Meinungs-ECHO Plan B: “Stock-to-Flow-Modell ist noch intakt”

Das Stock-to-Flow-Modell von PlanB handelt deutlich unter Plan. Doch der Autor sieht noch keinen Grund zur Panik. Das Meinungs-ECHO.

David Scheider
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Stillleben, Vanitas, Pieter Claesz

Beitragsbild: Gemeinfrei

| Stillleben, Vanitas, Pieter Claesz

Langsam wird es eng: Die Benchmark für die Validierung des Stock-to-Flow-Modells (S2F), des wohl heißesten Bitcoin-Kursmodells auf dem Markt, liegt bei 100.000 US-Dollar bis Ende des Jahres. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert Bitcoin (BTC) bei gut der Hälfte dessen, genauer gesagt bei 57.000 USD. Doch so schnell wirft der anonyme Kursanalyst die Flinte nicht ins Korn. Im Podcast mit Stephan Livera bespricht PlanB Wohl und Wehe des S2F. Doch was genau ist das S2F-Modell eigentlich?

“Die Stock-to-Flow-Modelle sind Fundamentalmodelle. Anders als andere Preis-getriebene Kursmodelle orientieren sie sich an Fundamentaldaten – in diesem Fall die Knappheit”, sagte der Analyst gegenüber Stephan Livera.

Interessant ist auch sein Floor Model. Damit hatte PlanB die “Worst-Case-Szenarien” im Wachstum des Bitcoin-Kurses bisher häufig korrekt vorhergesagt – im November lag er aber spektakulär daneben. Anstatt mit 98.0000 USD schloss der Bitcoin-Kurs lediglich bei unter 60.000 USD.

Ein weiterer Streitpunkt in Sachen Stock-to-Flow ist auch die Effizienzmarkthypothese. Kann das Modell zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, wenn genug Trader danach handeln? Eher nicht, so PlanB. “Das Marktmomentum ist viel entscheidender. Geht der Kurs nach unten, verkaufen die Anleger, geht er nach oben, kaufen sie. Selbst mit 1,5 Millionen Followern habe ich da keinen Einfluss drauf.”

S2F (noch) intakt

Höhere Kurse wiederum führten zu erhöhter Volatilität – und bringen den Kurs irgendwann auch wieder nach unten. Eine Supercycle-Theorie, also die Vorstellung, dass Bitcoin ab einem gewissen Kurslevel nur noch aufwärts strebt, ist mit PlanB nicht zu machen:

“Sobald wir die 100.000 USD geknackt haben, wird Fomo einsetzen. Geht der Kurs dann weiter durch die Decke, werden die Menschen irgendwann verkaufen, das überhitzt den Markt.”

In anderen Worten: Supercycle-Theorie ist eine nette Idee, “Gier und Angst stehen ihr aber noch entgegen”, so der anonyme Kursanalyst.

Doch ist das Modell trotz der mageren Kursperformance noch korrekt? Jein. Zwar hatte PlanB noch Anfang des Jahres gesagt, dass das Modell dann ungültig sei, wenn BTC bis Ende des Jahres die Sechsstelligkeit nicht erreicht. Doch im Podcast mit Stephan Livera rudert der Trader zurück.

Das digitale Gold müsste nur im Durchschnitt über 100.000 USD wert sein, gemessen seit dem Halving. Anders gesagt: Bitcoin kann seine Underperformance noch wettmachen, sollte der Kurs alsbald signifikant steigen. Doch eines steht fest: Langsam wird es eng.

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