Vitalik Buterin hat bereits zu Zeiten des ICO Hypes mitansehen müssen, wie seine Erfindung den Nährboden für eine Investment-Blase bildete, die viele Menschen ihr Erspartes gekostet hat. Auch die meisten DeFi-Plattformen bauen auf Ethereum auf – samt Governance Token nach dem Ethereum-Standard ERC-20. Mit Yield Farming hat sich für findige Trader ein neuer Weg erschlossen, Arbitrage-Trading zwischen Lending Pools zu betreiben und teilweise große Gewinne zu erzielen. Das kann nicht lange gut gehen, meint Buterin:
Manchmal geschehen in DeFi Dinge, die nicht nachhaltig sind. Ein gutes Beispiel ist Yield Farming. […] Man kann diese wirklich hohen Zinssätze bekommen 20, 50, 100 Prozent im Jahr. Das Problem ist, dass diese Zinsen aus Belohnungen des jeweiligen Lending-Protokolls stammen. […] Die werden nicht Coins drucken, um Leute in ihr Ökosystem zu locken […] Es ist eine kurzfristige Sache, und sobald der Anreiz verschwindet, kann man leicht sehen, dass die Renditesätze wieder Richtung Null zurückgehen.
Im späteren Gesprächsverlauf räumt Buterin jedoch ein, dass die Token-Ökonomie eine große Herausforderung für neue Krypto-Plattformen sei. Das halte ihn davon ab, einzelne Projekte gezielt zu kritisieren.