesunken.

Die Gründe sind also vielfältig und spiegeln gegenseitige Dynamiken wieder: Während das Vertrauen aufseiten der Anleger in Börsen zu schwinden scheint, belegt das Umparken von Bitcoin in Cold Storages ein langfristiges Vertrauen in den übergeordneten Markt und deutet auf einen mittel- bis langfristigen Wachstumstrend hin.

Krypto-Hedgefunds kaufen mehr Bitcoin, als gemint werden

Dass das Vertrauen in den Markt aufseiten institutioneller Investoren wächst, zeigt sich im Aufblähen von Krypto-Hedgefunds. Fondsmanager Grayscale Investments hat seit dem Halving mehr Bitcoin gekauft, als neue gemint wurden. Seitdem sich die Coinbase Rewards, also Blockbelohnungen, für Miner von 12,5 auf 6,25 BTC halbiert haben, hat Grayscale 150 Prozent der neu geschürften Bitcoin aufgekauft.

Laut dem Kryptoforscher Kevin Rooke hat Grayscale seit dem Halving 18.910 BTC zu dem Bitcoin Investment Trust zugeführt, während seit dem 11. Mai nur 12.337 Bitcoin gemint wurden.

Während des ersten Quartals verzeichnete Grayscale außerdem durchschnittliche wöchentliche Investitionen in Höhe von 29,9 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung von 800´Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Zahlen zeigen: Die Nachfrage an Bitcoin aufseiten institutioneller Anleger steigt stetig und könnte den Bitcoin-Kurs auf lange Sicht in die Höhe treiben. Grayscale-Gründer Barry Silbert kommentierte diesen Tweet zudem nüchtern:

Warten Sie nur, bis Sie das zweite Quartal sehen.

Wir dürfen gespannt sein.

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