"FIFA" mit NFTs Nike und EA: Heiße Luft oder Trendwende für Blockchain-Gaming?

“FIFA”-Herausgeber EA integriert Nike-NFTs in seine Sportspiele. Das Potenzial ist riesig. Genauso: die Skepsis. Eine Einordnung.

Giacomo Maihofer
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Electronic Arts

Beitragsbild: Shutterstock

| Werden die Schuhe der virtuellen Fußballer bald als NFTs handelbar sein?

Für den Krypto-Markt war es ein Paukenschlag. Zwei der größten Konzerne der Welt verkündeten letzte Woche eine Web3-Partnerschaft: EA Sports und Nike, Giganten ihrer Branchen. Man will gemeinsam NFTs in die populären Sportvideospiele von Electronic Arts integrieren. Details sind bisher spärlich, aber das Potenzial ist riesig. Alleine das Fußballspiel “FIFA” erreicht über 200 Millionen Menschen pro Jahr. Kommt jetzt die Trendwende für NFTs in Games?

Die Preise für NFTs und die Kurse von Blockchain-Games sind um über 90 Prozent von ihren Allzeithochs abgerauscht. Vorstöße namhafter Game-Publisher quittierte die Spielergemeinde bisher stets mit Shitstorms kolossaler Ausmaße. Electronic Arts erlebte das am eigenen Leib. Der CEO der Firma, Andrew Wilson, erklärte im November 2021 NFTs und Blockchain zur “Zukunft der Industrie”. Und ruderte wenige Tage später zurück, als Gamer und Spielemedien ihn mit Hass überschütteten. Die Abneigung gegen das Thema in der Szene ist weiterhin groß.

NFT-Plattform von Nike ist ein Erfolg

Doch im Hintergrund zeichnet sich seit einer Weile ein Wandel ab. Bestes Beispiel: Square Enix, einer der größten Videospielkonzerne der Welt (u.a. “Kingdom of Hearts”, “Final Fantasy”). Er baut seit Monaten sein Geschäftsmodell auf Blockchain, Metaverse und NFTs um. Dafür verkaufte man letztes Jahr sogar fast 50 Spielemarken, darunter das legendäre Tomb Raider. Auch werkelt Square Enix an einer Web3-Spieleplattform. Erste Blockchain-Games sollen 2024 veröffentlicht werden.

Electronic Arts integriert nun “Swoosh” in seine Games, die Web3-Plattform von Nike. Sie wurde 2021 gelauncht – mit großem Erfolg. Allein in dem Jahr verdiente der Sportschuhe-Hersteller rund 185 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von NFTs. Diese bieten Zugang zu exklusiven Events und Meetups und sollen in Zukunft in Metaversen und Spiele integriert werden, wie beispielsweise von EA Games. Außerdem können Besitzer sie verändern und tauschen, so selbst zu digitalen Designern werden. Nikes Ansatz gilt unter den Web3-Vorreitern als Erfolgsmodell.

Weitere Web3-Kooperationen nur eine Zeitfrage

Alle diese Initiativen setzen zudem auf dieselbe Blockchain, Polygon. Der Ethereum-Ableger ist einer der großen Sieger des Krisenjahrs 2022, der große Web3-Türöffner für Konzerne. Die Bilanz: 200 Millionen Wallet-Adressen, über eine Milliarde abgewickelte Transaktionen und ein wachsendes Heer namhafter Partner, darunter auch Reddit oder Warner Music. Anders gesagt: Unter dem Polygon-Dach vereint, dürfen weitere Web3-Kooperationen von Konzernen nur eine Frage der Zeit sein.

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