Hodler's Finest Bitcoin (BTC) sicher aufbewahren: Von Börse bis Multisig

Bitcoin sicher aufbewahren ist kein Kinderspiel. Wir zeigen, wie ihr euren digitalen Goldschatz bestmöglich verwaltet.

David Scheider
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Pedlock an einer Eisenkette.

Beitragsbild: Shutterstock

In Bitcoin-Kreisen ist es schon zur Floskel geworden: Not your Keys; not your Coins. Doch die Vielzahl an Börsen-Hacks beweisen immer wieder schmerzlich, wieviel Wahrheitsgehalt hinter der Phrase steckt. Zuletzt erleichterten mutmaßlich Hacker aus Fernost die britische Exchange Cashaa um 336 Bitcoin (BTC). Unklar ist bis heute, wer den Schaden trägt – Cashaa oder deren Nutzer. 2019 allein stahlen Hacker BTC im Gesamtwert von 280 Millionen US-Dollar von den Wallets von Krypto-Exchanges.

Dass Bitcoin nur dann souveränes Geld ist, wenn Nutzer den Private Key zu ihrem Krypto-Vermögen kontrollieren, dürfte dem aufmerksamen Leser mittlerweile klar sein. Mit dem BTC-Transfer auf das eigene Wallet ist es indes noch nicht getan. Schließlich erfordert die sichere Verwahrung der Coins einiges an Wissen und Verantwortung; andernfalls drohen trotz Selbstverwaltung Verlustgeschichten wie diese. Damit ihr zukünftig wieder ruhig schlafen könnt (und nicht etwa wie der sprichwörtliche Fantasie-Drache auf eurem digitalem Goldschatz), haben wir das kleine Einmaleins der BTC-Verwahrung zusammengetragen.

Mit großer Kraft kommt große Verantwortung

Zunächst: Hebt eure Bitcoin auf ein von euch kontrolliertes Wallet ab und überlasst die Verwahrung nicht dritten. Welche Art von digitaler Brieftasche geeignet ist, kommt auf ein paar Faktoren an. Entscheidend ist in erster Linie, um viele BTC sich handelt. Bei Beträgen bis etwa 100-200 Euro tun es etwa Mobile Wallets wie Blocksteam Green oder Blue Wallet. Mobile Krypto-Brieftaschen eigenen sich vor allem dann, wenn man hier und da etwas losen Change auf Tasche haben will um mal eine Tasse Kaffee mit BTC zu bezahlen. Allerdings bergen mobile Wallets auch ihre Tücken. Schließlich sind Smartphones mit vierstelligen Codes vergleichsweise schlecht geschützt. Bei Verlust können Diebe so recht einfach Zugang zu dem dort abgelegten Krypto-Vermögen erlangen und sich diesem habhaft machen.

Lieber ein Hardware Wallet

Hardware Wallets sind der nächste logische Schritt, wenn es um die Verwahrung größerer Mengen digitalen Goldes geht. So fallen Hardware Wallets wie Ledger Nano und Trezor in die Kategorie des Cold Storage. Darunter versteht man digitale Bitcoin-Verwahrstellen, die nicht mit dem Internet verbunden sind. Auf typischen Hardware Wallets ist entsprechend nur der Private Key abgelegt. Erlangen Hacker Zugriff auf den Rechner des Opfers, ist das Bitcoin-Vermögen trotzdem sicher.

Darf es noch etwas mehr sein?

Doch damit nicht genug. Schließlich schützen Hardware Wallets nur vor digitalen Angriffsszenarien. Kommt das Hardware Wallet physisch abhanden, hilft nur noch der Recovery Phrase, also der 12-24-Stellige Backup-Seed, mit dem man verlorene Wallets wiederherstellen kann.

Allerdings befindet sich dieser zumeist auf einem Stück Papier und ist damit auch nicht vor Verlust gefeit. Ist sowohl der Seed als auch das Wallet verlustiert, sind die BTC weg. Da gibt es kein Pardon.

Daher lohnt es sich, diese beiden Puzzlestücke zum Krypto-Goldschatz physisch zu verteilen – etwa jeweils in einem anderen Haushalt verstauen.

Zudem ist es empfehlenswert, sich ab gewissen Beträgen mehrere Hardware Wallets anzuschaffen und das digitale Gold umzuschichten. So schließt man bei Diebstahl zumindest den Totalverlust aus.

Wer noch einen Schritt weiter gehen will, darf gerne einmal über Multisig-Lösungen nachdenken. Dabei handelt es sich um spezielle Wallets, die zum Ausgeben von BTC mehr als eine Signatur einfordern. Für 2-von-3-Multisigs benötigen Bitcoiner beispielsweise zwei Signaturen von drei möglichen Schlüsseln, die bestenfalls von unterschiedlichen Personen oder Institutionen kontrolliert werden. Der Verlust oder Diebstahl eines einzelnen Keys führt so nicht zum Totalverlust der Funds. Eine Übersicht über mögliche Multisig-Lösungen findet ihr hier.

Opsec

Last but not least: Opsec. Die kryptische Abkürzung steht für Operational Security. Bei dem Begriff, der aus der IT-Sicherheit entlehnt ist, handelt es sich um die „Summe von Prozessen und Strategien zum Schutz kritischer Daten“, wie Security Insider schreibt. Bezogen auf die Kryptowährung Nr. 1 beschreibt Opsec gewisse Verhaltensregeln, die – bei Beachtung – für einen Zugewinn an Sicherheit sorgen können. Bitcoiner sollten demnach:

  • Niemandem verraten, wo die Private Keys liegen und wieviele sie besitzen.
  • Auf Datenleaks achten – etwa Adress-Informationen zusammenhalten. Denn sonst lassen sich Transaktionswege auf der Blockchain zurückverfolgen.
  • Privacy Tools wie Coinjoins, etwa von Wasabi nutzen.
  • Starke Passwörter nutzen – und die hier besprochenen Verhaltenstipps beachten.

Zusammengefasst ist die sichere Verwahrung von BTC kein statisches Verfahren, sondern ein dynamischer Prozess. Je nach Höhe des Krypto-Vermögens sowie der eigenen Zielsetzung (Daytrading oder Hodl) sind unterschiedliche Verwahrmethoden ratsam. Dennoch: Als souveränes Geld stellt Bitcoin hohe Anforderungen an die eigene Verantwortung. Damit dies nicht zum Verhängnis wird, sollte ein gewisser Aufwand betrieben werden.

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