There and back again Youtube zensiert Tone Vays und zieht Zensur zurück – eine Bestandsaufnahme

Am 16. April kam es unter nicht ganz einsehbaren Gründen zu einem Ban von Tone Vays auf Youtube. Inzwischen ist dieser Ban wieder aufgehoben. Auch wenn das schnelle Handeln von Youtube lobenswert ist, bleibt ein leicht schaler Geschmack im Mund zurück.

Dr. Philipp Giese
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Laptop, auf dem in rot groß censored steht und keine weiteren Eingabemöglichkeiten für Nutzer vorhanden sind.

Beitragsbild: Shutterstock

Ein Kommentar von Dr. Philipp Giese

Wie so viele andere im Bitcoin-Ökosystem ist Tone Vays sicherlich eine streitbare Persönlichkeit. Sei es seine bearishe Haltung, wenn alle bullish bezüglich Bitcoin sind, sei es seine starke Ablehnung von anderen Altcoins – Tone Vays hat nicht nur Freunde.

Einige dieser Tone Vays nicht wohl gesonnenen Youtube-Nutzer haben ihn anscheinend in den letzten Tagen bei Youtube gemeldet. Was sie konkret angegeben haben, ist unbekannt, jedoch endete dies für Tone Vays am 16. April in einer Verbannung. Alles fing mit der Zensur eines einzelnen Videos an, führte jedoch innerhalb einer Stunde zum Sperren des gesamten Youtube-Accounts:

Tone Vays, wie auch andere, fanden die Hau-Ruck-Aktion seitens Team Youtube absolut nicht nachvollziehbar. Zwischen der ersten Verwarnung und dem Bann des gesamten Channels verging nicht einmal eine halbe Stunde. Eine eingehende Prüfung wird bei einem Channel mit über tausend Videos wohl nicht stattgefunden haben.

Videoplattform zeigt Einsehen mit Tone Vays

Das ist jedoch nicht das Ende der Geschichte: Am Morgen des 17. Aprils wurde der Account von Tone Vays wieder freigeschaltet. Kein Video ist verloren gegangen und er konnte sogar wieder streamen:

Sieht also alles nach einem Happy End aus. Vox Populi konnte einen unter fadenscheinigen Gründen zensierten Account wieder freischalten. Es ist sehr lobenswert, dass Youtube hier Einsehen hatte und ihren Fehler korrigierte.

Youtube-Zensur: Beispiel für zentralisierte Kontrolle

Dennoch bleiben ein paar Bauchschmerzen: Klar, ein Kanal mit fast 100.000 Abonnenten und 200.000 Followern auf Twitter kann genug auf sich aufmerksam machen, so dass das Team hinter Youtube seine Entscheidung überdenkt. Was ist jedoch mit kleineren Anbietern? Etwas derartiges ist schließlich bei weitem nicht das erste Mal passiert. Ende letzten Jahres gab es schon einmal eine derartige Löschungswelle, die auch insgesamt ein Versehen gewesen sein soll.

Nun scheint es zu einer zweiten derartigen, womöglich in Teilen unbeabsichtigten Löschungswelle zu kommen. Ich kann nachvollziehen, dass die Verwaltung einer so gewaltigen Plattform wie Youtube schwierig ist und dass hier Fehler geschehen. Aber streng genommen zeigen die jüngsten Zensuraktionen auch ein wenig die Probleme, die eine zentrale Governance leisten muss. Mit großer Macht kommt große Verantwortung, wie schon Uncle Ben zu Peter Parker sagte.

Zensurresistente Plattformen wie LIBRY oder d.tube könnten hier durchaus punkten – haben jedoch auch eine Reichweite, die sich kaum vergleichen lässt. Dasselbe lässt sich über zentralisierte Alternativen wie Vimeo oder dailymotion sagen, welche allesamt der Reichweite von Youtube kaum das Wasser reichen können.

Dabei geht es bei krypto-relevanten Kanälen nicht einfach um etwaige Einnahmen, die auf kleineren Plattformen nicht zustande kommen. Wenn man etwas für die generelle Adaption Bitcoins und anderer Kryptowährungen tun möchte, dann hilft es nicht, Videos auf der eigenen kleinen Nischenplattform zu machen. Youtube ist, gerade um auf Krypto aufmerksam zu machen, die wichtigste Plattform.

Entsprechend finden sich die Video-Produzenten im Internet in einer Zwickmühle: Sich der Willkür von Youtube beugen oder auf ein großes Publikum verzichten? Ich denke, es existiert eine weitere Lösung: Mit Argusaugen mitmachen. Wie der geneigte Youtuber weiß, haben auch wir unseren alten Kanal wieder entstaubt. Natürlich verfolgen wir deshalb die weiteren Entwicklungen um das Zensierverhalten von Youtube um so aufmerksamer.

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