200 Millionen Dollar für Sportwagen und Immobilien Krypto-Betrug: Behörden sprengen Safemoon

Das Krypto-Projekt Safemoon versprach satte Renditen. Stattdessen wurden Kundengelder in Millionenhöhe veruntreut. Die Hintermänner wurden nun angeklagt.

Moritz Draht
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Safemoon

Beitragsbild: Shutterstock

| Die Safemoon-Drahtzieher sollen Anleger betrogen haben

Gegen das Krypto-Unternehmen Safemoon und sein Führungsteam wurde in den USA Anklage erhoben. Gründer, Geschäftsführer und CTO werden Wertpapierbetrug, Geldwäsche, und Überweisungsbetrug vorgeworfen. Sie sollen laut US-Börsenaufsichtsbehörde SEC und US-Justizministerium 200 Millionen US-Dollar an Kundengeldern veruntreut haben. John Karony, Geschäftsführer von Safemoon, sowie der Technische Direktor Thomas Smith wurden dem US-Justizministerium zufolge bereits verhaftet.

Die Behörden beschreiben Safemoon als betrügerisches Lügenkonstrukt. Anlegern gegenüber hätte man stets beteuert, Gelder sicher in sogenannten Liquiditätspools zu verwahren. Laut SEC seien jedoch “große Teile” der Gelder nie gesperrt gewesen. Die Beschuldigten sollen Einlagen daraus für fingierte Käufe des Tokens und zum Unterhalt eines luxuriösen Lebensstils veruntreut haben, unter anderem für “McClaren-Autos, extravagante Reisen und Luxuswohnungen”.

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Teure Sportwagen und Immobilien

Zum Konzept des im März 2021 gegründeten Projekts gehörte eine aggressive Marketing-Strategie in den sozialen Medien. Auch am New York Times Square wurde Werbung für Safemoon geschaltet. Der SEC zufolge hätten die Angeklagten damit geworben, “den Preis des Tokens auf den Mond zu bringen”. Stattdessen aber soll der Liquiditätspool zur persönlichen Bereicherung gedient, die Beschuldigten “Milliarden an Marktkapitalisierung” vernichtet und “Krypto-Vermögenswerte im Wert von mehr als 200 Millionen Dollar aus dem Projekt” abgezogen haben.

“Wie behauptet, haben die Angeklagten die Anleger vorsätzlich getäuscht und Millionen von Dollar abgezweigt, um ihr gieriges Vorhaben zu finanzieren und sich durch den Kauf eines maßgeschneiderten Porsche-Sportwagens, anderer Luxusfahrzeuge und Immobilien zu bereichern”, erklärt Staatsanwalt Breon Peace.

Safemoon fällt auf Allzeittief

Karony und Smith wird außerdem Markt-Manipulation vorgeworfen. Als der Kurs der Kryptowährung als Reaktion auf öffentlich gewordene Sicherheitslücken fiel, sollen sie Kundengelder genutzt haben, um den Kurs zu stabilisieren. Mit der als Wash Trading bekannten Praxis sei der “Eindruck von Marktaktivitäten” erweckt worden.

“Die Angeklagten verschleierten ihre Bewegungen der betrügerischen Erlöse über zahlreiche private, nicht gehostete Krypto-Wallet-Adressen, komplexe Transaktionsweiterleitungen und pseudonyme zentralisierte Börsenkonten”, so das Justizministerium. Special Agent Fattorusso zufolge sei man dem Betrug durch “die Rückverfolgung von Kryptowährungen und gute altmodische Polizeiarbeit” auf die Schliche gekommen.

Der Kurs der Kryptowährung Safemoon (SFM) ist um rund 70 Prozent im Vergleich zum Vortag gefallen. Zu Redaktionsschluss liegt der Token mit 0,00006236 US-Dollar auf einem Allzeittief.

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