Feuerprobe Stehen Krypto-Spenden vor dem Aus?

Erst vor kurzem löste das Open-Source-Projekt Mozilla eine regelrechte Empörungswelle auf Twitter aus. An Krypto-Spenden scheiden sich offenbar die Geister. Nachdem Mozilla als Reaktion auf die heftige Kritik verkündet hatte, die Möglichkeit der Krypto-Spenden vorerst auf Eis zu legen, spitzt sich die Diskussion nun an anderer Stelle zu.

Marlen Kremer
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Bitcoin Münze spenden

Beitragsbild: Shutterstock

Aktuell spielt die Wikimedia-Community mit dem Gedanken, ebenfalls mit Krypto-Spenden Schluss zu machen. Wie auch Mozilla in der Vergangenheit setzt Wikimedia hier auf den Serviceanbieter Bitpay, um Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Bitcoin Cash (BCH) und Ethereum (ETH) als Spenden akzeptieren zu können. Dabei wird der jeweilige Token jedoch in Fiat-Geld konvertiert, bevor er das Konto der Organisation erreicht.

Die Meta-Wiki – ein Forum von Wikimedia, welches für Diskussionen neuer Vorschläge genutzt wird – behaust dazu den zugehörigen Diskurs.

Ökobilanz und das “Krypto-Image”

Anders als für den Kurs möchte man natürlich in Sachen Ökobilanz keine schwindelig hohen Zahlen sehen. Doch genau diese Thematik bringen einige Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf. Dabei reichen die Argumente jedoch von der “Umweltbelastung durch eine Bitcoin-Transaktion” bis hin zu “Bitcoin ist ein Anreiz für grüne Energie”. Während also einige die eventuellen Umweltauswirkungen von Kryptowährungen bemängeln, argumentieren andere, dass die Zahlungsalternativen – also PayPal, Kreditkarten und Co. – sogar mehr Energie verbrauchen könnten.

Wir bei BTC-ECHO haben uns das Thema rund um Bitcoin in Verbindung mit unserer Umwelt ebenfalls in unserem Kryptokompass vorgenommen.

Während die Umweltauswirkungen mit Abstand das am heißesten diskutierte Thema in der Wikimedia-Debatte ist, fanden auch andere Argumente ihren Platz. So schrieb der User, der zur Einstellung von Krypto-Spenden aufrief, dass diese die Reputation von Wikimedia schaden können. Denn auch Open-Source-Projekte wie Mozilla hätten schließlich Bedenken.

“Viele Menschen können von der geführten Diskussion profitieren”

Obwohl die Abstimmungen der Wikimedia-Community ins Gewicht fallen, verbleibt dies nicht als einziges Entscheidungskriterium. Dabei wird vielmehr die Qualität der verschiedenen Argumente als ausschlaggebend empfunden.

Letztendlich geht es jedoch um einen wertvollen Krypto-Diskurs, der ohne Wikimedia so nicht möglich gewesen wäre. Rene Pickhardt, Bitcoin-Lightning-Spezialist und aktives Wikimedia-Mitglied, erklärte seinen Standpunkt nicht nur in der Meta-Wiki, sondern auch gegenüber BTC-ECHO:

Der Vorschlag und die Überlegungen haben dazu geführt, dass bereits über 200 Menschen mit insgesamt über 500 Diskussionsbeiträge zu der Debatte beigetragen haben und eine Vielzahl von Argumenten vorgetragen und zum Teil widerlegt haben. Ich bin hoch erfreut, dass sich die Gemeinschaft der Wikipedia so intensiv mit dieser Fragestellung beschäftigt und denke, dass viele Menschen von der geführten Diskussion profitieren können, um sich eine eigene, differenzierte Meinung zu bilden. Ich bin gespannt zu sehen, wie sich die Community letztlich entscheiden wird.

Rene Pickhardt gegenüber BTC-ECHO

Pickhardt zog die Aufmerksamkeit durch einen Tweet über die Wikimedia-Diskussion auf sich. Dabei verlinkte er El Salvadors Präsident Nayib Bukele persönlich. Der Lightning-Spezialist macht sich vor allem über die Auswirkungen für das zentralamerikanische Land Gedanken. Denn dies hat Bitcoin (BTC) als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.

“Zum Zeitpunkt meines Tweets hatte ich nicht gesehen, dass die Tatsache, dass der Bitcoin in El Salvador legales Zahlungsmittel ist, in der Diskussion Raum gefunden hatte”, erklärte Pickhardt gegenüber BTC-ECHO. “Ich finde jedoch, dass diese Tatsache bei der Entscheidung und Abwägung der Argumente eine Rolle spielen sollte, da die Wikipedia sich nach meiner Auffassung als eine globale und inklusive Bewegung versteht”, so der Lightning-Spezialist. “Grundsätzlich finde ich es spannend, wie viele Auswirkungen – nicht nur im Kontext der Debatte von Wikimedia – die neue Gesetzgebung in El Salvador hat”.

Denn genau darum geht es bei Wikimedia und anderen Open-Source-Projekten doch. Krypto-Spenden hin oder her – der daraus entstehende Krypto-Diskurs, der vielen Menschen das Thema näherbringen kann, ist wohl letztendlich unbezahlbar.

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