Was ist eigentlich aus Dogecoin geworden?

Die Kryptoszene ist für ihre Schnelllebigkeit bekannt – neue Blockchain-Projekte sprießen wie Pilze aus dem Boden, andere Sterne am Kryptohimmel verglühen genauso schnell, wie sie aufgegangen sind. In unserer Reihe „Was ist eigentlich aus … geworden?“ wollen wir uns in regelmäßigen Abständen mit Projekten befassen, um die es in der letzten Zeit etwas ruhiger geworden ist. Dabei wollen wir ergründen, wie der aktuelle Stand aussieht und ob wir in der Zukunft eventuell wieder mehr zum Thema hören werden.

Tobias Schmidt
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Als das Bitcoin-White-Paper 2008 erstmals veröffentlicht wurde, ahnten die wenigsten, dass es innerhalb von gut fünf Jahren zu einem Vorbild für etliche weitere Kryptowährungen werden sollte. Als einer der ersten sogenannten Altcoins präsentierte sich Litecoin als „das Silber zu Bitcoins Gold“, auch andere orientierten sich an der Bitcoin-Blockchain und setzten Kryptoprojekte auf. Dieser regelrechte Boom rief auch Spaßvögel aus der frühen Kryptoszene auf den Plan, die das gesamte Ökosystem ein wenig auf den Arm nehmen wollten. Dazu gründeten sie kurzerhand ihre eigene Kryptowährung: Dogecoin.

„Much wow“

Dogecoin – kurz DOGE – war eigentlich als eine reine Parodie auf Bitcoin, Litecoin und den allgemeinen Hype, der aus heutiger Sicht fast schon lächerlich wirkt, angedacht. Da der Coin jedoch, wie alle anderen gelisteten Kryptowährungen auch, frei handelbar war, begannen Kryptonutzer schon bald, ihn ebenso zu traden. So entwickelte er sich in Windeseile zu einem ebenjener Altcoins, denen er eigentlich den Spiegel vorhalten sollte. Dennoch stach er durch seinen besonderen Use-Case und einigen lustigen Features weiterhin aus der grauen Altcoin-Masse heraus.

Dogecoin orientiert sich an der eben angesprochenen Kryptowährung Litecoin. Ebenso wie diese nutzt der Coin den Proof of Work als Mining-Algorithmus, wenn auch mit der deutlich schnelleren Blockproduktionszeit von einer Minute pro Block. Den comichaften Charakter der Kryptowährung unterstreicht derweil das Icon. Angelehnt an das Internetphänomen Doge, das zu der Zeit kursierte und der Kryptowährung seinen Namen gibt, ziert ein Shiba die Frontseite der Münze. Die japanische Hunderasse war und ist ein beliebtes Motiv für Memes mit Bildunterschriften wie „Much…“ „Such …“ oder „Wow“.

Warum so ernst?

Nachdem sich der neue Coin unmittelbar immenser Beliebtheit erfreute, gehörte er schon wenige Wochen nach seiner Gründung im Dezember 2013 zu den größten gelisteten Kryptowährungen. Innerhalb von nur zwei Wochen stand DOGE auf Platz 15 auf Coinmarketcap, nach gut zwei Monaten hatte es der Coin erstmals in die Top 5 geschafft. Dabei hatte man eine Marktkapitalisierung von mehr als 60 Millionen US-Dollar. Bis Mitte 2016 konnte es der Coin dann auch tatsächlich schaffen, sich in den Top 10 zu halten. Danach ging es jedoch rapide bergab.

Im Januar 2017 flog DOGE erstmals wieder aus den Top 15. Dies war weniger sinkender Popularität des Coins selbst geschuldet – die Marktkapitalisierung von Dogecoin blieb im Verlauf des Jahres weitestgehend konstant – sondern der Gesamtentwicklung des Kryptomarktes. Angeführt von Bitcoin und Ethereum wurde das Krypto-Business zunehmend erwachsener und seriöser – kein Platz mehr für einen Spaßcoin. Um weiterhin eine Rolle zu spielen, fehlt Dogecoin im Zeitalter von DAOs und Smart Contracts schlicht der Use-Case – ungeachtet des harten Kerns, der der Kryptowährung weiter die Treue hält.

Gibt es noch eine Zukunft für Dogecoin?

Bereits im Februar 2017 stellten wir die Frage: „Lebt der alte Hund noch?“ Tatsächlich legte besagter Hund danach noch einige Sprünge hin. So gelang es dem Coin noch einmal, die alte Bestmarke in Sachen Marktkapitalisierung deutlich zu überbieten. Anfang Januar, zum Rekordpunkt des Kryptomarktes, knackte er sogar kurzzeitig die Grenze von 2 Milliarden US-Dollar. Damit lag er angesichts der Marktlage allerdings nur knapp unter den Top-30-Coins. Zur Zeit rangiert er immerhin noch in den Top 50.

Auf der anderen Seite wird Dogecoin auf absehbare Zeit ein Mitläufer des Marktes sein. Das Developer-Team um Billy Markus und Jackson Palmer hat seit mehr als zwei Jahren kein Systemupdate mehr durchgeführt. Derzeit gibt es auch keine Anzeichen, dass sich das in der nächsten Zeit ändern könnte. Dem Dogecoin fehlt schlicht die technologische Basis, um Nutzern im modernen Markt einen Mehrwert zu bieten. Über das bloße Parodieren des Bitcoins geht er nicht hinaus. So wird der Coin weiterhin handelbar bleiben – noch mehr Kryptogeschichte schreiben wird er aber wohl nicht mehr. Einem alten Hund kannst du eben keine neuen Tricks mehr beibringen.

BTC-ECHO

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