Trotz Bedenken Launch von Facebooks Diem rückt durch Kooperation näher

Durch eine Kooperation der Finanzdienstleister Fireblocks und der First Digital Asset Group sollen Finanzinstitutionen den Diem Stablecoin zukünftig einfacher als Zahlungsmittel integrieren können. Die Plattform wartet allerdings noch auf die regulatorische Zulassung.

Daniel Hoppmann
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Eine Hand bedient ein Smartphone, auf dessen Bildschirm das Diem-Logo zu sehen ist. Im Hintergrund prangt das Facebook-Logo.

Beitragsbild: Shutterstock

Das Prestigeprojekt Diem scheint einer Veröffentlichung einen Schritt näher gekommen zu sein. Durch die Kooperation des Krypto-Sicherheitsdienstleisters Fireblocks und dem Diem-Zahlungsanbieter First Digital Asset Group sollen Finanzinstitutionen in Zukunft leichter Transaktionen über das Diem-Netzwerk abwickeln können. Das gaben beide Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Durch die Zusammenarbeit sollen vor allem die Hürden durch die Komplexität der Verbindung und des Aufbaus mit der Diem-Blockchain überwunden werden, sodass Unternehmen einfacher mit dem Stablecoin arbeiten können. Fireblocks legt dafür den sicherheitstechnischen Grundstein durch seine hauseigene Wallet.

Der Dienst soll allen qualifizierten Virtual Asset Service Providern (VASP) zur Verfügung stehen. Laut Definition der Financial Action Task Force (FATF), einer internationalen Institution, die sich dem Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verschrieben hat, ist ein VASP ein:

Unternehmen, das sich mit dem Austausch, der Übertragung oder der Verwahrung von virtuellen Assets beschäftigt.

FATF, 2019

Die Partnerschaft zwischen Fireblocks und First soll “die Akzeptanz von Diem-Zahlungen beschleunigen” und sicherstellen, dass sich jedes fähige Finanzinstitut an das Netzwerk anschließen kann, so Michael Shaulov, CEO von Fireblocks. First CEO Ran Goldi fügte hinzu:

Während sich Treuhänder, Wallets, Börsen, PSPs (Payment Service Provider, Anm.d.Red.) und andere VASPs auf das Diem-Netzwerk vorbereiten, freuen wir uns, mit Fireblocks zusammenzuarbeiten, um alles zu liefern, was ein VASP braucht, von Risiko über On-/Off-Chain-Kommunikation bis hin zur Liquidation.

Ran Goldi, CEO First Digital Asset Group

Diem nach wie vor unter Druck

Auch nach dem Rebranding im Dezember 2020 sieht sich Diem nach wie vor mit massiver Kritik konfrontiert. So zeigte sich beispielsweise Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) von der Umbenennung des Facebook-Coins unbeeindruckt. Am Rande des G7-Treffens im Dezember vergangenen Jahres bezeichnete er das Krypto-Projekt des US-Konzerns als einen “Wolf im Schafspelz”. Laut des SPD-Kanzlerkandidaten behebe eine Umbenennung der Währung nicht dessen fundamentale Probleme. Er warf der Diem-Organisation und dem dahinter stehenden Konsortium um Facebook vor, nicht entschieden genug die regulatorischen Risiken angegangen zu sein. Die deutsche Regierung werde einen Markteintritt nicht akzeptieren, solange diese Defizite nicht behoben seien. 

Scholz verstärkte damit seine Bedenken, die die G7 bereits im Oktober letzten Jahres in ähnlicher Form äußerte. Dabei fürchten die Vertreter der mächtigsten Industrienationen des Westens vor allem ein Szenario, in dem die Facebook-Währung aufgrund ihrer enormen Nutzerzahlen (1,8 Milliarden im 3. Quartal 2020) den etablierten Fiat-Währungen Konkurrenz machen könnte. Man müsse alles Mögliche unternehmen, um sicherzustellen, dass das Geldmonopol in der Hand der Staaten verbleibe, so der Finanzminister.

Nach einer kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion der FDP im Januar, zeigten sich zur Diem-Causa kaum neue Erkenntnisse der Bundesregierung. Dabei verwies das Finanzministerium auf die Frage nach einer Einschätzung zur geplanten Einführung des Diem in der Schweiz auf das sogenannte “Diem College”. Das ist eine Organisation, die von der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA gegründet wurde und dem auch die deutsche BaFin angehört. Dessen Aufgabe sei in erster Linie der Informationsaustausch. Insofern habe man sich beispielsweise den prudentiellen Anforderungen gewidmet, um Diem als Zahlungssystem zuzulassen. Konkret wurden die Forderungen jedoch nicht weiter ausformuliert.

Generell wolle die Diem-Association den Stablecoin erst zulassen, wenn die FINMA grünes Licht gibt. Eine Entscheidung der Finanzaufsichtsbehörde ist bisher jedoch noch nicht gefallen.

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