Über Toncoin (TON) Telegram zahlt Nutzer in Krypto aus

Telegram sucht den Anschluss an die Social-Media-Riesen. Dafür will man Nutzer nun an Werbeeinnahmen beteiligen – und zwar in Krypto.

Daniel Hoppmann
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Telegram App auf einem Display

Beitragsbild: Shutterstock

| Bereits in der Vergangenheit war Telegram im Krypto-Sektor aktiv

Telegram experimentiert schon seit Jahren im Krypto-Space. Nun wagt der Messenger-Dienst einen weiteren Schritt: Man will Nutzer an den Werbeeinnahmen der Plattform beteiligen. Das teilte das Unternehmen in einem Blogbeitrag mit. Die Telegram-nahe Blockchain Toncoin fungiert dabei als Fundaments des Projekts. Doch worum geht es eigentlich genau?

Lange musste die Telegram Community darauf warten, nun ist es passiert. Der Messenger-Dienst beteiligt seine Nutzer künftig an Werbeeinnahmen. Einen entsprechenden Schritt hatte CEO Pavel Durov bereits Ende Februar angekündigt.

Wer auf dem sozialen Netzwerk Kanäle betreibt, kann künftig Werbung schalten. Qualifiziert sind alle “Channels”, die mindestens 1.000 Abonnenten aufweisen. Die Eigentümer der Kanäle können dann über Toncoin spezielle Werbung schalten, wobei daraus generierte Einnahmen zu 50 Prozent zurückfließen.

Ursprünglich sollte die Funktion in knapp 100 Ländern freigeschaltet werden. In der aktuellen Mitteilung wurde einige Staaten wie Russland, die Ukraine oder auch Israel ausgeklammert. Auch in Deutschland wird TON-basierte Werbung bislang nicht angezeigt.

Telegram will zu Social-Media-Riesen aufschließen

Klar ist aber: Telegram stellt sein Umsatzmodell radikal um. Zuvor konzentrierte sich das Unternehmen vor allem auf den Vertrieb von Premium-Mitgliedschaften. So kam 2023 ein Umsatz von etwa 45 Millionen US-Dollar zusammen – ein Bruchteil dessen, was Branchenriese Meta mit seinen Plattformen Facebook, Instagram und Co. verdient. Im Vergleichszeitraum kam Mark Zuckerbergs Unternehmensgruppe auf fast 135 Milliarden US-Dollar.

Mit dem neuen Konzept sucht Telegram nach Wachstumsmöglichkeiten. Im Bereich Werbung gibt es scheinbar noch viel Luft nach oben. In der Erklärung wies auch Pavel Durov auf die Problematik hin. Broadcast-Kanäle hätten pro Monat Zugriffszahlen von einer Billion Aufrufe. Aber lediglich zehn Prozent würden monetarisiert.

Abwicklung über die Blockchain von Toncoin

Nun soll es die Blockchain-Technologie richten. Genauer gesagt, die von Toncoin (TON). Damals von Telegram entwickelt, emanzipierte sich das Projekt aufgrund regulatorischer Schwierigkeiten mit der SEC von ihren Schöpfern. Aus den Augen verloren hat man sich aber nie. So lassen sich heute noch Apps aus dem TON-Ökosystem direkt als Bots auf Telegram integrieren.

Die Beziehung vertieft man nun über das neue, ambitionierte Projekt weiter. Denn der gesamte Abwicklungsprozess der Zahlungen soll über Toncoin laufen. Kanal-Betreiber, die sich für das Beteiligungsprogramm von Telegram entscheiden, sollen in TON, dem nativen Coin des Krypto-Projekts, entlohnt werden. Folglich sorgte die Nachricht für eine Kursexplosion bei TON. Seit Jahresbeginn legte der Coin um fast 120 Prozent zu, handelte in der Spitze bei 5,41 US-Dollar und notiert zum Zeitpunkt des Schreibens bei 5,04 US-Dollar.

Der Schritt markiert aber nicht nur eine “Zeitenwende” bei Telegram, sondern könnte sich auch als wichtiger Adoptionstreiber für den gesamten Krypto-Sektor erweisen. Etwa 800 Millionen Menschen nutzen den Messenger-Dienst monatlich. Nutzer, die vorher nicht wirklich mit Blockchain, Krypto und Co. vertraut waren, dürften über das Beteiligungsprogramm an diese Themen herangeführt werden und so vielleicht die Vorteile der Technologie erkennen.

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