Online-Betrug Krypto-Scams: Britische Behörden sind alarmiert

Manche Investmentangebote sind selbst in der Krypto-Welt zu schön, um wahr zu sein. Die britische Polizei mahnt deshalb zu mehr Vorsicht bei den Geschäften im Netz.

Anton Livshits
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eine bitcoin münze vor einem ventilator

Beitragsbild: Shutterstock

Britische Gesetzeshüter warnen vermehrt vor Krypto-Betrug. Im laufenden Jahr 2021 verloren die Bewohner:innen Großbritanniens mehr als 146 Millionen Pfund (173 Millionen Euro) an zwielichtige Investment-Angebote im Internet. Die Kriminellen entwendeten dabei entweder das Geld oder die persönlichen Daten der Opfer. Im Vergleich zum gesamten Vorjahr fällt die Betrugssumme schon jetzt 30 Prozent höher aus.

Action Fraud, das britische Erfassungscenter für Betrug und Cyber-Crime, verbuchte für das laufende Jahr 7.118 Krypto-Scams. Die Geprellten verloren dabei im Schnitt etwa 20.500 Britische Pfund (20.250 Euro). Der Bericht legt weiterhin nahe, dass insbesondere die jüngeren Jahrgänge sich leicht vom schnellen Geld locken lassen und folglich derartigen Betrügereien zum Opfer fallen. Denn die 18- bis 25-Jährigen bilden mit elf Prozent die größte Opfergruppe. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) waren indes 18 bis 45 Jahre alt.

Mehr Zeit im Internet = mehr Online-Betrug?

Craigh Mullish von der Londoner Polizei brachte den Anstieg der Krypto-Delikte mit einer generellen Zunahme der Internetnutzung in Verbindung:

Da sie vermehrt online sind, haben Kriminelle eine größere Chance, ahnungslose Opfer mit betrügerischen Investitionsmöglichkeiten anzusprechen.

Mullish rief die Brit:innen zu mehr Besonnenheit bei Investment-Geschäften im Internet auf. Die Behörden warnen dabei insbesondere vor “Celebrity Endorsements”: Kriminelle versehen ihre betrügerischen Investment-Angebote gerne mit dem Gesicht oder der vermeintlichen Empfehlung einer prominenten Persönlichkeit. Neben Personen aus der Öffentlichkeit nutzen sie hierfür auch Konterfeis von Influencer:innen aus den sozialen Medien. Action Fraud verzeichnete für den Zeitraum zwischen April 2020 und März 2021 insgesamt 558 derartiger Fälle. 79 Prozent von ihnen hatten mit Kryptowährungen zu tun.

Als weiteren Trend bei Fake-Investments benennt das Erfassungscenter sogenannte Klon-Firmen: Hier verwenden die Cyber-Kriminellen für ihre Web- und Social-Media- Auftritte Farben und Logos einer seriösen Anlageberatung. Indem sie so das Firmen-Branding klonen, sichern sie sich ebenfalls ein höheres Maß an Kredibilität.

Guter Hacker, schlechter Dev und der größte Krypto-Scam der Geschichte

Betrügereien mit Bezug zu Kryptowährungen sind leider auch im Jahr 2021 keine Seltenheit. Doch nicht alle Täter wollen sich bereichern. Im August fiel beispielsweise die DeFi-Plattform Poly Network einem Hack zum Opfer. Wenige Tage später gab der Täter seine 600 Millionen US-Dollar schwere Beute jedoch an die Entwickler:innen zurück. Seine Tat beschrieb er dabei als einen Akt, mit dem er gegen die Sinnlosigkeit der Existenz aufbegehrte. Das Finden der Sicherheitslücke, die den Angriff ermöglicht hatte, sei “einer der besten Momente seines Lebens gewesen”.  Eine Belohnung in Höhe von 50.000 US-Dollar lehnte er ab.

Dem steht der Fall der NFT-Plattform Evolved Ape gegenüber. Ein Entwickler machte sich hier mit 2,7 Millionen US-Dollar in Form von Ether aus dem Staub. Die geprellten Investor:innen taten sich daraufhin zu einem neuen NFT-Projekt zusammen.

2,7 Millionen sind unterdessen Peanuts im Vergleich zu der Summe, die beim OneCoin-Scam in finstere Taschen floss. Allein in Deutschland steht ein Ehepaar vor Gericht, das reingefallene Investor:innen um 320 Millionen US-Dollar erleichtert haben soll. Von Ruja Ignatova, der als Cryptoqueen bekannten Initiatorin des riesigen Schneeballsystems, fehlt unterdessen nach wie vor jede Spur.

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