Am heutigen Mittwoch, dem 08.08.18. wurde ein geleaktes Dokument an die Öffentlichkeit gebracht, das einen Streit unter den fünf Gründern der IOTA-Foundation im internen Slack-Channel nachzeichnet. Im Verlauf dieses Streits richtet sich vor allem Sergey Ivancheglo gegen den Vorsitzenden der IOTA Foundation, Dominik Schiener, und fordert diesen gar zum Rücktritt auf. Es scheint, als haben sich die Mitglieder des Boards of Directors vollkommen zerstritten.
Stellungnahme der Gründer
Kurze Zeit später reagierten die fünf Gründer mit einer offiziellen Stellungnahme, um die Deutungshoheit über die Angelegenheit zurückzugewinnen. Hintergrund des Streits sei eine Erweiterung des Board of Directors der IOTA Foundatioin gewesen. So seien seit der Registrierung des Foundation nur drei der ursprünglichen Gründer Mitglied des Boards gewesen: Dominik Schiener, David Sønstebø und Ralf Rottmann. Die übrigen beiden, Serguei Popov und Sergey Ivancheglo, seien aus „Gründen des Timings und der Einfachheit“ nicht dabei gewesen.
Diese Anfangsentscheidung habe man im März 2018 auf Betreiben von David Sønstebø korrigieren wollen. Bis zum heutigen Tag hat sich in der Sache jedoch nichts mehr getan, was die beiden wartenden Gründer dazu bringt, nun an der Loyalität und am Vertrauen des Vorsitzenden Dominik Schiener zu zweifeln. So wird der Leak von Sergey Ivancheglo mit den Worten eingeleitet:
„Ich möchte euch allen mitteilen, dass ich Dominik Schiener nicht mehr vertraue und dass es für die Zukunft IOTAs das Beste wäre, wenn er die Foundation verließe. Ich möchte nicht genauer auf Details eingehen, aber ihr könnt ein paar Informationen aus dem nachfolgenden Chat ziehen“
Dominik Schiener verweigert offenbar die Aufnahme von Ivancheglo und Popov
Im Anschluss steht ein Chatverlauf aus dem internen Slack-Channel, in dem die fünf Gründer über 90 Minuten den Umgang untereinander diskutieren. Im Wesentlichen geht es darum, dass Dominik Schiener sich weigert, Ivancheglo und Popov als Mitglieder des Boards of Directors zu akzeptieren. Grund dafür ist offensichtlich das Recht der Board-Mitglieder, ihr Stimmrecht auf andere Mitglieder zu delegieren. Offenbar befürchtete Schiener, beide Neumitglieder könnten ihr Stimmrecht auf David Sønstebø übertragen, der damit die Entscheidungsgewalt hätte.
Daher pocht Dominik Schiener zunächst auf eine Satzungsänderung der IOTA Foundation, um die Möglichkeit der Stimmdelegation zu entfernen. In Deutschland ist die Änderung der Satzung einer gemeinnützigen Stiftung jedoch nur durch einen Beschluss des Aufsichtsrats möglich. Da dieser jedoch erst im September 2018 in einer konstituierenden Sitzung erstmals zusammentreffen wird, sei auch die Aufnahme der beiden Mitglieder bis dahin aufgeschoben worden. Mit diesem Umstand konnten Ivancheglo und Popov nun nicht mehr leben.
Ivancheglo: „Ich fordere Dominik öffentlich zum Rücktritt auf“
Im Chatverlauf verhärteten sich die Fronten zunehmend, bis Ivancheglo Schiener schließlich mit einer öffentlichen Rücktrittsforderung drohte, sollte der Aufnahmeprozess nicht binnen einer Stunde beginnen. Schiener schoss zurück, dass er den Kampf im Zweifel annehme, notfalls auch in der Öffentlichkeit. So drohte das gesamte Projekt hinter den persönlichen Streitereien und dem Misstrauen der Board-Mitglieder in den Hintergrund zugeraten.
In der gemeinsamen Stellungnahme betonen die fünf Gründer nun jedoch den Schulterschluss. In einem Memorandum of Understanding haben sich die drei aktuellen Board-Mitglieder dazu verpflichtet, mit Hochdruck an der Aufnahme der beiden fehlenden Mitglieder zu arbeiten. So sollen die offiziellen Nominierungen bis zum 10.08. über die Bühne gegangen sein. Man kann gespannt sein, wie es daraufhin weitergeht.
IOTA-Kurs weiter im Sinkflug
Während die Gründer streiten, geht es auch ihrem Coin nicht gerade gut. Bereits gestern fiel der IOTA-Kurs auf das Jahrestief, auch heute ging es noch einmal ordentlich runter. Derzeit steht IOTA bei 0,65 US-Dollar, die Tendenz ist weiter fallend.
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