- Die Verteidigung des ehemaligen FTX-Geschäftsführers Sam Bankman Fried will sechs Anklagepunkte des bevorstehenden Prozesses in die Obhut der bahamaischen Justiz übergeben. Das geht aus ein Dokument hervor, das die Anwälte am 12. Juni bei einem New Yorker Bundesgericht einreichten.
- Die Staatsanwaltschaft räumte am 29. Mai ein, dass sie die Erlaubnis der Bahamas benötigt, um Bankman-Fried wegen fünf der ihm zur Last gelegten Straftaten vor Gericht zu stellen.
- Es handelt sich dabei um Anklagepunkte, die die Staatsanwaltschaft erst nach Bankman Frieds Auslieferung an die Vereinigten Staaten erhob. Dafür benötigen die USA eine Sondergenehmigung. Mehr dazu hier.
- Daraufhin ersuchte die Verteidigung den Obersten Gerichtshof der Bahamas, um die Regierung anzuweisen, die Genehmigung zu untersagen. Eine Antwort des Gerichtshofes steht noch aus.
- Sollten die Bahamas den Versuch ablehnen, kann es dennoch “wahrscheinlich mehrere Monate oder Jahre dauern”, um hier Klarheit zu schaffen, da die Anwälte die Entscheidung anfechten können.
- Die Verteidigung bot alternativ folgende Strategie an. Wenn das US-Bezirksgericht der Ansicht ist, dass es die Anklagepunkte nicht abweisen kann, sollte es sie von dem bevorstehenden Prozess abtrennen. Die Behörden auf den Bahamas müssten dann entscheiden, ob sie die entsprechenden Anklagepunkte vor Gericht bringen.
- Bankman-Frieds Prozess ist für Oktober 2023 angesetzt. Es drohen bis zu 115 Jahre Haft. Die von ihm gegründete Kryptobörse FTX ist in den Bahamas registriert.
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