Silk Road: Administrator zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt

Nachdem Ross Ulbricht schon seit einer Weile hinter Gittern schmort, wurde nun auch ein weiteres Gesicht hinter Silk Road verurteilt. Gary Davis arbeitete als Admin für den Darknet-Schwarzmarkt. Auch er muss nun ins Gefängnis. Offen bleibt indes, ob die Behörden die illegalen Geschäfte im Darknet wirklich stoppen können.

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

Die US-amerikanische Justiz hat in der Causa Silk Road ein weiteres Urteil gesprochen. Ein Bundesgericht in Manhattan verurteilte den Iren Gary Davis, besser bekannt unter dem Pseudonym Libertas, für seine Rolle beim Betrieb des Darknet-Schwarzmarkts zu einer Haftstrafe von 78 Monaten. Irische Behörden verhafteten Davis bereits 2014, 2018 folgte seine Auslieferung an die USA. Das Urteil stammt vom 25. Juli, ihm war ein Schuldbekenntnis von Davis vorausgegangen.

Die Silk Road gilt als erster und wohl bekanntester Online-Schwarzmarkt. Die Plattform operierte von Januar 2011 bis Oktober 2013. In diesem Zeitraum diente sie als Umschlagplatz für Drogen und andere illegale Güter und Dienstleistungen im Gesamtwert von 213 Millionen US-Dollar. Auch Bitcoin verschaffte die Plattform einen frühen und zweifelhaften Use Case, denn Kunden bezahlten ihre Einkäufe mit der damals noch jungen Kryptowährung. US-Behörden nahmen die Plattform schließlich vom Netz, Ross Ulbricht, der Gründer von Silk Road, musste sich bereits 2015 vor Gericht verantworten. Der als Dread Pirate Roberts bekannte Mann erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Ulbricht engagierte Davis zunächst als Moderator für die Silk-Road-Foren, später arbeitete Davis als Admin.

Davis war zuständig für Silk-Road-Kundensupport

In seiner Rolle als Moderator und Admin war Davis für die Betreuung der Silk-Road-Kunden zuständig. Die letztgenannte Tätigkeit übte er im Zeitraum von Juni bis Oktober 2013 aus. Hier musste er auf Supportanfragen von Kunden antworten, zudem war er für die Vermittlung zwischen Käufern und Verkäufern zuständig. Für seine Arbeit als Streitschlichter erhielt er von Ulbricht ein wöchentliches Gehalt.

Nachdem Silk Road schließlich von den Behörden geschlossen wurde, heuerte Davis beim kurzlebigen Nachfolger an. Auch für Silk Road 2.0 arbeitete er somit zwischen November und Dezember 2013 als Admin. Nicht zuletzt deshalb fand der zuständige Staatsanwalt Geoffrey S. Berman, für seine Verurteilung mahnende Worte:

Davis’ Verhaftung, Auslieferung, Verurteilung und Gefängnisstrafe sollten eine unmissverständliche Botschaft aussenden: Das Dark Web wirft nicht so lange Schatten, dass es Kriminelle vor dem langen Arm des Gesetzes schützt.

Trotz Gegenmaßnahmen: Darknet-Schwarzmärkte florieren weiter

Tatsächlich ereilte Silk Road 2.0 ein ähnliches Schicksal wie ihre Vorgängerin. Auch sie wurde von US-Ermittlern kaltgestellt. Im Vergleich zu Ross Ulbricht, kam der Betreiber der Neuauflage allerdings glimpflich davon. Ein britisches Gericht verurteilte den Mann zu einer vergleichsweise milden Haftstrafe von fünf Jahren und vier Monaten.

Indessen tut der Eifer der Strafverfolger den illegalen Geschäften im Darknet keinen Abbruch. Immer neue Schwarzmärkte schießen wie Pilze aus dem Boden. Eine Studie des Analyseunternehmens Chainanalysis kam zu dem Schluss, dass sich das Transaktionsvolumen der Märkte im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. Es betrug demnach 600 Millionen US-Dollar. Für Bitcoin-Jünger ist das übrigens kein Grund zur Besorgnis, dieselbe Studie zeigte, dass lediglich ein Prozent aller Bitcoin-Aktivitäten illegaler Art ist.

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