Ripple vs. SEC Dieser Fall entscheidet über die Zukunft der Krypto-Branche

Seit 2020 kämpft Ripple mit der SEC. Das Urteil wird bald erwartet. Es könnte den XRP-Token beflügeln – oder die Krypto-Branche ruinieren.

Giacomo Maihofer
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Ripple XRP

Beitragsbild: Shutterstock

| Der Ripple-Kurs (XRP) steht an einer Schlüsselmarke

Über zwei Jahre kämpfen Ripple und die US-Finanzaufsicht SEC vor dem Supreme Court in den USA. Die Welt schaut mit Argusaugen zu. Denn der Ausgang dieses Prozesses wird wegweisend sein – für die ganze US-Branche. Im Dezember 2022 gaben beide Seiten ihr Plädoyer ab. Nun erwartet man das Urteil des Richters. Einige spekulieren dafür auf die erste Hälfte dieses Jahres, den April oder Juni.

Gewinnt die SEC, könnte es erst Ripple an den Kragen gehen – und dann allen sogenannten Altcoins, von denen mittlerweile über 4.000 existieren. Die US-Finanzaufsicht wirft Ripple vor, sein Token sei ein Wertpapier. Das Unternehmen hätte ihn bei der SEC registrieren lassen müssen. Der Verkauf im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar sei illegal gewesen.

Ripple wehrt sich gegen Vorwürfe

Mit demselben Vorwurf lancierte die SEC im Jahr 2022 Klagen gegen andere Krypto-Firmen, beispielsweise Binance und Uniswap. In einem aktuellen New Yorker Interview bekräftigte der Behörden-Chef, Gary Gensler: “Alles außer Bitcoin” seien Wertpapiere. Sollte sich seine Sicht durchsetzen, stehen der Branche in den USA schwierige Zeiten bevor. Saftige Geldstrafen und Verbote drohen – eine Klage- und Pleitewelle.

Ripple wehrt sich gegen diese Einschätzung und wirft der SEC ein “peinliches Verhalten” und “Machtmissbrauch” vor. Ripple-Anwalt, Stuart Alderoty, zeigt sich jüngst sehr siegessicher: Die SEC konnte nur einen von fünf Fällen in ihrer Geschichte vor dem Supreme Court gewinnen. Und letztes Jahr errang Ripple bereits einen wichtigen Teilerfolg.

Die SEC musste einige wichtige und bis dato verschlossene Dokumente an Ripple aushändigendie sogenannten “Hinman-Files”. William Hinman war 2018 der Direktor der US-Finanzaufsicht SEC. Damals erklärte er in einer Rede, “Ethereum sei stark genug dezentralisiert”, um kein Wertpapier zu sein. Ripple beansprucht eine ähnliche Position für sich. Bisher dürfen die Dokumente der Öffentlichkeit nicht präsentiert werden. Doch Ripple-CEO Brad Garlinghouse meint: “Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, werden Sie schockiert sein, wie beschämend ihr Verhalten in diesem Fall ist.”

Bei einem Sieg von Ripple dürfte die ganze Krypto-Branche in den USA aufatmen. Analysten spekulieren, dass der Wert des Coins explodieren könnte, auf über einen US-Dollar. Bisher kann das Unternehmen aufgrund der laufenden Klage nur begrenzt seine Geschäfte tätigen. “Wir [hätten] diese unglaubliche Geschäftsmöglichkeit in den USA – das ist für uns ein Evergreen”, so der Anwalt, Stuart Alderoty, in einem Interview.

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