Bitcoin und traditionelle Märkte Performance von Bitcoin vor neuen Hohenflügen?

Die Korrelation Bitcoins mit den übrigen Assets ist weiterhin gering, wenn sie auch im Vergleich zu den Vorwochen stark anstieg. Die Volatilität setzte ihren Aufwärtstrend weiter fort – wie auch die Performance.

Dr. Philipp Giese
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Vergleich zwischen Bitcoin und traditionellen Märkten

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs konnte sich nun wieder über 9.000 US-Dollar positionieren. Sieht man von einem kleinen Spike am 19. Januar ab, konnte der Bitcoin-Kurs derartige Höhen seit 11. November 2019 nicht mehr erreichen. Die aktuellen Kurshöhen kamen nicht durch eine einmalige Kursexplosion oder eine hitzige Rallye zustande. Sie sind vielmehr Ergebnis eines seit Jahresbeginn verfolgten Aufwärtstrends.

Was bedeutet das insgesamt in unserem Vergleich mit den klassischen Märkten? Wie immer werden wir wieder auf die Korrelationen verschiedener Assets und Vergleichswerte, auf die Volatilitäten und auf die Performances schauen. Sie werden für jeden Tag auf der Basis der letzten 30 Tage berechnet. Als Vergleichswerte aus den traditionellen Märkten betrachten wir die Indizes S&P 500, Nikkei und DAX sowie die Kurse von Öl und Gold.

Bitcoin-Kurs und S&P 500 finden wieder zueinanderKorrelationen zwischen Bitcoin und tradionellen Märkten

Bezüglich Bitcoin sind nun alle Korrelationen bis auf S&P 500 positiv. Größtenteils ist die Kopplung mit dem Bitcoin-Kurs marginal. Die einzige Ausnahme ist dabei Öl, deren Kopplung zum Bitcoin-Kurs aktuell bei 50 Prozent liegt. Jenseits von Bitcoin fällt aktuell die starke negative Korrelation zwischen Gold und den Indizes S&P 500, DAX und dem Nikkei-Index auf.

Die Antikorrelation zum S&P 500 wurde geringer

Die in den letzten zwei Wochen verfolgte Entwicklung hat nun größtenteils ein Ende gefunden. Insgesamt steigen die Korrelationen zwischen dem Bitcoin-Kurs und den traditionellen Assets und Vergleichswerten, mit Ausnahme vom DAX, an. Die negative Kopplung zum S&P 500, zwischenzeitlich bei unter -40 Prozent, steht aktuell wieder bei über -20 Prozent. Die schon in den Vorwochen positive Kopplung zu Öl stieg ebenfalls an und liegt aktuell bei über 40 Prozent.

Mit Kompensationseffekten berücksichtigt ist die Korrelation Bitcoins mit den übrigen betrachteten Märkten recht groß.

Diese hohe Korrelation wirkt sich freilich auf die absoluten mittleren Korrelationen aus. Die absolute mittlere Korrelation mit den übrigen Märkten liegt aktuell bei 15 Prozent. Sie ist damit die geringste absolute mittlere Kopplung in unserem Marktvergleich. Öl ist zu den übrigen Märkten mit einer absoluten mittleren Korrelation von 17 Prozent ebenfalls recht gering gekoppelt. Die übrigen Assets und Vergleichswerte zeigen jedoch weiterhin absolute mittlere Korrelationen von 24 bis 30 Prozent auf.

Berücksichtigt man etwaige Kompensationseffekte, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Mit 9 Prozent ist die mittlere Korrelation höher als die der drei Indizes S&P 500, DAX und dem Nikkei-Index. Lediglich Öl und Gold weisen dramatischere Kopplungen zu den übrigen Märkten auf, wobei sich Gold im Mittel gegenläufig, Öl gemeinsam mit den übrigen Märkten bewegt.

Bitcoins Volatilität weiterhin in Aufwärtskanal

Volatilität Bitcoins weiterhin im Aufwärtstrend

Der in der letzten Woche erwähnte Aufwärtskanal der Volatilität hält weiter an. Da dieser relativ flach ist, bedeutet das, dass sich die Volatilität vom Bitcoin-Kurs weiterhin um drei Prozent bewegt. Wirklich langfristig betrachtet steigt der Support der Volatilität seit Anfang April 2019 leicht an.

Performance vom Bitcoin-Kurs – Eine Reprise vom Bull Run 2019

Bitcoin in weiteren Höhenflügen

Mit dem erneuten Angriff auf Kurse jenseits der 9.000 US-Dollar stieg natürlich auch die Performance von Bitcoin an. Sie beträgt aktuell wieder fast einen Prozent und ist damit so hoch wie seit Ende August nicht mehr. Natürlich liegt die Performance deutlich über der der klassischen Assets, die sich allesamt größtenteils um 0 Prozent bewegen. Eine große Ausnahme ist dabei Öl, dessen Performance auf -0,5 Prozent gefallen ist.

Wie haben die betrachten Assets sich kurz- mittel- und langfristig entwickelt?

Dass über ein Jahr betrachtet Bitcoin alle betrachteten Assets von den traditionellen Märkten schlägt, sollte wenig überraschen. Doch auch jene, die zum Jahresbeginn in Bitcoin investierten, können sich über einen Anstieg ihres Portfoliowertes von über 25 Prozent freuen. Natürlich können mit dieser Performance alle traditionellen Assets und Vergleichswerte, insbesondere Öl, nicht mithalten. Mittelfristige Investoren befinden sich im Kontrast dazu aktuell im Mittelfeld; sowohl der S&P 500 als auch Gold konnten über die letzten drei Monate eine bessere Performance vorweisen.

Insgesamt zeigt sich Bitcoin weiterhin als attraktives Investment für institutionelle und Retail-Investoren: Als recht unkorreliertes digitales Asset mit einer leicht ansteigenden, aber dennoch überschaubaren Volatilität und einer sehr positiven Performance wird Bitcoin wieder seinem Ruf als digitales Gold gerecht.

Man muss jedoch betrachten, wo man die viel erhofften „institutionellen Investoren“ findet. Gemäß Skew.com ist der Markt mit Bitcoin-Optionsscheinen auf Bakkt inzwischen inexistent:

Bakkt Bitcoin-Optionen so gut wie tot Im Kontrast dazu fällt auf, dass die Anzahl der Adressen, welche Bitcoin mittel- bis langfristig halten, angestiegen ist. Ebenso steigt seit Ende November die Anzahl der Wallets, die zwischen 100 und 1.000 BTC halten, auf ein neues Hoch. Es sieht entsprechend so aus, als würden institutionelle Investoren mit genügend Kapital eher an einem langfristigen Investment, denn an kurzfristigen Trades interessiert sein.

Daten am 31. Januar 2020 von cryptocompare.comfinance.yahoo.com und fred.stlouisfed.org verwendet.

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