3.964 Tage – knapp 11 Jahre – sind vergangen, seit der letzten Ausfallzeit im Bitcoin-Netzwerk. Die sogenannte Uptime liegt demnach bei 99,98 Prozent. Das macht die BTC-Blockchain zu einem der zuverlässigsten Netzwerke aller Zeiten.
Dan Held vergleicht die Uptime mit Amazon, Facebook oder Google. Einen Prozentwert liefert das Bitcoin-Urgestein nicht. Geht es nach einigen Bitcoinern auf Reddit, hinkt der Vergleich ohnehin. Der Unterschied zu Zahlungsnetzwerken wie VISA, Mastercard oder AMEX sei deutlich interessanter. Laut Held fallen die Netzwerke dieser Dienstleister im Durchschnitt einmal pro Jahr aus.
Bitcoin schlägt US-Dollar und Altcoins
Auch der Vergleich mit der Weltreservewährung, dem US-Dollar, sei interessant. Einem Reddit-Beitrag zufolge, habe der US-Dollar eine Uptime von 99,984 Prozent, weniger als Bitcoin. Die Werte ergeben sich aus historischem Kontext:
Im Jahr 1775 autorisierte der Kontinentalkongress der Vereinigten Staaten die Ausgabe von Continental Currency, der ersten Währung der USA, die in Dollar denominiert war. Bis Mai 1781 hatten diese Continentals so stark an Wert verloren, dass sie als Zahlungsmittel aufhörten zu zirkulieren. Am 6. Juli 1785 genehmigte der Kontinentalkongress die Einführung einer neuen Version der US-Währung, des US-Dollars.
Theoretisch war der US-Dollar demnach vier von 249 Jahren inaktiv. Offizielle Messdaten dazu gibt es aber nicht.
Stichhaltiger wird es beim Vergleich mit Altcoins, vornehmlich Solana. Die “schnellste Blockchain der Welt” ist schon häufig ausgefallen. Den Grund für die Instabilität des Systems sehen Kritiker in einem Designproblem der Blockchain.
Bitcoin-Ausfall in 2010 und 2013
Das erste Mal ist Bitcoin eineinhalb Jahre nach seiner Inbetriebnahme ausgefallen. Am 15. August 2010 wurde in Block 74638 eine Transaktion entdeckt, die 184,4 Milliarden BTC für drei Adressen erschuf. Zwei erhielten je 92,2 Milliarden BTC, der “Blockfinder” bekam zusätzlich 0,01 BTC. Grund dafür: ein Fehler in Code.
Wie aus Konversationen im Bitcointalkforum hervorgeht, war es wohl Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto, der das Problem löste. Innerhalb von fünf Stunden nach der Entdeckung veröffentlichte man eine neue Client-Version mit einer Regeländerung, um Transaktionen mit sogenanntem Ausgabenüberlauf abzulehnen. Dies führte zu einer Soft Fork der Blockchain. Der Vorfall dauerte acht Stunden und 27 Minuten: Für diese Zeit war das Bitcoin-Netzwerk nicht aktiv.
Das letzte Mal fiel Bitcoin im Jahr 2013 aus. Weil Miner eine andere Client-Version benutzten, haben Nodes die produzierten Blöcke abgelehnt. Das führte zu einer kurzzeitigen Abspaltung der Blockchain bei Blockhöhe 252.450, die nach sechs Stunden und zwanzig Minuten behoben wurde.