Die "Cockroach"-Theorie Was Bitcoin mit Kakerlaken zu tun hat

Bitcoin sei wie eine Kakerlake: Widerspenstig, unbeugsam und unzerstörbar. Warum der Vergleich gerechtfertigt ist.

Dominic Döllel
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Kakerlake Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Eine Kakerlake (engl. Cockroach) löst bei den meisten Menschen Ekel aus. Bitcoin auch?

Den Kopf abzuschlagen bringt nichts: Kakerlaken können knapp eine Woche ohne Kopf überleben. Zerquetschen kann man sie auch nicht: Das flexible Exoskelett hält das 900-fache des eignen Körpergewichts aus. Auch können Kakerlaken mehr als eine halbe Stunde lang den Atem anhalten – über die Toilette wird man die Schabentiere also auch nicht los. Vielen Menschen sind Kakerlaken ein Dorn im Auge, eben weil man die Schädlinge schwer loswird.

Ähnlich verhält es sich mit Bitcoin. In der Finanzwelt war die Krypto-Leitwährung lange ein verhasster Anblick – und ist es teilweise heute noch. Ein unwillkommener Schädling: So würden JPMorgan-CEO Jamie Dimon oder Milliardär Warren Buffett den Bitcoin wohl beschreiben. Die bisherigen Verbotsversuche: unwirksam. Bitcoin wird – allen Widrigkeiten zum Trotz – immer populärer und steigt im Wert. Ähnlich wie eine Kakerlake – diese Insekten gibt es schon seit 350 Millionen Jahren – ist Bitcoin wohl gekommen, um zu bleiben.

Mt.Gox und FTX: Der Tod von Bitcoin?

Deutlich wird das anhand mehrere Momente, in der Bitcoin und Co. seine Resilienz unter Beweis gestellt hat. Beispielsweise beim Mt-Gox-Crash. Verursacht durch den Verlust von rund 850.000 BTC, brach die in 2014 größte Bitcoin-Börse in sich zusammen – so wie der Bitcoin-Kurs. Viele Investoren hatten das Vertrauen in die Krypto-Leitwährung verloren.

Ähnlich verlief es im November 2022, als FTX kollabierte. Das von Sam Bankman-Fried geleitet Krypto-Imperium implodierte regelrecht und löste eine weitere Vertrauenskrise in der Krypto-Szene aus. Auch Bitcoin brach wieder ein: auf bis zu 15.000 US-Dollar pro “Münze”.

Deshalb ist Bitcoin wie eine Kakerlake

Seitdem ist Bitcoin über 400 Prozent gestiegen. Mt.Gox und FTX waren schließlich nicht auf eine Fehlerhaftigkeit Bitcoins zurückzuführen, sondern auf das Versagen zentraler Instanzen. Bitcoin ist seiner Werte treu geblieben: Dezentralität, Überprüfbarkeit und Transparenz. Den “unzerstörbaren” Kakerlaken ähnlich sei auch Bitcoin “unzerstörbar”, schreibt The Economist in einer Erklärung der Cockroach-Theorie.

Diese “Unzerstörbarkeit” sei “in der Technologie verankert”. Bitcoin hat keinen CEO, kein Marketing-Team und keinen Vorstand. Mit anderen Worten: Es gibt keine zentralen Entitäten, Bitcoin ist nicht angreifbar. Das sei dem Economist zufolge die “harte Schale” der ältesten Kryptowährung.

Die erfolgreichste Währung jemals?

Der Stiefeltritt von GreenpeaceUSA tut Bitcoin nicht weh, die Worte von Jamie Dimon oder Warren Buffett können der Kryptowährung nichts anhaben. Und: Auch die weltweit mächtigste Regulierungsbehörde, die SEC, musste letztlich dem Nachfragedruck nach Bitcoin nachgeben.

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Mehr noch: Trotz aller Regulierungs-Angriffe läuft Bitcoin gewissenlos weiter. Die Uptime, also die Zeit, in der das Bitcoin-Netzwerk online ist, liegt bei 99,98 Prozent. Damit schlägt Bitcoin sogar die Weltreservewährung, den US-Dollar.

Ob Bitcoin in Zukunft weiterhin Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Der Vergleich mit den “unzerstörbaren” Schabentieren sei aber legitim, meint der X-Nutzer @seoulbtc. Immerhin: Kakerlaken seien immerhin eine der erfolgreichsten Spezies auf unserem Planeten.

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