Krypto-Revolution in der Games-Industrie? Ubisoft will die Blockchain in seinen Spielen einführen

Der bekannte französische Videogame-Publisher Ubisoft plant offensichtlich, die Ethereum-Blockchain in seine Spiele zu integrieren. In-Game-Käufe sollen in Zukunft über einen blockchainbasierten Marktplatz abgewickelt werden. Bezahlen wir im nächsten „Assassin’s Creed“ bereits mit Ethereum?

Selim Baykara
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Beitragsbild: Shutterstock

Wie das Magazin Les Echo unter Berufung auf Insider berichtet, sind Entwickler von Ubisoft in einer „fortgeschrittenen Phase“, Blockchain-Funktionen für die Spiele des Publishers zu entwickeln. Konkret geht es dabei um einen virtuellen Marktplatz, der auf der Ethereum-Blockchain basieren soll. Mikrotransaktionen im Spiel, beispielsweise neue Items, Waffen, Outfits oder Karten könnten damit in Zukunft direkt per Blockchain mit Kryptowährungen wie Ethereum erworben werden.

Bezahlen von Mikrotransaktionen mit der Ethereum-Blockchain

Dass gerade Ubisoft diesen Vorstoß wagt, überrascht nur im ersten Moment. Der weltweit viertgrößte Games-Publisher, bekannt vor allem durch Blockbuster wie „Assassin’s Creed“ oder „Far Cry“, setzt seit Langem auf umfangreiche Mikrotransaktionen, um zusätzliche Einnahmen für seine Spiele zu generieren – und verdient damit viel Geld. Die Blockchain bietet sich ideal für den Handel mit digitalen Gütern an und könnte der nächste logische Schritt sein, um die Abwicklung der Mikrotransaktionen zu erleichtern.

Ubisoft zeigte sich bereits in der Vergangenheit äußerst offen gegenüber der neuen Technologie. Auf der digitalen Unterhaltungsmesse ChinaJoy sagte CEO Yves Guillemot 2018, dass die Blockchain, das Potenzial dazu hat, die Spieleindustrie zu revolutionieren. Mithilfe von Kryptowährungen könnten Spieler selbst Inhalte erstellen und sicher an andere Spieler verkaufen. Die Spieler würden damit quasi zu Anteilseignern von Ubisoft und wären noch besser in das Ökosystem des Publishers eingebunden.

Ubisoft: „Blockchain ist die nächste Revolution der Spieleindustrie“

Die Entwickler von Ubisoft experimentieren seit Mitte 2018 mit konkreten Anwendungsfällen der Blockchain. Im September 2018 veranstaltete das Unternehmen den Hackathon Blockchain Heroes. Dabei entwickelte das Strategic Innovation Lab von Ubisoft den Prototypen eines blockchainbasierten Spiels namens „Hashcraft“. Anne Puck, Blockchain-Verantwortliche bei Ubisoft, sagte damals, dass die Blockchain „die größte Revolution seit dem Internet“ ist. Ziel von Ubisoft sei, daraus handfeste Vorteile für die Spieler zu schaffen.

Wie sich die Pläne von Ubisoft für den Blockchain-Marktplatz entwickeln, bleibt abzuwarten. Ein mögliches Hindernis ist das derzeitige Limit an gleichzeitigen Transaktionen in der Ethereum-Blockchain. Gerade bei extrem populären Titeln wie der Assassin’s-Creed-Reihe könnte Ubisoft damit schnell an die Grenzen des technisch Möglichen kommen.

Ein weiteres Problem ist die immer noch unklare gesetzliche Lage von Kryptowährungen. Im April verabschiedete die französische Regierung zwar das Investitionsgesetz PACTE. Allerdings bleiben auch danach viele Fragen offen – und von einem einheitlichen Regulierungsrahmen ist man in der EU immer noch weit entfernt.

Bislang gibt es laut Les Echo bei Ubisoft deshalb auch noch keinen konkreten Termin für eine Umsetzung des Krypto-Projekts: „Im Moment denkt Ubisoft über das Projekt nach, hat aber keinen festen Zeitplan. Das Unternehmen wartet, bis sich die Gesetzeslage in Frankreich geklärt hat.“

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