Die “London” Hard Fork trägt Früchte. Seit dem Launch des Updates haben sich einige Unzulänglichkeiten innerhalb des Ethereum-Netzwerks zum Besseren gewendet. Dank des Deflationsmechanismus und dem damit verbundenen Token Burn, sank die Inflationsrate bei ETH bereits spürbar. 18.000 ETH seien seit dem Inkrafttreten Londons bereits verbrannt worden, stellte etwa CoinMetrics in einem Bericht fest.
Anders verhält es sich mit der Netzwerkkapazität. Ein Blick auf den Daily Gas Used Chart verrät, dass sich die Auslastung des Ethereum-Netzwerks seit der Hard Fork erhöht hat. Insgesamt machte der “Gasverbrauch” von ETH einen Sprung um ganze 9 Prozent – von 92 Milliarden auf knapp über 100 Milliarden. Dabei entspricht diese Entwicklung nicht den Höhen und Tiefen der Gas Fees, sondern ist ein gemessener Anstieg des durchschnittlichen Verbrauchs, der ein Indikator für die Gesamtnetzkapazität ist.
Ethereum-Gründer liefert drei mögliche Erklärungen
Ethereum Mastermind Vitalik Buterin nahm diese Entwicklung zum Anlass, um mögliche Gründe für den Anstieg zu finden. Dabei kommt der 27-Jährige in einem Reddit-Post auf drei mögliche Erklärungen.
Einerseits habe sich die durch London eingeführte “Ethereum Ice Age” verzögert, weshalb die durchschnittliche Blockzeit wieder auf ihr langjähriges Normalniveau auf etwa 13,1 Sekunden gesunken ist. Damit einhergehend seien auch die Rewards für Miner gesunken. Andererseits stand vor dem Update mehr ungenutzter Speicherplatz zur Verfügung, da der maximale Gasverbrauch auf 15 Millionen limitiert war. Mittlerweile sei diese jedoch nicht mehr das Maximum, sondern viel mehr ein selbstgestecktes Ziel, erklärt Buterin.
Als dritten Grund macht der Ethereum-Gründer das EIP-1559 (EIP steht für Ethereum Improvement Proposal) für die gestiegenen Netzwerkauslastung verantwortlich. Die Formel sei nicht ganz perfekt, wenn es darum ginge, 50 Prozent der Grundgebühr zu verbrennen, erklärte Buterin. Es gebe eine komplexe Beziehung zwischen arithmetischen und geometrischen Mittelwerten für die Blockgröße und die Gebührenberechnung. Die durchschnittlichen Blöcke seien jetzt voller (etwas mehr als 50 Prozent) als vor dem Upgrade, was letztendlich zu einer leichten Kapazitätserhöhung geführt haben könnte.