Der französische Spieleentwickler Ubisoft bietet seit dem 17. Juni eine Reihe von digitalen Sammelkarten für sein beliebtes Videospiele-Franchise Rabbids an. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Blockchain-basierten Token sollen dabei dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zu Gute kommen.
Das Nachrichtenportal Venturebeat berichtete über die Einführung der insgesamt 55 Hasen-Collectibles, die gesammelt und gehandelt werden können. Der für erfolgreiche Videospielreihen wie Assasin’s Creed und Far Cry bekannte Branchenriese Ubisoft wagt damit einen neuen Versuch, Gaming und Blockchain miteinander zu verbinden.
Rabbids-Token sind „verschmitzt, unberechenbar und schwer fassbar“
Die digitalen Collectibles haben die Form von einzigartigen, nicht-fungiblen Token (NFT) auf der Ethereum Blockchain. Im Kontrast zu vergleichbaren digitalen Sammelkarten versah Ubisoft die Rabbids-Hasen dabei jedoch mit einigen Kniffen. Diese sollen ihrer „verschmitzten“ Natur entsprechen .
Die Rabbids-Token folgen so einem „always for sale“ Modell. Sie können also jederzeit von jemand anderem erworben werden, solange die Person nur den aktuellen Preis bezahlt. Dem vorherigen Besitzer bleibt dann nur ein spezielles Token-Zertifikat, das ihn als einstigen Besitzer des jeweiligen Rabbids-Token ausweist. Doch damit nicht genug. Denn jedes Mal, wenn ein Token den Besitzer wechselt, verändert er auch seine optische Gestalt. Ein derartiges Transaktionsmodell mag zwar befremdlich wirken. Da die kompletten Erlöse solcher Tauschgeschäfte ebenfalls an UNICEF gehen, scheint es aber hinnehmbar. Venturebeat vermutet im Übrigen, dass der Fokus auf Wohltätigkeit etwaige regulatorische Bedenken aushebeln soll.
Die ERC-721 Token sollen laut Ubisoft überdies vollkommen interoperabel mit anderen Blockchain-Spielen sein.
Ubisoft goes Blockchain?
Die Rabbids-Sammelkarten sind unterdessen nicht das erste Mal, das Ubisoft mit der Blockchain in Berührung kommt. Bereits vor einem Jahr gaben die Franzosen bekannt, einen Ethereum-basierten virtuellen Marktplatz für die eigenen Spiele herausbringen zu wollen. Was aus diesen Plänen geworden ist, bleibt unklar. Ein mögliches Hindernis bei der Umsetzung könnte die Skalierbarkeit der Ethereum–Blockchain gewesen sein.
Im November 2019 kündigte Ubisoft stattdessen an, künftig eine Node für die Blockchain-basierte Spieleplattform Ultra betreiben zu wollen. Die Vertriebsplattform für Spiele verspricht ein deutlich höheres Transaktionsvolumen und plant eine breite Palette an Features. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, Spiele nach dem Download zu streamen, wodurch die Notwendigkeit einer Installation entfallen würde. Ultra soll zudem über ein eigenes Token-Ökosystem verfügen, das Anreize für die Teilnahme an der Plattform-Community schafft.