Federgewicht  Mina Protocol: Was ist die “leichteste Blockchain der Welt”?

Das Mina Protocol will die Probleme der Skalierbarkeit und Dezentralisierung mit seiner eigenen Blockchain lösen. Der Clou: Das Netzwerk ist nur 22 Kilobyte groß.

Daniel Hoppmann
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Eine Feder fällt vom Himmel herab. Dahinter strahlt die Sonne.

Beitragsbild: Shutterstock

Die Blockchain hält mittlerweile in immer mehr Bereichen des Lebens Einzug. Obwohl verschiedene Forscher die ersten Überlegungen dazu bereits in den 90er-Jahren anstellten, verknüpfen viele den Ursprung der Technologie nach wie vor mit einer Lichtgestalt des Krypto-Space: Satoshi Nakamoto. Dabei ranken sich um die Entwicklung seines Lebenswerks, Bitcoin, ebenso viele Mythen, wie um den Erfinder selbst. Über die Jahre keimte aus dieser Idee eine ganze neue Krypto-Industrie mit unzähligen verschiedenen Kryptowährungen auf, allesamt mit – mal mehr, mal weniger unterschiedlichen – Optimierungs- oder Lösungsansätzen auf Probleme, die die Digitalisierung mit sich bringt.

Doch neue Technologien bedeuten auch neue Herausforderungen. Themen wie Datenschutz, Netzwerküberlastungen, Transaktionskosten, Benutzerfreundlichkeit und die einfache Integration in herkömmliche Dienste spielen alle eine Rolle, die den Fortschritt begrenzen können. Das will das “Mina Protocol” ändern. Die “leichteste Blockchain der Welt” möchte ein “datenschutzfreundliches Tor” zwischen der realen und der Krypto-Welt schaffen. Dazu setzt das Krypto-Projekt von O(1) Labs vor allem auf Skalierbarkeit und Dezentralisierung.

Blockchain auf 22 Kilobyte

Die Größe des Blockchain-Leichtgewichts ist dabei im Vergleich mit anderen Modellen geradezu winzig. Die Bitcoin Blockchain weist beispielsweise aktuell eine Größe von etwas über 338 Gigabyte auf. Beim Mina Protocol sind es gerade einmal 22 Kilobyte: ein Sandkorn in der Blockchain-Sahara.

Trotz der Größe soll jeder Nutzer Peer-to-Peer-Verbindungen herstellen und das System schnell synchronisieren und verifizieren können. Der User wird so zum “Full Node” und hat direkten Einfluss auf die Blockchain. Darüber hinaus bietet das Proof-of-Stake-Protokoll programmierbare Zahlungen und allen voran Privatsphäre, alles unter Einhaltung der Sicherheitsstandards der Kryptografie.

Mina Protocol setzt auf Zero-Knowledge-Proofs

Dass das Mina Protocol diese Funktionen trotz der Größe ermöglicht, liegt an der Verwendung von sogenannten Zero-Knowledge-Proofs (ZKP). Dabei handelt es sich um Implementierungen, die auf einer Blockchain dazu beitragen sollen, ein datenschutzkonformes, dezentrales Identitätsmanagement zu realisieren und private Transaktionen auf einer Blockchain zu skalieren. Dazu gleicht es vertrauliche Informationen (beispielsweise Kontostände) ab, ohne dass die Kommunikationspartner dafür einander ihre Daten offenbaren müssen. Langfristig sehen Experten ZKP als Mittel, um die Akzeptanz von Unternehmen gegenüber der Technologie allgemein zu erhöhen. So könnte man beispielsweise beim Carsharing Validierungsprozesse beschleunigen.

Ein Beispiel aus der Praxis liefert die spanische Bank BBVA. In Zusammenarbeit mit dem Madrider Forschungsinstitut IMDEA Software soll die Zero-Knowledge-Proof-Technologie massentauglich gemacht werden.

Der Nutzen der Blockchain-Technologie ist unumstritten. Dennoch stehen immer mehr demokratische Staaten vor der Herausforderung, wie man Dezentralität und Anonymität, mit notwendigen Regulierungen vereinbaren kann. Das führte mittlerweile dazu, dass andere Blockchain-Ökosysteme, wie Bitcoin, nur noch eingeschränkt anonym sind, was wiederum datenschutzrechtliche Fragen aufwirft. Zero-Knowledge-Proofs könnten hier ein Lösungsansatz bieten.

Während bei anderen Blockchain-Ökosystemen vor Miner mittlerweile den Platz von Intermediären eingenommen haben, verspricht Mina, dass der Antrieb seines Mechanismus allein auf der Aktivität der Community beruht. Laut eigenen Angaben möchte das Projekt damit “die Infrastruktur für die sichere, demokratische Zukunft bieten, die wir alle verdienen.” Ob es das Versprechen halten kann, wird sich zeigen.

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