Chainalysis Bericht Haben NFTs in 2022 ausgedient?

Nachdem die digitalen Sammlerstücke erst letztes Jahr ein explosives Wachstum verzeichnet hatten, verläuft der NFT-Markt im aktuellen Jahr bisher eher schleppend. Chainalysis nahm die Industrie unter die Lupe. Das sind die Ergebnisse.

Marlen Kremer
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Bored Apes

Beitragsbild: Shutterstock

Zugegeben: Bei einigen Projekten schien die Devise im Hype des vergangenen Jahres “Hauptsache irgendwas mit NFTs” geheißen zu haben. Zumindest sei es dahingestellt, welchen Nutzen beispielsweise digitale Zahnpasta im Metaverse haben soll – über die virtuelle Parallelwelt des Blockchain-Spiels “The Sandbox” auf der Blockchain haben wir uns ein eigenes Bild gemacht.

Weil NFTs vor allem in der Kunst- und Kulturindustrie erfolgreich zu sein scheinen, gibt es auch aus dieser Szene unterschiedliche Meinungen über die Token der digitalen Verknappung. So nutzt der Rapper Snoop Dogg beispielsweise die Cardano-Blockchain, um neue Kunstwerke zu tokenisieren, während Kanye West von dem Thema ganz und gar nichts wissen will.

Wie steht es um den NFT-Markt aktuell? Zuletzt soll das NFT-Handelsvolumen auf OpenSea um 70 Prozent eingebrochen sein. In einem neuen Bericht, der BTC-ECHO vorab vorlag, hat das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis die Industrie unter die Lupe genommen und kommt unter anderem auf die folgenden Ergebnisse.

Der NFT-Markt ist volatil

Während der NFT-Markt zwar insgesamt gewachsen zu sein scheint, lassen sich in dem Diagramm einige Ausreißer erkennen. So fiele die NFT-Transaktionsaktivität seit Mitte Februar dieses Jahres drastisch.

Chainalysis NFT Report Diagramm
Der NFT-Markt wächst, aber nicht konsistent. Quelle: Chainalysis

Gleichzeitig ist jedoch auch zu erkennen, dass sich der NFT-Markt bereits ab der Sommerzeit letzten Jahres in einem Auf und Ab befand. So stieg das NFT-Volumen im September 2021 auf fast 4 Milliarden US-Dollar an, um im gleichen Monat wieder etwa 1,5 Milliarden US-Dollar zu erreichen – eine Korrektur von über 60 Prozent.

Könnte es sein, dass sich die negative Entwicklung am NFT-Markt auch weiterhin fortführt? Anfang des zweiten Quartals 2022 lässt sich zum Beispiel erneut ein Ausreißer in Richtung Norden festmachen.

“Der NFT-Markt begann sich jedoch Mitte April zu erholen und nähert sich nun dem wöchentlichen Volumen, das er zu Beginn des Jahres erreicht hatte, was wahrscheinlich auf den kürzlichen Start des Metaverse-Projekts von Bored Ape Yacht Club zurückzuführen ist”, schreibt Chainalysis in dem Bericht.

Aktive NFT-Händler steigen kontinuierlich an

Die Anzahl der aktiven NFT-Käufer und Verkäufer scheint noch immer kontinuierlich zu steigen.

Chainalysis NFT Report Diagramm
Die Anzahl der aktiven NFT-Trader steigt an. Quelle: Chainalysis

Ende 2021 zählte Chainalysis etwa 625.000 einzigartige Adressen, die im Zusammenhang mit dem NFT-Handel standen. Anfang dieses Jahres soll die Anzahl dieser Adressen auf 950.000 angestiegen sein – ein Wachstum von mehr als 50 Prozent.

“Im zweiten Quartal 2022 (Stand: 1. Mai) haben 491.000 Adressen mit NFTs gehandelt, womit der NFT-Markt seinen vierteljährlichen Wachstumstrend bei der Zahl der Teilnehmer fortsetzt”, schreibt das Analyseunternehmen in dem Bericht.

Mittel- und Südamerika treiben den NFT-Markt an

Dem Bericht zufolge soll der meiste Web-Traffic rund um NFTs auf Mittel- und Südamerika stammen.

Chainalysis NFT Report Diagramm
Der Web-Traffic ist Anfang 2022 generell abgeflacht. Quelle: Chainalysis

Im Ranking schaffen es demnach Nordamerika und Westeuropa auf Platz zwei und drei. Derweil gibt es Chainalysis zufolge jedoch keine Region, die sich mehr als 40 Prozent des gesamten Traffics zuschreiben kann. Dies könnte ein Anhaltspunkt dafür sein, dass NFTs ein globales Publikum ansprechen, anstatt lediglich ausgewählte Länder.

Einzig Afrika scheint nur wenig Dynamik in der Web-Traffic-Entwicklung aufzuweisen und zeigt sich damit eher uninteressiert.

Während also die Anzahl der NFT Trader steigt, scheint das Transaktionsvolumen und der Web-Traffic rund um die digitalen Kunstwerke aktuell zu schrumpfen. Ob NFTs nun ausgedient haben oder nicht, lässt sich damit nicht so einfach beantworten. Vielmehr scheint es möglich, dass sich inzwischen die Spreu vom Weizen trennt, was NFT-Projekte angeht.

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