Klimaschutz in Spanien Blockchain beschleunigt den Handel von Emissionszertifikaten

Klimaschutz ist im Jahr 2020 in aller Munde. Sowohl Staaten als auch Vertreter der Privatwirtschaft sehen sich zunehmend in die Pflicht genommen, dem voranschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken.

Anton Livshits
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Bei diesen Bemühungen spielen nicht zuletzt auch neue Technologien eine entscheidende Rolle. Ein Projekt aus Spanien beweist, dass auch die Blockchain hier durchaus Anwendung finden kann.

Der Energiearm des Großkonzerns Acciona ist eine Kooperation mit dem Blockchain-Start-up Climate Blockchain Initiatives (CBI) eingegangen. Das Ziel der Zusammenarbeit der spanischen Unternehmen ist die Förderung der ClimateTrade-Plattform von CBI. Die blockchainbasierte Plattform verspricht, den Handel mit Emissionszertifikaten zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Der Emissionshandel gibt Unternehmen ein Instrument an die Hand, um den von ihnen verursachten Ausstoß an CO2 und anderen Treibhausgasen auszugleichen. Dies geschieht, indem sie C02-Zertifikate von klimafreundlichen Projekten erwerben, die die Emission von C02 wiederum vermeiden. Derartige Projekte können etwa Windkraftanlagen oder Wasserkraftwerke sein. Hinter dem System steht freilich ein ökonomisches Kalkül. Denn der Emissionshandel erlaubt, den Ausstoß von C02 an jenen Stellen zu reduzieren, an denen es ökonomisch am sinnvollsten ist.

Das System des Zertifikatshandels beruht auf den Vereinbarungen des Kyoto-Protokolls. Diese Form des Handelns mit Zertifikaten ging bislang allerdings vergleichsweise langsam vonstatten. Denn laut der Pressemitteilung von Acciona dauert ein derartiges Zertifikatgeschäft in der Regel zwei Monate. Der spanische Großkonzern und die Climate Blockchain Initiatives geben hingegen an, dass ihre Plattform diesen Zeitraum auf 48 Stunden herabsetzen kann.

Blockchain-Plattform verspricht „vollständige Rückverfolgbarkeit, Sicherheit und Transparenz“

Die ClimateTrade-Plattform verbindet Unternehmen, die Zertifikate erwerben möchten, mit solchen, die sie anbieten. Der gesamte Transaktionsprozess soll dabei deutlich schneller ablaufen. Nach Angaben der Kooperationspartner gestattet die Blockchain-Technologie eine derartige Beschleunigung bei gleichzeitiger Einhaltung der international geforderten Sicherheitsstandards.

Die Pressemitteilung geht an dieser Stelle zwar nicht ins Detail, aber es erscheint naheliegend, dass die Blockchain insbesondere die Echtheit und Einmaligkeit der gehandelten Zertifikate garantieren kann. Beim gewöhnlichen Emissionshandel gilt es schließlich sicherzustellen, dass die Zertifikate tatsächlich nur einmal gehandelt und danach aus dem Verkehr gezogen werden. Diese Überprüfung oblag bisher global operierenden Datenbanken.

Acciona stellt Emissionszertifikate bereit

Während Climate Blockchain Initiatives die Plattform selbst entwickelt, unterstützt Acciona das Projekt durch die Bereitstellung von Emissionszertifikaten. Die Zertifikate stammen aus Projekten für erneuerbare Energie, die Acciona in Mexiko, Chile und Costa Rica betreibt. Im Einklang mit den internationalen Bestimmungen sollen diese Projekte dabei nicht nur klimafreundlich sein, sondern auch bestimmte Mindeststandards an sozialer Verträglichkeit erfüllen. Santiago Gómez Ramos, Leiter des Energiemanagements bei Acciona, äußerte sich folgendermaßen zu der Kooperation:

ClimateTrade wird die Handelstransaktionen zwischen Erzeugern und Käufern von Emissionsrechten erheblich erleichtern und Acciona eine sehr interessante geschäftliche und innovative Perspektive im Rahmen des Übergangs zu einer dekarbonisierten Wirtschaft eröffnen, die unsere Haupttätigkeit der Versorgung mit erneuerbarer Energie ergänzt.

Acciona hat unterdessen nach eigenen Angaben bereits weitere Blockchain-Projekte im Energiesektor realisieren können. Dazu zählt unter anderem die blockchainbasierte Nachverfolgung von erneuerbarer Energie.

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