Sam Bankman-Fried meldet sich FTX war “nie insolvent”

Ein Tweet sorgt derzeit für Aufsehen im Krypto-Space. FTX sei “nie insolvent” gewesen, behauptet der inhaftierte Gründer Sam Bankman-Fried.

Moritz Draht
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Eine Person mit dunklem, gewelltem Haar steht im Freien vor großen grünen Blättern und trägt ein graues FTX-T-Shirt mit einem kleinen weißen Logo.

Beitragsbild: picture alliance

| FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sitzt eine 25-jährige Haftstrafe wegen Betrugs ab
  • Der verurteilte FTX-Gründer Sam Bankman-Fried meldet sich erneut aus dem Gefängnis zu Wort. In einem 15-seitigen Schreiben, das Ende September veröffentlicht wurde, behauptet der ehemalige Krypto-Milliardär, die zusammengebrochene Börse FTX und ihr Schwesterunternehmen Alameda Research seien „nie insolvent“ gewesen. Kundengelder hätten, so Bankman-Fried, kurz nach der Liquiditätskrise im November 2022 vollständig zurückgezahlt werden können.
  • Laut seiner Darstellung verfügte FTX damals über 25 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten und 16 Milliarden US-Dollar Eigenkapital – genug, um alle Abhebungen zu bedienen. Bankman-Fried gibt den Insolvenzverwaltern und dem neuen FTX-CEO John J. Ray III die Schuld am endgültigen Zusammenbruch. Diese hätten die Kontrolle über das Unternehmen „unrechtmäßig“ übernommen, den Insolvenzantrag „überhastet“ eingereicht und damit den Schaden für Gläubiger vergrößert.
  • In seinem Schreiben wirft er den Anwälten vor, FTX bewusst als „hoffnungslos insolvent“ dargestellt und Unternehmenswerte massiv unterschätzt zu haben. Gleichzeitig seien Vermögenswerte wie der FTX-eigene Token FTT im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar abgeschrieben und andere Firmenanteile unter Marktpreis verkauft worden. Ohne diese Fehler, so Bankman-Fried, “wären diese Vermögenswerte zusammen mit den von Alameda gehaltenen FTX-Aktien rund 136 Milliarden US-Dollar wert”.
  • Die Darstellung stieß in der Kryptoszene auf deutliche Kritik. Blockchain-Analyst ZachXBT bezeichnete Bankman-Frieds Aussagen als „wiederholte Fehlinformationen“. In einem Post erklärte er: „Die Gläubiger wurden auf Basis der Kryptokurse zum Zeitpunkt der FTX-Insolvenz im November 2022 ausgezahlt – nicht zu den heutigen Kursen. Das führte zu erheblichen Verlusten für Nutzer, die Vermögenswerte wie SOL oder BTC hielten. Dass illiquide Investitionen heute mehr wert sind, ist nur Zufall. Sie haben offensichtlich nichts aus Ihrer bisherigen Zeit im Gefängnis gelernt“.
  • FTX brach im November 2022 zusammen, nachdem bekannt wurde, dass Alameda Research ungehindert auf Kundengelder zugreifen konnte. Ein massiver Bank-Run legte ein Defizit von rund acht Milliarden US-Dollar offen und löste Schockwellen in der gesamten Branche aus. Nach seiner Verurteilung im November 2023 wurde Sam Bankman-Fried im März 2024 wegen Betrugs und Verschwörung zu 25 Jahren Haft verurteilt.
  • Bankman-Fried hält an seiner Version der Ereignisse bis heute fest. Gemeinsam mit seiner Familie bemüht er sich derzeit um eine Begnadigung durch US-Präsident Donald Trump, der bereits andere prominente Krypto-Persönlichkeiten wie Ross Ulbricht und Changpeng Zhao begnadigt hat.
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Quelle

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